Ernährungssystem-Gouvernanz in der Schweiz

Summary

Wie in den vorangegangenen Kapiteln verdeutlicht wurde, besteht ein grosser Handlungsbedarf, um das Schweizer Ernährungssystem im Einklang mit den UN-Nachhaltigkeitszielen zu transformieren. Der Handlungsdruck ist sowohl aus ökologischer, sozialer und gesundheitlicher als auch aus wirtschaftlicher Perspektive sehr hoch, bietet jedoch auch besondere Chancen für die verschiedenen Akteurinnen und Akteure im Ernährungssystem. Eine umfassende Transformation des Ernährungssystems erfordert eine ambitionierte politische Zielsetzung (siehe Kapitel 2) sowie strategisch abgestimmte Handlungspfade (siehe Kapitel 3) entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Die politische Entscheidung für solch ambitionierte Transformationsvorhaben und deren Umsetzung setzt jedoch voraus, dass die diversen Ziele, Interessen und Werte der zentralen Akteurinnen und Akteure im Ernährungssystem berücksichtigt werden. Im Kern verlangt der Transformationsprozess Entscheidungsprozesse und Institutionen, die einer politischen Polarisierung entgegenwirken und eine strategische, langfristig ausgerichtete und konstruktiv kompromissorientierte Neuausrichtung der Ernährungssystempolitik ermöglichen.
Im Folgenden möchten wir deshalb auf die zentrale Wichtigkeit der sogenannten Ernährungssystem-Gouvernanz eingehen.
Zudem möchten wir konkrete Vorschläge vorstellen, wie die Ernährungssystem-Gouvernanz in der Schweiz bis zum Jahr 2030 weiterentwickelt werden könnte, um die ambitionierten Ziele (Kapitel 2) und Massnahmenvorschläge (Kapitel 3) politisch und praktisch umzusetzen.