Die Bedeutung von resistenten Rebsorten auf dem deutschen Markt - eine qualitative Studie mit Experten aus Produktion und Handel

Summary

Lediglich ca. 3% der Gesamtrebfläche ist in Deutschland mit resistenten Rebsorten bepflanzt, obwohl diese Rebsorten zu Vorteilen für die ganzheitliche Nachhaltigkeitsbilanz beitragen können. In dieser Studie wird daher die Akzeptanz von Weinproduzierenden und Wiederverkäufern gegenüber pilzwiderstandsfähigen Rebsorten untersuchst. Die Datenbasis wurde mithilfe halbstrukturierter Interviews mit 48 Weinproduzierenden und 18 Wiederverkäufern erhoben und durch eine Inhaltsanalyse ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass die Erzeuger ihrer Piwi-Rebsorten und deren Vorteile passiv gegenüber den Kunden kommunizieren. Der Handel sieht sich aufgrund unattraktiver Rebsortennamen, eines höheren Beratungsaufwands und eines erhöhten Risikos bei der Kaufentscheidung mit einer geringen aktiven Nachfrage nach Weinen aus PIWI-Rebsorten konfrontiert. Der aktive Erfahrungsaustausch, die Steigerung der Qualität und Quantität und eine erhöhte Verbraucherakzeptanz können langfristig zur Durchdringung des Marktes führen. Eine erhöhte Verbraucherakzeptanz ist aus der Sicht der Experten möglich, wenn diese Rebsorten und deren Vorteile zielgruppenspezifisch aktiv angeboten und kommuniziert werden.