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Eine multifunktionale Nutztierhaltung als Zukunftskonzept – Kriterien zur Bewertung und Konzipierung einer nachhaltigen Nutztierhaltung mit Fokus Rind

Greiner, Alexander (2023) Eine multifunktionale Nutztierhaltung als Zukunftskonzept – Kriterien zur Bewertung und Konzipierung einer nachhaltigen Nutztierhaltung mit Fokus Rind. Masters thesis, Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE), Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaft (ZHAW) . . [Submitted]

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Summary in the original language of the document

Die Weltbevölkerung steigt und mit ihr der Konsum tierischer Produkte. Bereits heute zeigen sich die gesellschaftlichen, ökologischen und tierethischen Probleme der modernen Nutztierhaltung und menschlichen Konsummuster. Es fehlen ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategien, die eine Fokussierung auf Effizienzsteigerungen durch Technik und Züchtung als Lösung aufbrechen und unabhängig von aktuellen landwirtschaftlichen Strukturen, Produktionsprozessen mit Intensivhaltung und der heutigen Produktnachfrage sind.
Im weltweiten und deutschen Ernährungssystem nehmen die Nutztiere zwar eine wichtige Rolle ein, doch nicht alle Nutztiersysteme erhöhen die Gesamteffizienz und leisten einen positiven Beitrag zur menschlichen Ernährung. Es hängt maßgeblich von den eingesetzten Futtermitteln, der Haltungsumgebung und Tierart ab. In Deutschland haben sich intensive Stallsysteme mit geographisch konzentrierten Viehbeständen etabliert. Nur wenige Tiere haben Zugang zu ihrem natürlichen Lebensraum. Obwohl sie rechtlich geschützt sind und als fühlende Wesen anerkannt werden, überlagern ökonomische Faktoren häufig das Tierwohl. Im anthropozentrischen Denken nehmen Nutztiere folglich nur eine Randstellung ein.
In der Arbeit wurde mit der Multifunktionalen Nutztierhaltung (MFT) ein alternatives System definiert und geprüft. Es stellt die Funktionen der Tiere in den Mittelpunkt der Nachhaltigkeitsbewertung und orientiert sich an der natürlichen Haltungsumgebung der spezifischen Tierart und -rasse. Dies ist ein grundlegender Unterschied zu anderen Nachhaltigkeitsmodellen. Ein hohes Tierwohl ist die Voraussetzung für eine uneingeschränkte Ausübung dieser Funktionen. Als Leitplanken dienen der ernährungsphysiologische Bedarf und das nachhaltige Produktionspotential in Deutschland. Das Rind wurde durch seine wichtige Stellung in zirkulären Ernährungssystemen als Beispiel für die Betrachtung ausgewählt.
Die MFT wurde anhand ausgewählter Nachhaltigkeitskriterien mit vier Milch- und Mastviehsystemen verglichen, die sowohl die heutige Produktionspraxis und als auch mögliche zukünftige Zielsysteme repräsentieren. Die Grundlage für das berechnete minimale und maximale Produktionspotential der MFT bildete die nicht-essbare Biomasse, die aus (1) Dauergrünland, (2) pflanzlichen Nebenprodukten und Reststoffen aus der Lebensmittelindustrie und (3) Fruchtfolgekulturen, als notwendiges Element für die Bodenfruchtbarkeit, stammt.
Im Vergleich zeigte die MFT das höchste Nachhaltigkeitspotential für Gesellschaft, Ökologie und Tierwohl. Sie könnte die Nachhaltigkeitsprobleme lösen und die Gesamteffizienz des Ernährungssystems erhöhen. Der ernährungsphysiologische Bedarf und aktuelle Konsum von Milch und Rindfleisch könnte in Deutschland im Minimal- und Maximalszenario gedeckt werden.


Summary translation

The global demand for animal products is on the rise, driven by the expanding world population and increasing economic wealth. The social, ecological and animal ethical problems of modern livestock farming and human consumption patterns are already apparent today. Existing strategies for sustainable agriculture focus primarily on technology and breeding as a solution, and rarely break away from the current agricultural structures of intensive farming and the high product demand.
While livestock play an important role in the global and German food system, not all livestock systems increase overall efficiency and make a positive contribution to human nutrition. It depends largely on the feed used, the housing environment and the type of animal. In Germany, intensive housing systems with geographically concentrated livestock have become established. Only a few animals have access to their natural habitat. Although they are legally protected and recognized as sentient beings, economic factors often override animal welfare. Consequently, farm animals only occupy a marginal position in anthropocentric thinking.
In this study, an alternative system was defined and tested in the form of multifunctional livestock farming (MFT). It places the functions of the animals at the center of the sustainability assessment and is based on the natural husbandry environment of the specific animal species and breed. This is a fundamental difference to other sustainability models. A high level of animal welfare is a prerequisite for the unrestricted performance of these functions. The nutritional-physiological requirements and the sustainable production potential in Germany serve as guidelines. Cattle were selected as an example for consideration due to their important position in circular food systems.
The MFT was compared with four dairy and fattening cattle systems using selected sustainability criteria, which represent current production practice and possible future target systems. The basis for the calculated minimum and maximum production potential of MFT was the human-edible biomass derived from (1) permanent grassland, (2) plant by-products and residues from the food industry and (3) rotational crops as a necessary element for soil fertility.
In comparison, MFT showed the highest sustainability potential for society, ecology and animal welfare. It could solve sustainability problems and increase the overall efficiency of the food system. The nutritional requirements and current consumption of milk and beef could be met in Germany in the minimum and maximum scenarios.

EPrint Type:Thesis
Thesis Type:Masters
Keywords:nachhaltige Landwirtschaft, multifunktionale Nutztierhaltung, Nachhaltigkeitsbewertung
Agrovoc keywords:
Language
Value
URI
German - Deutsch
nachhaltige Landwirtschaft
http://aims.fao.org/aos/agrovoc/c_33561
German - Deutsch
Tiergerechtheit -> Tierwohl
http://aims.fao.org/aos/agrovoc/c_443
German - Deutsch
Tierhaltungssystem
http://aims.fao.org/aos/agrovoc/c_29461
German - Deutsch
ernährungssensitive Landwirtschaft
http://aims.fao.org/aos/agrovoc/c_517936a9
German - Deutsch
Tiergesundheit
http://aims.fao.org/aos/agrovoc/c_431
German - Deutsch
Tierhaltung
http://aims.fao.org/aos/agrovoc/c_8532
German - Deutsch
Rechte der Tiere
http://aims.fao.org/aos/agrovoc/c_32377
German - Deutsch
Ernährungssicherung -> Nahrungssicherheit
http://aims.fao.org/aos/agrovoc/c_10967
German - Deutsch
Milchkuhhaltung
http://aims.fao.org/aos/agrovoc/c_68bf28f2
German - Deutsch
Nachhaltigkeit
http://aims.fao.org/aos/agrovoc/c_33560
German - Deutsch
nachhaltige Landnutzung
http://aims.fao.org/aos/agrovoc/c_bdedf48c
Subjects: Food systems > Community development
Food systems > Recycling, balancing and resource management
Environmental aspects > Air and water emissions
Animal husbandry > Health and welfare
Environmental aspects > Biodiversity and ecosystem services
"Organics" in general > Countries and regions > Germany
Research affiliation: Switzerland > ZHAW
Germany > University of Applied Science Eberswalde
Deposited By: Greiner, Alexander
ID Code:53237
Deposited On:14 May 2024 08:17
Last Modified:14 May 2024 08:17
Document Language:German/Deutsch
Status:Submitted

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