Ivemeyer, Silvia; Simantke, Christel and Knierim, Ute (2021) ProYoungStock: Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden bei Jungtieren und Milchkühen durch natürliche Fütterungssysteme. [ProYoungStock: Promoting young stock and cow health and welfare by natural feeding systems.] Universität Kassel, D-Kassel , Fachbereich 11 Ökologische Agrarwissenschaften - Fachgebiet Nutztierethologie und Tierhaltung.
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Summary
Im Fokus des Projektes mit Partnern aus 8 Ländern (AT, CH, DE, FR, PL, SE, SI) stand, verschiedene natürliche Fütterungssysteme für Kälber, Jungvieh und Milchkühe unter den ökologischen Produktionsbedingungen in den beteiligten Ländern zusammenzutragen und hinsichtlich möglicher Tierwohl-Verbesserungen zu prüfen. Deutschland (DE) war an folgenden Teilprojekten beteiligt: Evaluation verschiedener kuhgebundener Kälberaufzuchtsysteme in der Milchviehhaltung: In DE und fünf weiteren Ländern konnte eine Vielzahl unterschiedlicher Lösungen zur kuhgebundenen Kälberaufzucht mit Müttern und/oder Ammen sowie mit unterschiedlichen Kuh-Kalb-Kontaktzeiten identifiziert werden. Es zeigte sich, dass vor allem das Trennen und Absetzen der Kälber eine wesentliche Managementherausforderung ist, um Stress und Trennungsschmerz für die Tiere zu reduzieren. Eine Hürde zur Umsetzung können auch stallbauliche Herausforderungen sein. Wesentliche Motivationen für die kuhgebundene Aufzucht sind die Kälbergesundheit und die „Natürlichkeit“ dieses Aufzuchtsystems. Effekte erhöhter Milchtränkemengen auf Gewichtsentwicklung und Tierwohl von Bio- Aufzuchtkälbern: Eine Tränkemenge von zweimal täglich ca. 5 l im Vergleich zu einer restriktiven Vollmilchtränke von ca. 3-3,5 l Milch pro Mahlzeit am Nuckeleimer wirkte sich positiv auf die Wachstumsentwicklung der Kälber aus, zeigte aber nur geringe
Effekte auf das Verhalten der Kälber und keine Auswirkungen auf die Kälbergesundheit. Effekte einer silagefreien Gras- und Heufütterung auf die Gesundheit und Leistung von Milchkühen: Silagefreie Fütterung erreicht mit einem geringeren Kraftfuttereinsatz vergleichbare Milchleistungen wie die Fütterung inklusive Silage. Dies in Kombination mit höheren Eiweißgehalten in der Milch weist auf eine gute Heuqualität und eine gute Verdaulichkeit hin. Bezüglich der Gesundheit wurden keine klaren Ergebnisse gefunden. Es gab aber Hinweise auf ein erhöhtes Azidose- und ein geringeres Ketoserisiko bei silagefreier Fütterung.
Summary translation
This European project with partners from 8 countries (AT, CH, DE, FR, PL, SE, SI) aimed at the evaluation of different natural feeding systems for calves, young cattle and dairy
cows under the diverse organic production conditions in the participating European countries in terms of possible animal welfare improvements. Germany (DE) was involved in the following subprojects: Evaluation of different cow-calf contact rearing systems in organic dairy farming: In DE
and five other participating countries, a variety of different farm-specific solutions for cow-calf contact systems could be identified: with mothers and/or foster cows that were either additionally milked or not, and with different cow-calf contact times. It was found that calf separation and weaning, in particular, is a key management challenge to reduce stress for the animals. Also barn construction challenges may be an implementation barrier. Key motivations for farmers to rear their dairy calves with cowcalf contact are calf health and the ‘naturalness’ of this rearing system. Effects of increased milk amounts on weight development and welfare of organic rearing calves: milk amounts of about 5 l twice daily compared to restricted milk amounts of about 3-3.5 l milk twice daily at the teat bucket had a positive effect on calf growth development, but showed only minor effects on calves’ behavior and no
effects on calf health. Effects of silage-free grass and hay feeding on dairy cow health and performance: Silage-free dairy diets, often named and branded as "hay milk," led to comparable milk yields with lower concentrate input. In combination with higher protein levels in the milk this indicates good hay quality and digestibility. No clear results were found regarding health. However, there were indications of increased risks of acidosis and decreased risks of ketosis with silage-free feeding.
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