{Project} KLEE: Schätzung der praecaecalen Aminosäureverdaulichkeit beim Schwein mittels einer laboranalytischen Methode ermöglicht den Einsatz feinsamiger Leguminosen in einer nachhaltigen N-optimierten Fütterungsstrategie. [Estimation of pre-cae amino acid digestibility in pigs using a laboratory analytical method provides for the use of legume in a sustainable N optimised feeding strategy.] Runs 2019 - 2022. Project Leader(s): Südekum, Prof. Dr. Karl-Heinz and Kehraus, Dr. Saskia, Rheinische Friedrich-Wilhelms Universität Bonn, Institut für Tierwissenschaften, D-Bonn .
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Summary
In diesem Projekt wird erstmalig ein praxistauglicher laboranalytischer Ansatz entwickelt und evaluiert, der es erlaubt, zentrale Kenngrößen des Proteinwerts von Futtermitteln für Schweine zu schätzen, namentlich die standardisierte praecaecale Verdaulichkeit des Rohproteins (spcVXP) und der Aminosäuren (spcVAS). Dies ermöglicht die zielgerichtete Verwendung feinsamiger Leguminosen für eine nachhaltige, N-optimierte Eiweißversorgung in der tierischen Erzeugung unter Berücksichtigung spezifischer Eigenschaften und der Variationsbreite im Proteinwert und der Verdaulichkeit zwischen Arten, Sorten, Herkünften, Standorten und Anbaujahren. Als Folge ergeben sich positive Auswirkungen auf Nutzung, Akzeptanz und Wirtschaftlichkeit von Leguminosen. Dies dient auch durch verminderte N-Emissionen aus der Schweinehaltung dem Ressourcenschutz.
Mit Hilfe der Bestimmung der nicht fasergebundenen Aminosäuren (AS) werden Proteinquellen unterschiedlicher Herkunft und Behandlung charakterisiert. Hierzu steht ein einmaliger Probenpool von unterschiedlichen Einzelfuttermitteln (Leguminosen, aber auch Getreide und weitere proteinhaltige Einzelfuttermittel), zur Verfügung, an denen in vivo die spcVAS beim Schwein bestimmt wurden. Somit kann aus den laboranalytischen Ergebnissen für die Kenngröße in vivo spcVAS eine Schätzgleichung abgeleitet werden, die nachfolgend als Grundlage für eine NIRS-Kalibration genutzt wird. Somit wird eine konkrete, einzelfuttermittelspezifische Planungshilfe für die Futtermittelindustrie (im Rohwareneingang) und Landwirte bereitgestellt, die es ermöglicht, heimische Leguminosen (separierte Pflanzenteile und Ganzpflanze) in einer effizienten, leistungsorientierten und kulturartenübergreifenden Fütterungsstrategie zu etablieren, aber auch eine schnelle und effektive Proteinbewertung sowohl für die Futtermittelbehandlung als auch für die Züchtung ermöglicht.
Neben der N-optimierten Fütterung ist ein weiterer Gesichtspunkt der systemorientierte Ansatz (Tier, Pflanze und Boden). Die Ansprüche der Tiere (Tiergesundheit), die wirtschaftlichen (flexible Rationsplanung, optimiertes Produktionserzeugungssystem) und umweltpolitischen Erfordernisse (Reduzierung von Treibhausgasemissionen und Nitrat in Gewässern, optimierte Stoffstrombilanzen) sowie die gesellschaftlichen Erwartungen (Ökologie, regionale Produkte, Verzicht auf Tierversuche und GVO-Soja) werden in Einklang gebracht, da die zuverlässige Schätzung der spcVAS zu einer optimierten, bedarfsgerechten, leistungsbezogenen, effizienten und ressourcenschonenden Rationsplanung und zu reduzierter N-Ausscheidung führt. Ökonomisch profitieren sowohl Landwirte als auch Mischfutterhersteller von der Schätzung der spcVAS, da eine konkrete, praxistaugliche und komponentenspezifische Planungshilfe vorliegt, um eine optimale, flexible und wirtschaftliche Rationsplanung u. a. durch gezielte Supplementierung von freien AS oder präzise abgestimmte Kombinationen verschiedener heimischer Proteinquellen zu realisieren, die den Landwirten eine Leistungsvorhersage ermöglicht und die Rentabilität in der Schweinemast verbessert.
Angaben zur Finanzierung des Projekts finden Sie im Förderkatalog des Bundes unter https://foerderportal.bund.de/foekat/jsp/StartAction.do. Bitte geben Sie in das Suchfeld eine 28 plus das Förderkennzeichen (FKZ) des BÖLN-Projektes ein, z.B. 2808OE212 für das BÖLN-Projekt mit der FKZ 08OE212.
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