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Krisensichere Ernährung - Bewertung ausgewählter eiweißreicher Lebensmittel hinsichtlich Risiken oder Potenziale einer nachhaltigen Ernährungssicherheit in Österreich

Zamecnik, Georg; Lindenthal, Thomas; Rathmanner, Theres and Himmelfreundpointner, Elisabeth (2023) Krisensichere Ernährung - Bewertung ausgewählter eiweißreicher Lebensmittel hinsichtlich Risiken oder Potenziale einer nachhaltigen Ernährungssicherheit in Österreich. Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL Österreich, AT-Wien .

[thumbnail of Endbericht_Eiweiß_Krisensicher_10052023.pdf] PDF - German/Deutsch
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Summary

Im Rahmen dieser Untersuchung wurden hinsichtlich der heimischen Eiweißversorgung vor allem zwei Aspekte einer aktuellen und zukünftigen Ernährungs- bzw. Krisensicherheit beleuchtet: Einerseits ausgewählte wichtige ökologischen Auswirkungen und der Verbrauch an natürlichen Ressourcen (Auswirkung auf den Klimawandel, Verbrauch an Ackerfläche, Verbrauch an nicht-erneuerbaren Energien). Andererseits die Abhängigkeit von wichtigen importierten Betriebsmitteln (Düngemittel, Pestizide, Futtermittel), die zur Herstellung dieser Lebensmittel erforderlich sind. Negative ökologische Auswirkungen und Verbrauch natürlicher Ressourcen stehen im Zusammenhang mit der Funktionalität von Ökosystemen und Ökosystemdienstleistungen, verschärfen somit ökologische Krisen wie die Klimakrise oder die Biodiversitätskrise. Ein hoher Grad an Importabhängigkeit von internationalen (weit verzweigten) Wertschöpfungsketten trägt wiederum zu einer erhöhten systemischen Krisenanfälligkeit im Fall von politischen oder ökonomischen Ausnahmesituationen (Covid-19, Ukraine-Krieg) bei.
In dieser Studie wurden 25 eiweißreiche Lebensmittel hinsichtlich ihrer ausgewählten ökologischen Auswirkungen, sowie auch ihrer Importabhängigkeit von Betriebsmitteln untersucht. Es handelt sich um eine breite Palette aus tierischen (u.a. Schweine-, Geflügel-, Rindfleisch, Eier, Milchprodukte) und pflanzlichen (u.a. Hülsenfrüchte, Sojaerzeugnisse, Weizenerzeugnisse) Lebensmitteln (jeweils aus konventioneller als auch biologischer Produktionsform). Als funktionelle Einheit der Untersuchung wurde eine Einheit Protein festgelegt. Hierbei wurde auch die unterschiedliche Proteinqualität der Lebensmittel berücksichtigt. Ergebnisse wurden sowohl für die gegenwärtige Produktionssituation als auch für ein Zukunftsszenario (inländische Produktion von bestimmten Kulturarten) berechnet.
Durch Kombination der Ergebnisse beider untersuchter Aspekte (Ökologische Bewertung, Bewertung der Importabhängigkeit) sollten abschließend Aussagen über den Grad der heimischen Ernährungs- bzw. Krisensicherheit der untersuchten Lebensmittel-Gruppen und Produktionsformen – aktuell und vor allem in Zukunft - getroffen werden.
Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass aktuell vor allem Lebensmittel auf Sojabasis (Sojamilch, Tofu) und Milchprodukte aus extensiver Weidehaltung pro Einheit Protein am ernährungs- bzw. krisensichersten einzuschätzen sind. Bei der Analyse der zukünftigen Potenziale (im Fall eines inländischen Anbaus), zeigten die Ergebnisse, dass neben Sojaerzeugnissen (biologisch als auch konventionell) vor allem biologisch produzierte Hülsenfrüchte als äußerst positiv für eine heimische ernährungs- bzw. krisensichere Eiweißversorgung einzustufen sind.
Dem gegenüber stehen Lebensmittel (Fleisch, Milch) aus konventionellen RinderHaltungssystemen, als auch Fleisch (bio und konv.) von Schweinen und Geflügel sowie Hühnereier, die alle hinsichtlich der in dieser Studie untersuchten Parameter - bei den gegenwärtig in Österreich vorherrschenden Produktionsformen - als negativ für die heimische Ernährungs- bzw. Krisensicherheit einzuschätzen sind.
Von den tierischen Proteinquellen (Fleisch, Milch) können lediglich jene aus biologischen Rinderhaltungssystemen, aufgrund ihrer (für tierische Systeme verhältnismäßig) geringen Importabhängigkeit und, pro Einheit Protein, relativ geringen ökologischen Auswirkungen der Milchprodukte, ein hinsichtlich der Krisensicherheit solides Ergebnis aufweisen.
Bei einem Vergleich der Produktionsformen - biologisch und konventionell - zeigen sich bei den hier untersuchten Lebensmitteln im Mittel um 43% bessere Werte der biologischen Produktionsweise. Ein Vergleich zwischen pflanzlichen und tierischen Produkten, ergibt im Mittel um 57% bessere Werte von pflanzlichen Produkten.


EPrint Type:Report
Keywords:Krisensicherheit, Ernährungssicherheit, nachhaltige Landwirtschaft
Agrovoc keywords:
Language
Value
URI
German - Deutsch
klimafreundliche Landwirtschaft
http://aims.fao.org/aos/agrovoc/c_1361789093890
German - Deutsch
Ernährungssicherheit
http://aims.fao.org/aos/agrovoc/c_10967
German - Deutsch
Ernährung
http://aims.fao.org/aos/agrovoc/c_49892
German - Deutsch
nachhaltige Landwirtschaft
http://aims.fao.org/aos/agrovoc/c_33561
Subjects: Food systems > Food security, food quality and human health
Environmental aspects > Air and water emissions
Food systems > Produce chain management
Environmental aspects
Research affiliation:Austria > FiBL Austria
Deposited By: Zamecnik, MSC Georg
ID Code:50778
Deposited On:19 Jul 2023 13:06
Last Modified:19 Jul 2023 13:06
Document Language:German/Deutsch
Status:Unpublished
Refereed:Not peer-reviewed

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