Schrage, Reiner and Terhoeven-Urselmans, Andrea (2004) Erprobung und Vergleich von Pflanzenstärkungsmitteln an Zierpflanzen im Freiland und unter Glas unter besonderer Berücksichtigung von bioenergetischen und homöopathischen Verfahren. [Test and comparison of plant restorative appliances on ornamental plants in open land and greenhouses with particular consideration of bioenergetic and homeopathic methods.] Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), Bonn , Geschäftsstelle Bundesprogramm Ökologischer Landbau.
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- German/Deutsch
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Summary
Pflanzenstärkungsmittel zählen neben den nur begrenzt verfügbaren Pflanzenschutz-mitteln zu den wichtigsten Maßnahmen im ökologischen Zierpflanzenbau, um Pflanzen vor Schadorganismen zu schützen. Besonders integriert arbeitende Zierpflanzenbaubetriebe sind zunehmend am Einsatz von Pflanzenstärkungsmitteln in ihren Kulturen interessiert. Allerdings ist die Wirkung dieser Mittel und ihre Effizienz für die Kulturpflanzen in der Praxis umstritten. Nicht immer treten Effekte bei der Anwendung ein, manchmal sind deutliche, manchmal gar keine Wirkungen erkennbar.
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Besonders überraschend ist die hohe Anzahl von registrierten homöopathischen und bioenergetischen Produkten. Nur von wenigen gibt es jedoch anerkannte wissenschaftliche Untersuchungsergebnisse. Dennoch lassen erfolgreiche Anwendungen in der Praxis die Nachfrage nach dieser Art von Mitteln steigen. Der Projektschwerpunkt beim Pflanzenschutzdienst Bonn war deshalb, diese beiden Mittelkategorien zu überprüfen und eine Broschüre möglicher Stärkungsmittel für den Einsatz im Zierpflanzenbau zusammen zustellen.
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Von den 24 homöopathischen Pflanzenstärkungsmitteln wurden die fünf Komplexmittel Biplantol agrar, Greengold, Grünkraft, Flora und Silpan und das Präparat Vicuna für die Anwendung in einer Impatiens Neu Guinea Hybride und Fuchsien ausgewählt. Geprüft wurde die mögliche Erhöhung der Widerstandkraft gegen Botrytis cinerea. Weiterführende Versuche mit dem Präparat Biplantol agrar wurden in Praxisbetrieben in Stauden und in drei Sorten Impatiens Neu Guinea Hybriden vorgenommen.
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In den Versuchen konnte durch den regelmäßigen Einsatz des homöopathischen Komplexmittels Biplantol agara Botrytisbefall nicht verhindert, aber die Anfälligkeit signifikant zur Kontrolle reduziert werden. Weiterhin führte der Einsatz in den Gartenbaubetrieben zu verbessertem Durchwurzelungsverhalten und Wachstum, geringeren Ausfällen und erhöhter Blütenausbildung. Bei den anderen getesteten homöopathischen Mitteln kann aufgrund einer zu geringen Schaderregerentwicklung und Anzahl an Versuchen keine eindeutige Aussage getroffen werden.
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Die Testung der sechs gelisteten bioenergetischen Mittel konnte aufgrund methodischer Schwierigkeiten nicht durchgeführt werden. Um die Möglichkeiten eines Einsatzes von Bioenergetik und verwandten Verfahren für den Zierpflanzenbau dennoch zu testen, wurde das informationelle Verfahren der Radionik in zwei Kulturen eingesetzt. Bei der radionischen Saatgutbehandlung von Antirrhinium majus und Callistephus chinensis waren keine deutlichen Unterschiede zwischen behandelter und unbehandelter Variante festzustellen. Da der Versuch nach drei Wochen beendet werden musste, lassen sich keine weiteren Rückschlüsse über einen Effekt durch die radionische Behandlung auf die spätere Pflanzenentwicklung ziehen.
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Durch die öffentliche Diskussion dieses Themas während der Projektlaufzeit in Zusammenarbeit mit der gartenbaulichen Beratung der Landwirtschaftskammer NRW, erhöhte sich die Anzahl Stärkungsmittel einsetzender Betriebe. Das macht das Interesse an diesen Möglichkeiten, aber auch die Notwendigkeit einer Beratung deutlich. Wichtig ist somit die Förderung eines intensiveren Austausches zwischen Praktikern, Beratern und Versuchsanstellern bzw. Forschern bundesweit.
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Eine im Rahmen des beschriebenen Projektes entstandene Zusammenstellung "Pflanzenstärkungsmittel für den Zierpflanzenbau" kann unter http://orgprints.org/4235/ abgerufen werden.
Summary translation
In order to protect plants against harming organisms plant restorative appliances are besides a limited number of pesticides the most important methods in organic ornamental plant production. Especially gardeners working in the integrated floriculture are more and more interested in applications of plant strengthening products even though the effects and the efficiency are discussed controversially. The spectrum of application effects ranges from clear to not visible improvements.
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The number of registered homeopathic and bioenergetic products by the Federal office of Consumer Protection and Food Safety (BVL), Germany is astoundingly great, yet scientific results, which prove the impact of these products, are predominantly missing. Nevertheless, successful practical applications push the demand for these products. The aims of the project were testing the impact of homeopathic and bioenergetic products and compilation of a brochure containing potential products for practical use in floriculture. The project was carried out by the plant protection service in Bonn and financed by the Ministry of Consumer Protection, Food and Agriculture (BMVEL), Germany.
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From the 24 official registered homoeopathic strengthening products a selection of 6 were tested. The trade names of these products are “Biplantol agrar”, “Flora”, “Greengold”, “Grünkraft”, “Silpan” and “Vicuna”. They were tested in Impatiens Neu Guinea and Fuchsia. The subject of the experiments was to investigate the possible increase of resistance against Botrytis cinerea. The regular application of “Biplantol agrar” did not prevent infection with Botrytis cinerea, but proved a significant reduction in the degree of infestation. Due to experimental problems the effect of the other products against Botrytis is unclear. Further tests with “Biplantol agrar” were carried out in market gardens in perennials and Impatiens Neu Guinea.
The application of “Biplantol agrar” showed improved rooting and root-growth, lower degree of plant losses and increased blossom formation.
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As a result of methodical difficulties none of the 6 registered bioenergetic products was tested. In order to test the impact of the bioenergetic “radionic” method seeds of Antirrhinium majus and Callistephus chinensis were treated with this method. After the observation period of three weeks no significant differences were observed. Long term impacts were not observed.
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Public discussion of plant strengthening agents during term of this project caused an increase of horticulture business making use of such agents. This shows very clearly the interest in those applications as well as the need of advice on this subject.
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A brochure "Plant health enhancer for ornamental horticulture" with results of the project can be downloaded at http://orgprints.org/4235.
EPrint Type: | Report |
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Keywords: | BÖL, BOEL, FKZ 02OE184, Pflanzenstärkungsmittel, homöopatisch, bioenergetisch, Bioenergetik, Homöopathie, Zierpflanzenbau, Biplantol agrar, Greengold, Grünkraft, Flora, Silpan, Vicuna, Impatiens Neu Guinea Hybride, Fuchsia, Botrytis cinerea, |
Subjects: | Crop husbandry > Crop health, quality, protection Crop husbandry > Production systems > Ornamentals, flower bulbs and tree nurseries |
Research affiliation: | Germany > Federal States > Nordrhein-Westfalen > LWK NRW Germany > Landwirtschaftskammern > LWK NRW Germany > Federal Organic Farming Scheme - BOELN > Plants > Pflanzenschutz |
Related Links: | http://www.bundesprogramm-oekolandbau.de, http://www.bundesprogramm.de/fkz=02OE184, http://orgprints.org/perl/search/advanced?addtitle%2Ftitle=&keywords=02OE184&projects=BOEL&_order=bypublication&_action_search=Suchen, http://orgprints.org/4235/ |
Deposited By: | Geschäftsstelle Bundesprogramm Ökologischer Landbau, Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) |
ID Code: | 4821 |
Deposited On: | 24 May 2005 |
Last Modified: | 12 Apr 2010 07:30 |
Document Language: | German/Deutsch |
Status: | Unpublished |
Refereed: | Not peer-reviewed |
Additional Publishing Information: | Finanziert vom Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau. Auftragnehmer: Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Pflanzenschutzdienst Projektleitung: Dr. Reiner Schrage Projektbearbeitung: Andrea Terhoeven-Urselmans |
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