Schaack, Diana; Rampold, Christine; Pusch, Elisabeth and Willer, Helga (2014) Weiterentwicklung der Erhebungs- und Analysemethoden zur Entwicklung des ausländischen Angebots bei Bioprodukten am Beispiel 2011/12. [Advancement of analysis and data collection methods about organic imported products to Germany using the example of 2011/12.] Agrarmarkt Informations-GmbH, D-Bonn und Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL), CH-Frick .
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Die nun nach der angepassten und verbesserten Methodik erhobenen Daten lassen einen direkten Vergleich mit den Vorgängerdaten zu und zeigen folgende Entwicklung: Die Importmengen haben bei vielen Ackerkulturen und Milchprodukten seit 2009/10 zugenommen, schwanken bei Obst, Gemüse und Kartoffeln je nach in– und ausländischer Erntemenge und sind bei Eiern, Fleisch, Äpfeln und Möhren zurückgegangen. Bei letztgenannten Produkten ist die inländische Produktion gestiegen, so dass die Importanteile trotz gestiegener Nachfrage rückläufig waren. Bei Ackerfrüchten insbesondere für die Futterproduktion aber sind die Importanteile gestiegen. Bei allen pflanzlichen Produkten wird in der Auswertung die Abhängigkeit von den Witterungsbedingungen und damit den Erntemengen in Deutschland sowie den Lieferländern deutlich.
Die Importmenge von Bio-Getreide hat sich von 114.000 t im Wirtschaftsjahr 2009/10 auf 154.000 t in 2011/12 vergrößert, das waren 19 % der Bio-Getreidemenge. Allein 81.600 t davon waren Weichweizen, der mit Abstand das am meisten importierte Getreide ist. Es folgen Mais und Dinkel. Rumänien, Italien, die Ukraine und Ungarn waren die wichtigsten Lieferländer, wobei die Bedeutung Italiens deutlich gesunken ist und auch in den kommenden Jahren abnehmen dürfte. Dafür haben sich Rumänien und die Ukraine zu den bedeutendsten Getreidelieferanten entwickelt. Die gestiegene Schweine- und Geflügelhaltung zog eine höhere Eiweißnachfrage nach sich, so dass die Importe von Futtererbsen auf 14.000 t und von Sojabohnen inklusive Sojakuchen auf 36.000 t gestiegen sind. Das waren 48 bzw. 94 % des jeweiligen Marktes in Deutschland. Diese Importe dürften noch eine größere Rolle spielen, wenn ab 2015 auch Schweine und Geflügel zu 100 % mit Bio-Futtermitteln gefüttert werden. Dem Körnerleguminosenanbau fehlen noch Impulse vom Markt und aus der Züchtung. Es gibt verschiedene Initiativen den Sojaanbau in Deutschland zu fördern.
Durch deutliche Produktionsausweitungen in Deutschland hat sich der Inlandsanteil bei Eiern auf 86 % erhöht, dieser dürfte in den danach folgenden Jahren noch steigen.. Beim deutschen Markt von Öko-Schweinen haben Produktionsausweitungen zu einem höheren Inlandsanteil von 82 % geführt. Die Niederlande sind für beide Produkte wichtigstes Lieferland. Rindfleisch kommt nahezu zu 100 % aus Deutschland.
Der Importanteil bei Kartoffeln hat sich von 28 auf 35 % erhöht. Der Handel ist mit den geernteten Qualitäten nicht immer zufrieden. So hängt es stark von der Strategie der Einzelhandelsketten ab, wann sie beginnen ägyptische und später israelische Frühkartoffeln zu listen.
Beim Gemüse sind Möhren das mit Abstand absatzstärkste Produkt, 17 % der deutschen Möhrenfläche sind Bio-Möhren. Deutschland importiert 42 % der hier gekauften Möhren, wobei ein Schwerpunkt in den Monaten von April bis Juni liegt. Für eine höhere Produktion in Deutschland müssten weitere Betriebe Flächen hinzunehmen. Die sehr hohen Importraten von Fruchtgemüsen wie Tomaten (90 %) und Paprika (95 %) sind der ganzjährigen Nachfrage von Produkten, die in Deutschland saisonabhängig wachsen, geschuldet. Bei Unterglasgemüse ist jedoch die Nachfrage nach regionaler Ware so groß, dass schon Anbauausweitungen mit Neubauten von größeren Gewächshäusern erfolgt oder in der Planung sind.
Bananen und Äpfel sind die absatzstärksten Produkte beim Öko-Obst. Dabei weisen Öko-Bananen natürlicherweise eine Importrate von 100 % auf, bei den Öko-Äpfeln waren es 38 % und damit deutlich weniger als 2009/10 als es noch fast 50 % waren. Zum einen sind die Apfelflächen ausgeweitet worden, zum anderen war die Ernte 2011 die größte je geerntete Bio-Apfelernte in Deutschland.
Bei Milch- und Molkereiprodukten haben sich die Importanteile 2012/13 gegenüber 2009/10 bei den meisten Produkten leicht erhöht. So kamen 33 % der Trinkmilch vor allem aus Österreich aber auch Dänemark nach Deutschland. Die Butterimporte haben sich auf 39 % erhöht. Das liegt unter anderem daran, dass deutsche Molkereien auch ausländische Milch vor allem aus Dänemark verarbeiten. Die Käseimporte sind in diesem Projekt erstmals auf 39 % geschätzt worden. Andere Produkte wie Joghurt und Sahne dagegen kommen nahezu 100 prozentig aus Deutschland. Zwar wäre es gut möglich, die deutsche Produktion auszuweiten, man steht aber immer in preislicher Konkurrenz zu den beiden Hauptlieferanten, die beide Bio-Milchüberschüsse produzieren.
Die wichtigsten Lieferländer für Deutschland sind bei Getreide Rumänien, Italien, die Ukraine und Ungarn. Bei Proteinpflanzen (Futtererbsen, Ackerbohnen, Lupinen) spielt Litauen mit Abstand die größte Rolle, mehr als die Hälfte dieser Importe kommt von dort. Für die Ölsaaten einschließlich Sojabohnen sind Rumänien und die Ukraine die wichtigsten Lieferländer, wobei bei Sojabohnen außereuropäische Länder wie China und auch Indien eine zunehmende Rolle spielen. Die Öko-Kartoffelimporte kommen vor allem aus Ägypten, Israel und Österreich. Die Niederlande sind bedeutendster Lieferant von Möhren, Zwiebeln, Schweinefleisch und Eiern. Aus Spanien und Italien kommen vor allem Fruchtgemüse. Israel liefert neben Kartoffeln größere Mengen Paprika und Tomaten. Aus Italien kommt außerdem ein gutes Drittel der in Deutschland verkauften Äpfel. Die Bananen stammen vor allem aus der Dominikanischen Republik, Ecuador und Costa Rica.
In vielen genannten Ländern werden weiterhin Öko-Flächen umgestellt und so können weitere Produkte für den internationalen Markt produziert werden. Schon beim jetzigen Verbrauch ist Deutschland auf diese Importe angewiesen, und das besonders bei Produkten, die hier schwer oder nur zu einer bestimmten Saison zu produzieren sind. Bei einigen tierischen Produkten wie Eiern und Schweinefleisch ist die Produktionsausweitung gelungen, was aber höhere Futterimporte nach sich zog.
Summary translation
Germany is not only the largest market for organic products in Europe but also one of its largest organic producers. In spite of this fact, Germany imported in 2011/2012, 3 to 94 % of organic products, which could also have been produced in the country. This is the result of the presented project, in which a survey of importers, single company data transmitted to the statistical office of Germany (if the consent was given), household panel data, store checks, production and area data, as well as official data on organic exports and imports (where available) were combined. This data puzzle method has been developed in the previous project BÖLN 09OE065 was complemented and refined during this project.
The data collected according to the same procedure enable us to compare the organic imports in the last 3 years: Imports have risen for a number of products such as the main agricultural crops and also dairy products. Imports fluctuate for fruit, vegetables and potatoes depending on harvests in Germany and the supplying countries. For Eggs, pork, apples and carrots imports have decreased because production in Germany grew. Import shares grew especially for products, which are used as feed for livestock. For all crops the dependence on weather conditions and yields in Germany and the supplying countries could be observed.
Imports of grain rose from 114.000 t to 154.000 t, which was 19 % of the volume of grain on the German market. Soft wheat was by far the most important species with 81.600 t of imports. Corn and spelt followed. Romania, Italy, Ukraine and Hungary were the most important supplying countries. Italy´s importance has fallen because of food scandals in the winter of 2011/12 and a lack of confidence afterwards. Romania and Ukraine have taken over the leading position as suppliers for grain and oilseeds. The higher organic pig and poultry production in Germany resulted also in a higher demand for protein crops, therefore imports of horse peas increased to 14.000 t. Soy bean and cake imports also increased to 36.000 t. The import share amounted to 22 % respectively 94 % of the market volume in Germany. These imports will probably increase further, when pigs and poultry have to be fed with a 100 % organic ration starting 2015.. Market incentives to increase the production of organic pulses are missing in Germany. Instead there are several initiatives to increase soy bean cultivation in Germany.
Because of a sharp increase of domestic production of eggs the domestic market share rose to 86 %. This share may even grow further within the next years. Also for pigs expansion of production has led to a higher domestic market share of 82 %. The Netherlands are the most important supplying country for both eggs and pork. Beef is coming nearly 100 % from Germany.
The import share of potatoes increased from 28 up to 35 %. Retailers were not always satisfied with the qualities of German potatoes and sometimes decided to list imported Egyptian or Israeli potatoes earlier.
Regarding vegetables, carrots are by far the most important product, if we look at the quantities bought. Organic carrots are grown on 17 % of the German total carrot area. Germany imports 42 % of its organic carrots. In order to increase German production, additional producers would be needed. The very high import rates of fruit vegetables like tomatoes (90 %) and sweet peppers (95 %) are due to the all-year-round demand for products that can be grown in German only seasonally. Regarding vegetables from protected crops, the demand for regional produce is high, so a further expansion is very likely.
Bananas and apples are organic fruit species with the highest quantities on the German market. Organic bananas have, naturally, an import rate of 100 %. The import share of organic apples was also high ( 38 %) but it was much lower than in 2009/2010, when 50 % was imported. Organic apple cultivation has increased in the last years, as a result the harvest 2011 was the biggest ever recorded.
For milk and dairy products import shares 2012/13 have slightly increased since 2009/10. Thus 33 % of fresh milk came from abroad, mainly from Austria and Denmark. Butter imports rose to 39 % mainly due to the fact that German dairies also process quite a volume of imported raw milk mainly from Denmark. Cheese imports have been estimated for the first time. They amount to for 39 % of the market volume. Other dairy products such as yoghurt and cream products come almost exclusively from Germany. It is possible to expand German production, but there always will be competition with the two main suppliers Denmark and Austria, both of which are producing surpluses of organic dairy products.
For Germany the biggest suppliers of organic cereals are Romania, Italy, Ukraine and Hungary. Regarding protein crops (fodder peas, field beans, lupines), Lithuania plays by far the most important role, and more than half of the imports are coming from there. For oilseeds including soy beans, Romania and Ukraine are the most important suppliers. However, several countries outside Europe (China and also India) play an increasingly important role for soy bean imports. Potatoes are mainly imported from Egypt, Israel, and Austria. The Netherlands are an important supplier of carrots, onions, pork and eggs. Fruit vegetables are mainly coming from Spain and Italy. Israel supplies larger quantities of potatoes, tomatoes and sweet peppers. Italy supplies one third of the organic apples sold in Germany. The orgnic bananas are mainly from the Dominican Republic, Ecuador and Costa Rica.
In many of the above-mentioned countries areas are under conversion, thus further products can be expected for the international market from there. Already now Germany is relying on these imports, in particular for products that can be produced here only with difficulties or that can only be produced seasonally. For many livestock products like eggs and pork expansion of production has already taken place, but this led to higher forage imports.
EPrint Type: | Report |
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Keywords: | BÖLN, BOELN, BÖL, BOEL, FKZ 13OE001, Bio-Importe, Deutschland, Importmengen, Getreide, Futtermittel, Obst, Gemüse, Kartoffeln, Fleisch, Eier, Milchprodukte |
Agrovoc keywords: | Language Value URI German - Deutsch Entwicklung http://aims.fao.org/aos/agrovoc/c_331049 German - Deutsch UNSPECIFIED UNSPECIFIED |
Subjects: | Knowledge management > Research methodology and philosophy > Specific methods > Surveys and statistics Food systems > Markets and trade Knowledge management > Education, extension and communication |
Research affiliation: | Switzerland > FiBL - Research Institute of Organic Agriculture Switzerland > Knowledge exchange > Advice Switzerland > FiBL - Research Institute of Organic Agriculture Switzerland > Society > Data & digitalisation > Statistics Germany > Federal Organic Farming Scheme - BOEL > Economics > Marktentwicklung Germany > Other organizations Germany |
Related Links: | http://www.bundesprogramm-oekolandbau.de, http://www.bundesprogramm.de/fkz=13OE001, https://orgprints.org/cgi/search/advanced?addtitle%2Ftitle=&keywords=13OE001&projects=BOEL&_order=bypublication&_action_search=Suchen |
Deposited By: | Schaack, Diana |
ID Code: | 28074 |
Deposited On: | 11 Feb 2015 11:25 |
Last Modified: | 30 Jan 2024 16:39 |
Document Language: | German/Deutsch |
Status: | Unpublished |
Refereed: | Not peer-reviewed |
Additional Publishing Information: | Ergänzende Informationen: Gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft. Projektleitung: Diana Schaack, Agrarmarkt Informations-GmbH |
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