@misc{orgprints19925, title = {Untersuchungen zu langfristigen Auswirkungen der muttergebundenen Aufzucht von weiblichen K{\"a}lbern in der {\"o}kologischen Milchviehhaltung}, url = {https://orgprints.org/id/eprint/19925/}, abstract = {F{\"u}r Verbraucher, die {\"o}kologisch erzeugte Tierprodukte kaufen, stehen die tiergerechte Haltungsform und der verminderte Medikamenteinsatz in der {\"o}kologischen Landwirtschaft an erster Stelle der Entscheidungsgr{\"u}nde f{\"u}r diese Produkte. Insbesondere die {\"o}kologische Milchproduktion wird als nat{\"u}rliche Tierhaltung empfunden. Jedoch werden mit zunehmender Aufkl{\"a}rung {\"u}ber die tats{\"a}chlichen Bedingungen in der Milchviehhaltung einzelne Haltungspraktiken kritisch hinterfragt. Dazu geh{\"o}rt zum Beispiel die auch in der {\"o}kologischen Milchviehhaltung {\"u}bliche Praxis, die K{\"a}lber innerhalb von 24 Stunden oder sp{\"a}testens einen Tag nach der Geburt vom Muttertier zu trennen. W{\"a}hrend die Vermeidung der Infektions{\"u}bertragung oder die Tierhygiene allgemein f{\"u}r dieses Verfahren sprechen, haben vergleichende Untersuchungen zur Entwicklung der K{\"a}lber gezeigt, dass K{\"a}lber, die an ihren M{\"u}ttern saugen d{\"u}rfen, keine Verhaltensanomalien (wie gegenseitiges Besaugen) und eine bessere k{\"o}rperliche Entwicklung zeigen. Diesen positiven Effekten stehen Nachteile bei der Milchgewinnung (kalbf{\"u}hrende K{\"u}he reagieren beim maschinellen Melken oft mit Milchejektionsst{\"o}rungen) und zus{\"a}tzliche bauliche Aufwendungen (Schaffung eines separaten K{\"a}lberbereichs, der an den Hauptstall angebunden ist) gegen{\"u}ber. Dementsprechend wird das Verfahren bisher nur von wenigen interessierten Landwirten genutzt. Das Aufzeigen weiterer Vorz{\"u}ge k{\"o}nnte die Akzeptanz bei den LandwirtInnen steigern und eine Alternative in der {\"o}kologischen K{\"a}lberaufzucht aufzeigen, die dem nat{\"u}rlichen Verhalten besser entspricht und von Verbrauchergruppen dezidiert gew{\"u}nscht wird. Bisherige Untersuchungen haben sich insbesondere dem Zeitraum der Milchaufnahme gewidmet. Das geplante Projekt soll sich deshalb mit den langfristigen Auswirkungen der Aufzuchtform besch{\"a}ftigen. Ausgehend von praktischen Untersuchungen und der Auswertung bereits generierten Wissens sollen die bisher bekannten Vor- und Nachteile der muttergebundenen K{\"a}lberhaltung insgesamt evaluiert, L{\"o}sungsans{\"a}tze formuliert und in die landwirtschaftliche Praxis sowie in die Beratung vermittelt werden. In der experimentellen Untersuchung werden 20 hochtragende F{\"a}rsen (12 muttergebunden aufgezogene, 8 am Tr{\"a}nkautomaten aufgezogene)separat 3 bis 4 Wochen vor dem geplanten Kalbetermin in die Herde integriert. Jedes Tier wird {\"u}ber einen Zeitraum von 12 h kontinuierlich beobachtet und das Sozialverhalten sowie der n{\"a}chste Nachbar aller 5 min erfasst. Am 9. und 10. Tag nach der Eingliederung werden die Tiere wiederholt beobachtet. Die Aktivit{\"a}tsprofile der F{\"a}rsen werden mittels Beschleunigungssensoren {\"u}ber einen Zeitraum von 10 Tagen dokumentiert. Kotproben am Tag 1, 3 und 7 der Eingliederung dienen der Bestimmung von Kortisolmetaboliten. Um auch noch l{\"a}ngerfristige Effekte zu erfassen werden die Tiere wiederholt im 1./2. und 3. Laktationsdrittel beobachtet sowie ihre Leistungsdaten {\"u}ber die gesamte erste Laktation dokumentiert. Angaben zur Finanzierung des Projekts finden Sie im F{\"o}rderkatalog des Bundes unter http://foerderportal.bund.de/foekat/jsp/StartAction.do. Bitte geben Sie in das Suchfeld eine 28 plus das F{\"o}rderkennzeichen (FKZ) des B{\"O}LN-Projektes ein, z.B. 2808OE212 f{\"u}r das B{\"O}LN-Projekt mit der FKZ 08OE212.}, keywords = {Tierverhalten, Rinder, K{\"a}lberaufzucht, B{\"O}LN, BOELN, B{\"O}L, BOEL, FKZ 11OE072} } @unpublished{orgprints33094, author = {Tasja K{\"a}lber and Kerstin Barth}, year = {2017}, title = {Untersuchungen zu langfristigen Auswirkungen der muttergebundenen Aufzucht von weiblichen K{\"a}lbern in der {\"o}kologischen Milchviehhaltung}, abstract = {{\"U}blicherweise werden heute Kuh und Kalb fr{\"u}hzeitig nach der Geburt getrennt und das Kalb k{\"u}nstlich aufgezogen. Die mutter- oder ammengebundene K{\"a}lberaufzucht erm{\"o}glicht den K{\"a}lbern das Saugen sowie den Kontakt zu mindestens einem adulten Sozialpartner. Das Projekt untersuchte die Effekte der Aufzucht auf die Gesundheit und Leistungsf{\"a}higkeit sowie das Verhalten der F{\"a}rsen und K{\"u}he, die muttergebunden aufgezogen wurden. Daf{\"u}r wurden Experimente und eine Felderhebung durchgef{\"u}hrt. Es zeigte sich, dass muttergebunden aufgezogene erstlaktierende K{\"u}he unter den Bedingungen einer kurzzeitigen sozialen Isolation ihre Umgebung aktiver erkundeten als das bei k{\"u}nstlich aufgezogenen Tieren der Fall war. Hinsichtlich des Verhaltens bei der Eingliederung in eine bestehende Milchkuhherde wurden keine Unterschiede der Aufzuchtform sichtbar, allerdings stellte die Eingliederung einen erheblichen Stress f{\"u}r alle Tiere dar, der nachhaltig Auswirkungen auf das Aktivit{\"a}tsmuster hatte. Langfristig zeigten sich unter den Bedingungen der Versuchsstation keine Auswirkungen der Aufzucht auf die Tiergesundheit und Leistungsf{\"a}higkeit, was auf die gleichwertige Ern{\"a}hrung der beiden Versuchsgruppen im K{\"a}lberalter zur{\"u}ckzuf{\"u}hren ist. Die Feldstudie mit 20 Betrieben, davon elf mit muttergebundener Aufzucht, erbrachte auch keine Hinweise auf bessere Leistungen mutter- bzw. ammengebunden aufgezogener Tiere in den Laktationen, was mit der eingeschr{\"a}nkten Milchversorgung zu erkl{\"a}ren ist: Der Gro{\ss}teil der untersuchten Praxisbetriebe l{\"a}sst mehr als ein Kalb bei den K{\"u}hen saugen, so dass die im Experiment beobachteten Milchaufnahmen bis zu 16 Litern je Tier und Tag sicher nicht erreicht werden. Um die Beziehung der Tiere zum Menschen zu pr{\"u}fen, wurden Ausweichdistanztests durchgef{\"u}hrt. Dabei zeigten sich keine Unterschiede zwischen den Aufzuchtformen, so dass die Aufzucht an der Kuh nicht zwangsl{\"a}ufig eine gr{\"o}{\ss}ere Distanz zum Menschen mit sich bringt. Die muttergebundene K{\"a}lberaufzucht f{\"u}hrt nicht per se zu h{\"o}heren Leistungen als Milchkuh, allerdings hat sie nachhaltige Effekte auf das Tierverhalten.}, url = {https://orgprints.org/id/eprint/33094/}, keywords = {B{\"O}LN, BOELN, B{\"O}L, BOEL, FKZ 11OE072, Tierverhalten, Rinder, K{\"a}lberaufzucht,} }