Moch, Katja and Tappeser, Beatrix (2002) Forschungsvielfalt für die Agrarwende - 20% der Forschungsmittel für eine zukunftsfähige Landwirtschaft. Öko-Institut e.V., Freiburg/Darmstadt/Berlin . [Unpublished]
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Summary
Mit der Verteilung von Forschungsgeldern wird Industrie- und Strukturpolitik gemacht - und das in einem von der Öffentlichkeit nur wenig beachteten Maß. Öffentlich diskutiert und in einem demokratischen Sinne legitimiert ist die Schwerpunktsetzung in der Forschung nur selten. Doch mit der Möglichkeit, auf der einen Seite den Geldhahn sprudeln und bei alternativen Verfahren diesen nur tröpfeln zu lassen oder gar ganz geschlossen zu halten, werden in der Regel sehr frühzeitig Weichen gestellt - hin zur Entwicklung bestimmter Technologien, zur Unterstützung ausgewählter Akteure und Strukturen. Forschungspolitik ist zunehmend Industriepolitik geworden, indem industrielle Akteure direkt in die Forschungsvorhaben eingebunden sind und ein (industrieller) Anwendungsbezug bereits in der Antragsphase skizziert werden soll. Die Patentierung und damit Privatisierung der Forschungsergebnisse ist Bestandteil dieses forschungspolitischen Konzeptes. Gegen public private partnership, wie solche Konzepte auch genannt werden, ist nichts einzuwenden, wenn dies nur ein Segment der Forschungspolitik ist und ein gemeinwohlorientiertes Segment gleichberechtigt daneben tritt. Im Bereich der Agrarforschung ist dies besonders wichtig. Denn die Interessen der industriellen Akteure, der Landwirte, des Naturschutzes oder der VerbraucherInnen sind häufig nicht identisch. Wenn eine ressourcen- und umweltschonende Landwirtschaft das Ziel ist, die auf chemischen Input weitestgehend verzichten will, stellen sich die Forschungsfragen anders, als wenn eine pestizidgestützte Landwirtschaft möglichst kostengünstig eine Pilzkrankheit bekämpfen möchte. Lösungen, in der Forschung entwickelt und direkt vom Landwirt einsetzbar, sind nicht im Interesse der Agrarindustrie, also wird sie sich daran auch nicht beteiligen. Für eine Agrarwende sind sie aber dringend notwendig. In den vergangenen Jahrzehnten ist schwerpunktmäßig in die Entwicklung einer industriellen Landwirtschaft investiert worden - auch auf der Forschungsseite. Die Weiterentwicklung des ökologischen Landbaus und einer entsprechenden Lebensmittelverarbeitung wurde allenfalls auf Sparflamme betrieben. Und doch hat bereits diese kleine Unterstützung vielfältige Ansätze und Lösungen hervorgebracht - die nicht nur für einen ökologischen Landbau spannend sind. Mit den folgenden Geschichten möchten wir einen kleinen Ausschnitt aus der Vielfalt der Ansätze und Lösungen vorstellen: faszinierende Forschung für eine zukunftsfähige Landwirtschaft. Das ist die Forschung, die die Agrarwende braucht.
EPrint Type: | Other |
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Keywords: | Agrarwende, Forschungsvielfalt, Forschungsgelder, Förderung |
Subjects: | Knowledge management > Research methodology and philosophy > Systems research and participatory research Knowledge management > Research methodology and philosophy Knowledge management > Research methodology and philosophy > Research communication and quality |
Research affiliation: | Germany > Oeko-Institut |
Related Links: | http://www.oeko.de |
Deposited By: | Tappeser, Dr. Beatrix |
ID Code: | 969 |
Deposited On: | 09 Sep 2003 |
Last Modified: | 12 Apr 2010 07:27 |
Document Language: | German/Deutsch |
Status: | Unpublished |
Refereed: | Not peer-reviewed |
Additional Publishing Information: | Mit Unterstützung durch die Stiftung Zukunftserbe |
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