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Verfahrenstechnische und systemorientierte Strategien zur Emissionsminderung in der Nutztierhaltung im Vergleich [Procedural and system-orientated strategies for reducing emissions in livestock production]

Sundrum, Albert (2002) Verfahrenstechnische und systemorientierte Strategien zur Emissionsminderung in der Nutztierhaltung im Vergleich [Procedural and system-orientated strategies for reducing emissions in livestock production]. Berichte über Landwirtschaft; Zeitschrift für Agrarpolitik und Landwirtschaft, 80, pp. 556-570.

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Summary

Zusammenfassung:
Im Bemühen um eine Reduzierung von Emissionen aus der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung konkurrieren unterschiedliche Strategien im Hinblick auf Effektivität, Umsetzbarkeit und Nachhaltigkeit. In der herkömmlichen Tierproduktion kommen vorrangig solche Strategien zum Einsatz, bei denen der Austrag betrieblicher und importierter Nährstoffe in nachgelagerten Bereichen der Prozesskette mit Hilfe verschiedener Verfahrenstechniken reduziert wird. Demgegenüber basiert der systemorientierte Ansatz in der Ökologischen Tierhaltung auf dem Vermeidungsprinzip. Dabei wird auf risikobehaftete Produktionsmittel verzichtet und über eine gezielte Verknappung von Ressourcen der Nährstoffinput in den landwirtschaftlichen Betrieb drastisch gesenkt.
Die fütterungsspezifischen und verfahrenstechnischen Möglichkeiten zur Reduzierung von Emissionen sind in der Ökologischen Tierhaltung gegenüber der herkömmlichen Tierproduktion deutlich eingeschränkt. Dagegen werden auf der Betriebsebene die im Umlauf befindlichen Stoffmengen aufgrund der drastischen Einschränkung des Nährstoffimportes und einer systemorientierten Umorganisation des Betriebes auf ein deutlich niedrigeres Niveau gesenkt als auf vergleichbaren konventionellen Betrieben. Die Gegenüberstellung der unterschiedlichen Ansätze führt zu der Arbeitshypothese, dass die Erzeugung tierischer Produkte unter den ökologischen Rahmenbedingungen bezogen auf den Gesamtbetrieb und pro Produkteinheit mit einer geringen Emissionsbürde behaftet ist als in der konventionellen Erzeugung. Darüber hinaus bietet der Systemansatz die Voraussetzung für eine hohe Effektivität bei der Nutzung von inner- und außerbetrieblichen Ressourcen und stellt damit eine ressourcenschonende und nachhaltige Methode zur Erzeugung tierischer Produkte dar. Diese geht allerdings mit einer Verringerung der Produktionsleistung und mit einer Senkung der tierbezogenen Produktivität einher.
Aufgrund der komplexen Interaktionen zwischen den unterschiedlichen Stoffgruppen, den ständig variierenden Bedingungen der Haltungsumwelt und der erheblichen Variation der im Umlauf befindlichen Stoffmengen kann eine Quantifizierung von Emissionsgrößen aus der Nutztierhaltung nur in sehr grober Annäherung erfolgen. Eine Beurteilung der Effizienz von Einzelmaßnahmen oder von spezifischen Haltungssystemen ist ohne die Berücksichtigung des betrieblichen Kontextes nur eingeschränkt möglich und entsprechende Aussagen wissenschaftlich kaum belastbar. Im Hinblick auf die künftigen agrarpolitischen Herausforderungen durch den Umweltschutz folgert daraus die Notwendigkeit einer stärkeren Berücksichtigung des Systemansatzes in Verbindung mit spezifischen Verfahrenstechniken sowie einer Entwicklung von Methoden zur Abwägung in einem interdisziplinären und betrieblichen Kontext.


EPrint Type:Journal paper
Keywords:Ökologische Tierhaltung, Systemansatz, Einsparpotenzial, Verfahrenstechnik
Subjects: Animal husbandry > Production systems
Environmental aspects > Air and water emissions
Research affiliation: Germany > University of Kassel > Department of Animal Nutrition and Animal Health
Deposited By: Sundrum, Prof. Dr. Albert
ID Code:910
Deposited On:14 Oct 2003
Last Modified:28 Jun 2010 11:03
Document Language:German/Deutsch
Status:Published
Refereed:Peer-reviewed and accepted

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