Ortmanns, Björn and Bokermann, Ralf (2000) Fleischverzehr und Prozessqualität aus der Sicht von Verbrauchern. Land, Agrarwirtschaft und Gesellschaft - Zeitschrift für Land- und Agrarsoziologie, 14 (1), pp. 77-93.
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Summary
Ziel der 1998 in jeweils drei Klein- und Großstädten durchgeführten Verbraucherbefragung war es, offensichtlich gewandelte Einstellungen zum Fleischverzehr für unterschiedliche Marktsegmente und unter differenzierten thematischen Aspekten offenzulegen. Ein thematischer Schwerpunkt der Befragung lag auf den Einstellungen der Verbraucher zur Prozeßqualität, das heißt den Erzeugungsbedingungen von Fleisch.
Der nach wie vor hohe Stellenwert von Fleisch als Nahrungsmittel wird dadurch deutlich, daß im Durchschnitt an vier Tagen der Woche Fleisch gegessen wird. Deutliche Unterschiede in der Verzehrshäufigkeit bestehen zwischen Klein- und Großstädtern sowie nach Altersgruppen und Haushaltsgrößen. - Bevorzugte Einkaufsstädten ist für 76 % der Befragten das Fleischerfachgeschäft. Im Zeitablauf hat ein Wandel vom Einkauf im Supermarkt und beliebigen Fachgeschäft hin zum bestimmten Fleischladen stattgefunden. Dies läßt darauf schließen, daß Vertrauen zu einem Stammgeschäft zunehmend wichtiger geworden ist.
Einstellungen zur Produkt- und Prozeßqualität wurden anhand ausgewählter Qualitätsmerkmale erfragt. Wichtigstes Kriterium für die Kaufentscheidung ist demnach das Aroma bzw. der Geschmack als wesentliches Merkmal der Produktqualität. Unmittelbar danach in der Rangfolge stehen wichtige Merkmale der Prozeßqualität, wie Haltung und Fütterung, Rückstandsfreiheit sowei schonender Transport und Schlachtung.
Die konkrete Anschlußfrage nach der Rangfolge von Produkt- und Prozeßqualität ergab, daß 19 % der Teilnehmenden die Produkteigenschaften, aber 35 % die Erzugungsbedingungen als wichtiger einstufen. Damit bestätigt sich ein maßgeblicher Wandel der Verbrauchereinstellungen. Auch hier bestehen graduelle Unterschiede zwischen den befragten Verbrauchergruppen. - Für die relativ eindeutige Qualität von biologisch erzeugtem Fleisch waren mehr als 75 % der Befragten bereit, einen Aufpreis von 20 % und mehr zu entrichten. Es kann jedoch bezweifelt werden, ob diese Auffassung bei konkreten Kaufentscheidungen in diesem Maß umgesetzt wird.
Der überwiegende Anteil der Befragten bestätigte, den Fleischverzehr in den letzten zehn Jahren merklich verringert zu haben. Für Frauen gilt dies deutlich ausgeprägter. Weiterhin bestätigte sich für den Verbraucherkreis der Erhebung, daß der Verzehr von Rindfleisch maßgeblich eingeschränkt wurde, in geringem Maßstab auch der Verbrauch von Schweinefleisch. Die zunehmende Beliebtheit von Geflügelfleisch wird dadurch belegt, daß 36 % aller Teilnehmer nach eigener Einschätzung mehr Geflügel essen als vor zehn Jahre
Summary translation
Consumer surveys were carried out during August-September 1998 in 3 small and 3 large towns in Germany. Data from 445 consumers (no vegetarians) are presented, including weekly meat consumption (number of meals with meat/week), marketing channels, quality aspects influencing the choice of buying place, accepted price increase for organically produced meat, and current meat consumption compared to that of 10 years ago
EPrint Type: | Journal paper |
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Keywords: | Fleisch und Wurst, Verbraucher/innen, Verzehrsgewohnheit |
Subjects: | Food systems > Food security, food quality and human health Food systems > Markets and trade |
Research affiliation: | Germany > University of Kassel > Department of Farm Management |
Deposited By: | Bokermann, Ralf |
ID Code: | 691 |
Deposited On: | 03 Jun 2003 |
Last Modified: | 12 Apr 2010 07:27 |
Document Language: | German/Deutsch |
Status: | Published |
Refereed: | Not peer-reviewed |
Additional Publishing Information: | Weiterer Artikel zu dem Thema von R. Bokermann: Prozeßqualität schafft Vertrauen. Fleischwirtschaft 80 (6), 50-51 (E-Print-Nr. 705) |
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