Fischer, Meike; Raupp, Joachim; Oltmanns, Meike and Römheld, Volker (2005) Mikronährstoffversorgung in einem Langzeitversuch mit Stallmist- und mineralischer Düngung; pflanzenbauliche Konsequenzen für den Ökologischen Landbau. [Micronutrient status in a long-term experiment with farmyard manure and inorganic fertilization; agronomic consequences for organic farming.] In: Mitt. Ges. Pflanzenbauwiss., 17, pp. 385-386.
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Summary
Mikronährstoffe haben wesentliche Funktionen im pflanzlichen Stoffwechsel und sind vor allem für die Toleranz gegenüber abiotischen und biotischen Stressfaktoren von Bedeutung. Als Hinweis auf die Mikronährstoffversorgung im ökologischen Landbau wurden Boden- und Pflanzenproben des Langzeit-Düngungsversuches Darmstadt untersucht (Beginn: 1980; Sand-Braunerde, 9,5°C und 590 mm Jahresdurchschnitt, Varianten: Rottemistdüngung mit und ohne Anwendung der biol.-dyn. Präparate und Mineraldüngung in jeweils drei Stufen). Es wurden die Gesamtgehalte an Mn, Zn, Cu, und Fe des Bodens, die pflanzenverfügbaren Mengen sowie die Konzentrationen dieser Nährstoffe in Kartoffelblättern untersucht.
Die organisch gedüngten Parzellen enthalten größere Mengen (5,8 mg Zn kg-1 TS) verfüg-baren Zinks als die mineralisch gedüngten (4,0 mg Zn kg-1 TS). Da Zink in der Tierernährung zuge-füttert wird, ist die Zufuhr über Mist hier vermutlich der ausschlaggebende Faktor für die höheren Gehalte der Stallmist-Parzellen. Mangan zeigt keine düngebedingten Unterschiede. Da organische Düngung langfristig zu höheren Corg-Gehalten führt (Raupp, 2001), hat stärkere Komplexierung von Mikronährstoffen an organische Verbindungen wohl die Unterschiede in der Zufuhr bei der Pflanzenaufnahme kompensiert. Die Böden sind aufgrund ihrer Gehalte an verfügbaren Mikronährstoffen in Versorgungsklasse hoch bis sehr hoch einzustufen (VDLUFA, 2002).
Die Mikronährstoffkonzentrationen in Kartoffelblättern zeigen dem Boden gegenüber deutliche Unterschiede: die organisch gedüngten Kartoffeln haben mit 60-65 mg Mn kg-1 TS deutlich geringere Mangangehalte als die mineralisch gedüngten mit 100 mg Mn kg-1 TS und auch die Zinkgehalte sind bei organischer Düngung geringer (18-19 mg Zn kg-1 TS) als bei mineralischer (25 mg Zn kg-1 TS). Jedoch befindet sich keine der Behandlungen im Mangelbereich. Die Aufnahme wurde offenbar von anderen Faktoren als den Mengen verfügbarer Mikronährstoffe im Boden bestimmt. Dazu gehören die Rhizosphärenbedingungen, von der die Mikronährstoffaneignung der Pflanzen abhängt. Eine Untersuchung der Rhizosphärenprozesse wäre daher interessant für die Klärung der gefundenen Unterschiede.
Um eine bessere Krankheits- und Schaderreger-Resistenz und generell höhere Stresstoleranz im ökologischen Landbau zu erreichen, müssen Strategien entwickelt werden, die die Mikronährstoffaneignung der Pflanzen fördern. Dazu gehören z.B. Management des Rhizosphären-pHs oder verstärkte Integration von Pflanzen wie z.B. Hafer, die eine besonders hohe Kapazität zur Mikronährstoffmobilisierung in der Rhizosphäre haben. Auch die Anwendung Mikronährstoff-mobilisierender Mikroorganismen wie z.B. Trichoderma oder die Selektion Mikronährstoff-effizienter Sorten und Selektion von Sorten mit Saatgut, das einen höheren Mikronährstoffgehalt aufweist, können zur Verbesserung der Mikronährstoffaneignung der Pflanzen beitragen.
EPrint Type: | Conference paper, poster, etc. |
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Type of presentation: | Paper |
Keywords: | Mn, Cu, Fe, Zn, pH, nutrient contents, nutrient availability, micronutrients, nutrient mobilization |
Subjects: | Soil > Nutrient turnover |
Research affiliation: | Germany > Institute for Biodynamic Research - IBDF > Farmyard Manure |
Deposited By: | Raupp, Dr. Joachim |
ID Code: | 6267 |
Deposited On: | 22 Nov 2005 |
Last Modified: | 12 Apr 2010 07:31 |
Document Language: | German/Deutsch |
Status: | Published |
Refereed: | Not peer-reviewed |
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