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Konfliktbewältigung in Hofgemeinschaften (am Beispiel von fünf biologisch-dynamischen Hofgemeinschaften)

Wohlers, Jenifer (2002) Konfliktbewältigung in Hofgemeinschaften (am Beispiel von fünf biologisch-dynamischen Hofgemeinschaften). Thesis, Universität Kassel, Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften , Fachgebiet Soziale Ökologie, Institut für soziokulturelle Studien (ISOS). . [Unpublished]

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398kB

Document available online at: http://www.hofgemeinschaften.de


Summary

In jeder Gemeinschaft stellt sich die Frage, wie mit zwischenmenschlichen Differenzen, Problemen und Konflikten umgegangen wird. Gerade in Hofgemeinschaften, wo sowohl zusammen gearbeitet als auch gemeinsam gelebt wird, die Ausweichmöglichkeiten also denkbar gering sind, und wo dahinzu noch Menschen mit sehr individuellen Lebenseinstellungen und -vorstellungen zusammenkommen, (wo ein hohes Arbeitspensum und meist eher schwierige ökonomische Verhältnisse herrschen), fällt die Problematik immer wieder auf.
Diese Arbeit befaßt sich mit den Ursachen, den Auswirkungen und dem Umgang mit Konflikten in Hofgemeinschaften. Dazu gehört die Beschreibung dessen, was eine Hofgemeinschaft ausmacht, die Stellungnahmen und Hinweise von Literatur zu dem Thema Konflikt, eine empirische Untersuchung von Hofgemeinschaften und die Hinzuziehung sonstiger Informationen, die möglich waren, bis hin zu Vorschlägen zum Umgang mit Konflikten und Uneinigkeiten.
Weil immer wieder deutlich wird, daß sich Konflikte im Sozialen stark auf die Arbeit und die wirtschaftliche Lage des Hofes auswirken können, sollte untersucht werden, unter welchen Umständen die Höfe mit solchen sozialen Problemen zurechtkommen, inwieweit sie diesen Problemen gewachsen sind und sie als Chancen nutzen können, was für Probleme das überhaupt sind, und ob es vielleicht Ansätze zum Umgang mit ihnen gibt, die weiterzuverfolgen sinnvoll wäre. Um dem näherzukommen sind 5 biologisch-dynamische Hofgemeinschaften befragt worden. Es ergab sich, daß die jüngeren Gemeinschaften kleiner waren, daß dort ein lockerer Umgang herrscht, wenige Konflikte da sind, die eher auf unterschiedlichen Arbeitsstilen beruhen. Bei den älteren Hofgemeinschaften bestehen festere Strukturen, die Mitglieder sind eher unterschiedlichen Alters und stellen unterschiedliche Anforderungen an die Gemeinschaft bzw. es bringen die jüngeren Mitglieder andere Vorstellung mit als die sind, mit denen die ‚alten' Mitglieder einmal anfingen. Aufgrund dieser nicht ganz übereinstimmenden geistigen, ideellen Vorstellungen und Haltungen ergeben sich hier leicht Probleme. Erstaunlich ist, daß es aufgrund von knappen materiellen Gütern kaum zu Konflikten kommt. Wenn, dann können diese leicht beigelegt werden. Viel gravierender und häufiger sind die Konflikte, die sich aufgrund unterschiedlicher Vorstellungen die Grundwerte oder Ziele des Hofes betreffend ergeben oder durch nicht klar abgegrenzte Zuständigkeiten.
Der Umgang mit Konflikten wird sehr individuell gehandhabt. Es gibt (bis auf den einen jungen Hof) keinen, auf dem ein offizieller Ansprechort für Probleme gegeben ist. Jeder muß seinen eigenen Weg finden, wie er mit Problemen umgeht - das führt manches Mal dazu, daß sie verschleppt werden oder von manchen gar nicht wahrgenommen werden, daß häufig auch auf persönlicher Ebene eher organisatorische oder gar ideelle Unstimmigkeiten/Differenzen ausgetragen werden und insofern keine wirkliche Austragung des Konfliktes gegeben ist. Dabei ist nur ein bewältigter Konflikt für die Gemeinschaft und deren Zusammenhalt hilfreich und nützlich. Die Auswirkungen von unbewältigten Konflikten können sich daher in einer eher ‚lockeren', nicht fest zusammenhaltenden Gemeinschaft bemerkbar machen, in der die Mitglieder häufig mal wechseln.
Deutlich ist, daß ein Ansprechort für Probleme vielen Konflikten vorbeugen kann, indem Unstimmigkeiten frühzeitig benannt und behoben werden können. Sollte es tatsächlich zu Konflikten kommen, so ist ein offenes Gespräch mit Interesse für den anderen und seine Belange sehr hilfreich. (Bei eskalierenden Konflikten sollte die Hilfestellung von externer Expertise möglich sein, um Konflikte nicht zu vergraben, sondern zu nutzen.)


Summary translation

The thesis describes, how problems, conflicts and social differences are worked out in agricultural communities. 5 Biodynamical communities are described and ideas are shared how to solve problems effectively.

EPrint Type:Thesis
Thesis Type:Diplomarbeit
Keywords:Hofgemeinschaft,Betriebsgemeinschaft, biologisch-dynamisch, Konflikt, sozialer Umgang, soziale Konsequenzen, Konfliktbewältigung, Mediation, Konfliktmanagement
Subjects: Farming Systems > Social aspects
Research affiliation: Germany > University of Kassel > Institute for Socio-cultural Studies
Deposited By: Wohlers, Jenifer
ID Code:625
Deposited On:25 Aug 2003
Last Modified:08 Jul 2010 10:52
Document Language:German/Deutsch
Status:Unpublished
Refereed:Not peer-reviewed
Additional Publishing Information:Die Diplomarbeit ist auch einsehbar in der Unibibliothek Kassel, Bereichsbibliothek 9, Nordbahnhofstraße 1a, 37213 Witzenhausen.

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