Rückstandsrisiko durch Abdrift bei kleinen Schweizer Biorebbergen

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In fünf kleinen Schweizer Biorebbergen zogen wir Proben von Blättern, Früchten und Weinen und liessen sie auf Pestizidrückstände untersuchen. Alle Proben wurden einerseits mit einem Pestizidscreening untersucht, und andererseits mit einer Einzelmethode zum Nachweis der beiden Fungizide Fosetyl und Phosphonsäure. Insgesamt wurden in den Proben 16 verschiedene Substanzen gefunden, wobei es sich entweder um Fungizide oder um Metaboliten von Fungiziden handelte. Fosetyl wurde in Früchten viel seltener gefunden als in Blättern, und im Wein seltener als in Früchten. Im Gegensatz dazu wurde Phosphonsäure in allen Proben (Blätter, Früchte, Wein) gefunden. Das Muster der Rückstände lässt vermuten, dass Abdrift die wahrscheinlichste Ursache für den Nachweis von Pestiziden im Screening ist. Alle vier Weine überschritten bezüglich der Phosphonsäure den Interventionswert für Bioprodukte. Bezüglich der übrigen Pestizide war das nur bei zwei von vier Weinen der Fall. Biowinzerinnen und Biowinzer haben nur beschränkt Einfluss darauf, wie viele Pestizide durch Abdrift auf ihre Rebberge gelangen.
Aus dieser Pilotstudie schliessen wir, dass kleine Biorebberge häufig von Abdrift aus konventionellen Nachbarparzellen betroffen sind. Während der Wartefrist vor der Ernte baut sich ein Grossteil der Pestizide wieder ab, so dass in Bioweinen nur selten Rückstände gefunden werden. Eine Ausnahme bildet die Phosphonsäure.
Da diese wesentlich langsamer abgebaut wird, werden auch im Wein regelmässig Rückstände nachgewiesen.