Boutry, Clémence; Friedli, Michael; Stefani, Patrick and Häseli, Andreas (2021) Feldversuche 2017-2020 zur Regulierung der Schwarzen Kirschenblattlaus (Myzus cerasi) beim Austrieb. Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL, CH-Frick .
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Eine frühzeitige und starke Reduktion der überwinternden Stammmütter ist entscheidend, um die Entwicklung der Blattlauspopulation zu verzögern. Dadurch kann das Risiko von Blattlauskalamitäten und damit Fruchtverunreinigungen und Baumschäden durch Triebdeformationen stark reduziert werden. Unter den günstigen mikroklimatischen Bedingungen und dem eingeschränkten Zugang von Nützlingen in geschlossenen Systemen mit Wetterschutz können sich grosse Blattlauskolonien aus wenigen überlebenden Stammmüttern entwickeln. Die wichtigste Zeitspanne für Behandlungen mit Kontaktmitteln ist daher vor dem Austrieb und Schlupf der Blattläuse bis zu Beginn Einrollen der Blätter durch die Saugtätigkeit der Blattläuse. Danach sind die Blattläuse in den eingerollten Blättern geschützt und können von im Bioanbau zur Verfügung stehenden Kontaktmitteln nicht mehr ausreichend reguliert werden.
Von 2017 bis 2020 wurden am FiBL in Frick Versuche mit Paraffinöl beim Austrieb zur Regulierung von M. cerasi in einer gedeckten Bio-Kirschenanlage durchgeführt. Die Versuche haben gezeigt, dass eine bis zwei Behandlungen beim Austrieb mit Paraffinöl die überwinternden Stammmütter um bis zu 100 % reduzieren können. Die Behandlungen kurz vor und kurz nach dem Schlupf der Blattläuse unterschieden sich nicht in ihrer Wirkung. Dies ist darauf zurückzuführen, dass Paraffinöl nicht nur eine ovizide Wirkung, sondern auch eine gute Kontaktwirkung gegen frisch geschlüpfte Blattläuse hat. Wie wichtig eine gute Applikationstechnik mit einer guten Benetzung des gesamten Baumes ist, zeigten die Wirkungsunterschiede im Versuch 2018 zwischen den Jungbäumen und den Altbäumen, bei denen es aufgrund des grossen Baumvolumens deutlich schwieriger ist, den Sprühfilm gleichmässig aufzutragen als bei Jungbäumen. Während bei den jungen Bäumen mit nur einer Behandlung eine nahezu 100%ige Wirkung erzielt werden konnte, war dies bei den alten Bäumen nur mit zwei Behandlungen möglich. Für eine optimale Bedeckung des Mittels empfiehlt es sich ausserdem, wie in den Versuchen angewandt, das Paraffinöl in zwei Durchgängen innerhalb weniger Stunden nach der Trocknung und mit gegenläufiger Fahrtrichtung zu behandeln. Diese Ergebnisse bestätigen die Erfahrungen aus den Praxisbetrieben.
EPrint Type: | Report |
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Keywords: | Obstbau, Pflanzenschutz, Entomologie, Anbautechnik, Abacus, FiBL55162 |
Agrovoc keywords: | Language Value URI German - Deutsch Obstbau http://aims.fao.org/aos/agrovoc/c_25476 German - Deutsch Pflanzenschutz http://aims.fao.org/aos/agrovoc/c_5978 German - Deutsch Entomologie http://aims.fao.org/aos/agrovoc/c_2588 |
Subjects: | Crop husbandry > Production systems > Fruit and berries Crop husbandry > Crop health, quality, protection |
Research affiliation: | Switzerland > FiBL - Research Institute of Organic Agriculture Switzerland > Crops > Anbautechnik Switzerland > FiBL - Research Institute of Organic Agriculture Switzerland > Crops > Crop protection > Entomology Switzerland > FiBL - Research Institute of Organic Agriculture Switzerland > Crops > Special crops > Fruit |
Deposited By: | Forschungsinstitut für biologischen Landbau, FiBL |
ID Code: | 43666 |
Deposited On: | 09 Feb 2022 10:07 |
Last Modified: | 11 Sep 2024 11:17 |
Document Language: | German/Deutsch |
Status: | Unpublished |
Refereed: | Not peer-reviewed |
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