Arzneipflanzen zur Therapie und Prophylaxe von Produktionskrankheiten der Milchkuh - Ein Update

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In ihrer Evolutionsgeschichte haben sich die Wiederkäuer auf eine artenreiche Flora als ihre Nahrungsgrundlage eingestellt. Wenn sie die Wahl haben nehmen unsere Hauswiederkäuer ein breites Spektrum an Pflanzenarten auf und zeigen dabei in Abfolge und Auswahl eine grosse Individualität [1]. Welchen Einfluss die - in der intensiven Milchkuhfütterung oft fehlende - Futterwahlmöglichkeit auf Gesundheit und Wohlbefinden von Wiederkäuern hat wird diskutiert [2].
Haben sie Auswahl und Wahlfreiheit, medizinieren sich Wiederkäuer, auch domestizierte, selbst. Selbstmedikationsverhalten, bekannt vom Schmetterling bis zum Menschenaffen, ist besonders bei kleinen Wiederkäuern gut dokumentiert [3-5]. Basis für dieses Verhalten ist der “biochemically mediated flavor-feedback” die Fähigkeit von Tieren sensorische Wahrnehmungen mit darauf (auch erheblich zeitverzögert) folgenden Reaktionen ihres Körpers zu verknüpfen – sowohl mit positiven, als auch mit negativen [4].