Kolbe, Hartmut (2015) Wie ist es um die Bodenfruchtbarkeit im Ökolandbau bestellt: Nährstoffversorgung und Humusstatus? In: Bodenfruchtbarkeit - Grundlage erfolgreicher Landwirtschaft (BAD Tagungsband 2015), Bundesarbeitskreis Düngung (BAD), Frankfurt/Main, pp. 89-123.
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In diesem Beitrag ist eine Auswertung von vielen Erhebungen und Studien aus den letzten 10 – 15 Jahren über die Situation der ökologischen landwirtschaftlichen Betriebe auf dem Gebiet der Nährstoff- und Humusversorgung durchgeführt worden. Es liegen Auswertungen von insgesamt 23 Studien mit Daten aus 360 Öko-Betrieben und/oder ca. 7460 Acker- und Grünlandschlägen vor. Der Umfang an Daten erlaubt erstmals für nachfolgend genannte Merkmale der Bodenfruchtbarkeit eine verhältnismäßig genaue Beschreibung der Situation in vielen Regionen und Bundesländern und im Durchschnitt von Deutschland: Humus, Stickstoff, Schwefel, Phosphor, Kalium, Magnesium, pH-Wert und Kalkversorgung.
Die Nährstoffbilanzen und Bodengehalte der Acker- und Grünlandschläge weisen oft einen negativen Trend auf. Nicht nur in Marktfruchtbetrieben und auf leichten Böden sind daher die Nährstoffkreisläufe z.T. weit geöffnet. Bei guter Nährstoffversorgung kann zunächst ein Überhang abgeschöpft werden (z.B. Bodenversorgungs-Klassen D, E). Bei knappen Boden-Reserven (Klassen A, z.T. B) besteht Handlungsbedarf zur Sicherung der Bodenfruchtbarkeit und Nachhaltigkeit der Betriebe. Die weitgehende Schließung von Nährstoffkreisläufen ist eine gesamt-gesellschaftlich wichtige Aufgabe. Das Angebot an mineralischen (Recycling)-Düngern und organischen Düngemitteln muss daher weiter verbessert werden. In Forschung und auf Verbandsebene sind in den letzten Jahren verstärkte Aktivitäten zur Erstellung, Prüfung und Zulassung von besonders „sauberen“ Düngemitteln zu verzeichnen. Auf den Betrieben muss in Zukunft noch deutlicher auf ein umfassendes Nährstoff-management durch regelmäßige Bodenuntersuchung, Bilanzierung und Düngung geachtet werden.
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