von Fragstein und Niemsdorff, Peter (2014) Multifunktionalität von Untersaaten im Ökologischen Gemüseanbau. [Enhancing multifunctional benefits of cover crops – vegetables intercropping.] In: Bundesverband der Hochschulabsolventen/Ingenieure Gartenbau und Landschaftsarchitektur e.V., BHGL, Deutsche Gartenbauwissenschaftliche Gesellschaft e.V (DGG) (Eds.) BHGL- Schriftenreihe, 30, p. 55.
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Summary
Das Core Organic II Projekt InterVegi zielt darauf ab, untersaatbetonte Anbausysteme im ökologischen Gemüsebau in Bezug auf Vor- und Nachteile zu untersuchen. Wesentliche Parameter sind dabei Schädling-Nützling-Interaktionen, Aspekte der Beikraut-Regulierung sowie des Nährstoffmanagements, Auswirkungen auf Pflanzenentwicklung, Ertrag und Produktqualität, Umwelteinflüsse sowie ökologische Leistungen auf Feldebene.
Hypothese der Untersuchungen ist: Untersaaten in Gemüsekulturen ermöglichen vergleichbare Ertragsleistungen, bessere Produktqualitäten, weniger Einsatz externer Ressourcen wie Pflanzenschutzmittel und Dünger sowie reduzierten Energie-Verbrauch. Dies führt zu Anbausystemen mit weniger Umweltbeeinträchtigung und besserer Profitabilität aufgrund niedrigerer Produktionskosten.
Das Projekt, lokalisiert in vier europäischen Ländern - Italien, Dänemark, Slowenien und Deutschland -, basiert auf zweijährigen Parzellenversuchen mit den Feldgemüse-Arten Lauch ((Allium porrum L.) [alle Partner außer Italien], Blumenkohl (Brassica oleracea L. convar. botrytis (L.) Alef. var. botrytis) [alle Partner] und Artischocke (Cynara scolymus L.) [nur in Italien] sowie Demonstrationen auf Praxisbetrieben zur Veranschaulichung von Schädling-Nützling-Interaktionen in untersaatbetonten Anbausystemen.
Das Versuchsdesign des deutschen Projektes beinhaltet die Untersuchung additiver und substitutiver Systeme. Beide Kulturen werden in drei Sorten angebaut, jeweils eine als samenfeste Sorte. Auspflanzdatum der Versuche in 2012 war Ende Juni, gefolgt von einer Weißklee-Untersaat vier Wochen danach.
Beispielhaft für die Auswirkungen von Untersaaten in additivem und substitutivem System werden Daten für Blumen- und Schaft-Gewicht pro laufendem Meter bei Blumenkohl und Lauch vorgestellt, womit sich die reinen Effekte von additivem und substitutivem Design besser ausdrücken lassen. Für Blumenkohl führten beide Systeme zu keinen Ertragsdepressionen, im Falle der Sorte Chambord F1 wurden im Sub-System signifikante Unterschiede zur Kontrolle erreicht, zudem war diese Sorte den beiden anderen Sorten überlegen.
Die Lauchsorten reagierten ähnlich, jedoch weniger ausgeprägt im Vergleich der einzelnen Systeme. In fünf von sechs Untersaat-Ergebnissen wurden, gemessen an der Kontrolle, vergleichbare oder höhere Erträge erzielt; allerdings führte dies in keinem Fall zu signifikanten Unterschieden. Bemerkenswert hierbei, dass die samenfeste Sorte Hannibal signifikant höhere Ergebnisse erreichte als die beiden Hybridsorten.
Das Aussaatdatum der Untersaat ist als Schlüssel für den Erfolg solcher Systeme anzusehen; je früher die Aussaat, desto höher das Risiko für Ertragsdepressionen. Andererseits kann ein später Aussaattermin den Aufwuchs der Untersaat angesichts höherer Lichtkonkurrenz massiv beeinträchtigen, wie im Falle von Blumenkohl bei der Sorte Belot beobachtet.
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