{Project} ProPara: Bewältigung der Herausforderungen in Bezug auf Parasitenbefall bei Wiederkäuern in der ökologischen Landwirtschaft. [Tackling the parasitological challenges in organic ruminant farming practices.] Runs 2015 - 2018. Project Leader(s): Knubben, Prof. Dr. Gabriela, Ludwig-Maximilians-Universität München .
Full text not available from this repository.
Document available online at: http://www.bundesprogramm.de/fkz=14OE001
Summary
Durch die Grasfütterung, welche in ökologisch produzierenden Betrieben vorgeschrieben ist, sind Tiere dieser Betriebe besonders gefährdet, sich mit Endoparasiten zu infizieren. Insbesondere der große Leberegel (Fasciola hepatica) ist ein bedeutender und weit verbreiteter, durch Gras übertragener Parasit bei Milchkühen mit Beeinträchtigung der Tiergesundheit und in der Folge der Wirtschaftlichkeit. Da gegen F. hepatica keine vollständig schützende Immunantwort aufgebaut wird, kann eine Milchkuh bei regelmäßiger Reinfektion unter Umständen lebenslang an der Erkrankung leiden.
Ob neben Grasfütterung bzw. Weidegang noch weitere Faktoren zur Begünstigung der Übertragung des großen Leberegels in ökologisch produzierenden Betrieben führt (z. B. Beweidung mit anderen Tierarten, was im Biolandbau evtl. häufiger als in konventionellen Betrieben vorkommt), ist unbekannt. Zudem sind ökologisch produzierende Betriebe besonderen Auflagen bei der Behandlung ihrer Tiere unterworfen: So verdoppeln sich beispielsweise die Wartezeiten bei Einsatz von Medikamente.
Besonders Biobetriebe müssen deshalb nach allen Kräften anstreben, Medikamente gezielt einzusetzen und mit Maßnahmen zu kombinieren, die den Medikamenteneinsatz reduzieren.
Das hier vorgestellte Projekt hat drei Ziele:
1. Erfassung der Prävalenz bei ökologisch produzierenden Milchviehbetrieben in Bayern zum besseren Verständnis des Ausmaßes des Problems und in der Folge der Schäden im ökologischen Landbau
2. Ermittlung von Risikofaktoren für die Übertragung von F. hepatica in ökologisch produzierenden Milchviehbetrieben für eine optimierte Bekämpfung und Prophylaxe der Fasciolose in Biobetrieben
3. Entwicklung einer Applikation zur Bekämpfung und Prophylaxe der Fasciolose für mobile Endgeräte: Basierend auf dem Entscheidungsbaum von Knubben- Schweizer et al. (2011, 2014) soll eine Applikation für elektronische Geräte entwickelt und von betroffenen Landwirten in Bezug auf Anwenderfreundlichkeit evaluiert werden. Dies dient einerseits der Verbesserung des Wissenstransfers aus der Wissenschaft in die Praxis, andererseits kann am Beispiel der Biobetriebe die Nachhaltigkeit einer benutzerfreundlichen und praxisorientierten Methode bei der Unterstützung zur Bekämpfung des großen Leberegels auch in konventionellen Betrieben helfen, das zunehmende Problem der Resistenzen gegen gewisse Flukizide zu verlangsamen.
Der Arbeitsplan sieht wie folgt aus:
- Teil 1 (Prävalenz): Von 600 ökologisch produzierenden Milchviehbetrieben in Bayern sollen Tankmilchproben einmalig untersucht werden.
- Teil 2 (Risikofaktoren): Bei 20 ökologisch produzierenden Milchviehbetrieben sowie 20 konventionell produzierenden Milchviehbetrieben soll eine umfangreiche Befragung zum gesamten Management durchgeführt werden. Daraus sollen Risikofaktoren ermittelt werden, die möglicherweise in ökologisch produzierenden Betrieben eine besondere Bedeutung für die Übertragung von Fasciola hepatica haben.
- Teil 3 (Applikation): Der bestehende Entscheidungsbaum von Knubben-Schweizer et al. (2011) soll als Applikation für elektronische Geräte entwickelt werden. Dazu wird die open source software "Phone GAP" genutzt, die eine Nutzung der App auf verschiedenen mobilen Endgeräten ermöglicht. Die erste Version der App soll im Feld von 20 ökologisch produzierenden Milchviehhaltern getestet und evaluiert werden. Im Vergleich sollen 20 ökologisch produzierende Milchviehhalter den "konventionellen" Entscheidungsbaum (Ausdruck) während einer Weidesaison testen. Nach einem Jahr werden die beiden Gruppen verglichen und draus die endgültige Version der Applikation angefertigt.
Angaben zur Finanzierung des Projekts finden Sie im Förderkatalog des Bundes unter http://foerderportal.bund.de/foekat/jsp/StartAction.do. Bitte geben Sie in das Suchfeld eine 28 plus das Förderkennzeichen (FKZ) des BÖLN-Projektes ein, z.B. 2808OE212 für das BÖLN-Projekt mit der FKZ 08OE212.
Summary translation
By grass feeding, which is prescribed in organic farms, animals of these farms are particularly at risk of becoming infected with internal parasites. Especially the infection with liver fluke (Fasciola hepatica) is an economically significant and widespread parasitosis, impairing animal health. As against F. hepatica no completely protective immune response is established, a dairy cow with regular reinfection suffers from the disease throughout its productive life.
Whether besides grass feeding or grazing other factors promote the transmission of liver fluke in organic dairy herds (such as sharing pastures with other ruminants, which is possibly more often the case on organic farms than on conventional farms) is unknown. In addition, medical treatments on organic farms is limited due to longer withdrawal periods for instance.
Organic farms must therefore aim at reducing anthelmintic treatment and combine them with measures such as pasture management.
The project presented here has three aims:
1. Identify the prevalence of liver fluke in organic dairy herds in Bavaria
2. Determination of risk factors for the transmission of F. hepatica in organic dairy herds for optimized control
3. Development of an application for mobile devices for the control of fasciolosis: based on the decision tree of Knubben-Schweizer et al. (2011, 2014) an application for electronic devices is developed
The working plan is as follows:
- Part 1 (prevalence): From 600 ecologically-producing dairy farms in Bavaria bulk milk samples are surveyed for Fasciola hepatica antibodies
- Part 2 (risk factors): On 20 organic dairy farms and 20 conventional dairy farms a questionnaire on the management is conducted. From this, possible risk factors fort he transmission of liver fluke in organic dairy herds are to be ideintified
- Part 3 (application for electronic devices): The existing decision tree of Knubben-Schweizer et al. (2011) is to be created as an application for electronic devices. For this purpose, the open source software "Phone GAP" is used, which enables the implementation of the app on different mobile devices. The first version of the app is to be tested and evaluated in the field by 20 organic dairy farmers. Another 20 organic dairy farmers will be instructed in the paper form of the decision tree. After a year, the two groups are compared among each other and the final version of the application for electronic devices is established.
Repository Staff Only: item control page