home    about    browse    search    latest    help 
Login | Create Account

Versuche zur Strahlungswirksamkeit der biologisch-dynamischen Kompostpräparate – Was kann man aus diesen Ergebnissen für den Wissenschaftsansatz einer Forschung im Lebendigen lernen?

Hagel, Ingo (2002) Versuche zur Strahlungswirksamkeit der biologisch-dynamischen Kompostpräparate – Was kann man aus diesen Ergebnissen für den Wissenschaftsansatz einer Forschung im Lebendigen lernen? [Experiments on radiation effectivity of the biodynamic compost preparations - What can we learn from these experiments concerning the scientific approach to research in the living world?] In: 50 Jahre Institut für Biologisch-Dynamische Forschung e.V. - Festschrift mit Ansprachen und wissenschaftlichen Beiträgen zur Präparateforschung. Schriftenreihe, no. 16. Institut für Biologisch-Dynamische Forschung, Darmstadt, pp. 45-50.

[thumbnail of 2311-hagel-i-2002-praeparate-ibdf.pdf] PDF - German/Deutsch
293kB


Summary

Vortrag zum 50jährigen Jubiläum des Instituts für Biologisch-Dynamische Forschung am 19.11.2000, Darmstadt.
[Einleitung:]
Die Methode des ökologischen Landbaus ist heute in allerweitesten gesellschaftlichen Kreisen anerkannt. Dies geschah nicht ohne heftige Auseinandersetzungen um die Praktikabilität dieser Methode. Auch heute stehen wir im ökologischen Landbau trotz oder gerade wegen des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Erfolges nicht weniger im Zwang, vor allem die praktisch-technologische Seite dieser Landbaumethode zu beherrschen, um Arbeitskräftemangel auf dem Land, sinkenden Erzeugerpreisen, Absatzproblemen durch gestiegene Produktmengen etc. zu begegnen. Es wäre aber tragisch, wenn in dieser so viele Kräfte des Menschen absorbierenden Entwicklungsphase versäumt würde zu realisieren, dass speziell im biologisch-dynamischen Landbau ein neuer Abschnitt dessen „Biographie“ erkannt und umgesetzt werden muss, wenn man nicht nur ressourcenschonend, rücksichtsvoll, nachhaltig, naturnah oder wie man es auch immer nennen will, mit der Lebensgrundlage Boden, Pflanze, Tier umgehen will, sondern wenn man dieses Leben auch ein wenig verstehen will. Deshalb lassen Sie mich heute ein wenig „;Back to the roots“ gehen, um gerade dadurch die notwendige neue Entwicklungsphase zu charakterisieren.
(...)
[Letzter Teil des Vortrags:]
Was kann man aus diesen Ergebnissen zur Strahlungswirksamkeit der biologischdynamischen Präparate, die hier nur exemplarisch dargestellt werden konnten, für den Wissenschaftsansatz einer Forschung im Lebendigen lernen?
► Die Aussage Rudolf Steiners, dass die biologisch-dynamischen Präparate nicht durch den Stoff, sondern durch Strahlung (d.h. geistig) wirken, wurde mit klassischen naturwissenschaftlichen Methoden bewiesen:
► Die Präparatestrahlung beeinflusst signifikant die Lebensäußerung der Bodenmikroorganismen (Bodenatmung).
► Die Präparatestrahlung wirkt offenbar eingebettet in einen größeren kosmischen Umkreis (Strahlungswirkung abhängig von Vollmond/Neumond) bzw. verbindet diese Kräfte mit der Erde.
► Da gemäß den naturwissenschaftlichen Paradigmen die Voraussetzung von Wirkungen auch im Lebendigen aber der Stoff (oder die physikalische Energie) ist, fehlen zur Erklärung der Strahlungswirkung der biologisch-dynamischen Präparate die nötigen Kausalitäten. Somit kommen wir auf dem Wege der Naturwissenschaft zur Erkenntnis, dass deren Erkenntnismittel für eine Forschung im Lebendigen begrenzt sind, d.h. dass man durch sie die dort wirkenden geistigen „Kausalitäten“ in ihren Wirkungen zwar messen aber nicht erkennen kann.
► Damit wird nicht das wissenschaftlich-experimentelle Arbeiten in Frage gestellt, sondern die Forderung nach einer dem Thema (Leben, Bio-Logie) angepassten Erkenntnishaltung (sowie selbstverständlich nach einer diesem Thema angepassten Experimentgestaltung) erhoben.
► Das Leben lässt sich aber mit starren Ursache-Wirkungs-Kausalitäten nicht erkennen, denn das Leben ist dauernde Verwandlung (Metamorphose). Das den sinnlich wahrnehmbaren Lebenserscheinungen zugrunde liegende Leben selber ist nicht sinnlicher Natur. Es ist „übersinnlich“ und muss in entsprechender Weise erkannt werden.
► Da man nur das Objekt erkennen kann, dem man in seiner Erkenntnishaltung ähnlich geworden ist, muss das gewöhnliche Denken für eine Wissenschaft des Lebendigen beweglich, d.h. plastisch-verwandlungsfähig gemacht sowie für das Erkennen von nicht sinnlichen Inhalten erkraftet werden.
► Diesbezüglich dient das Studium der Anthroposophie Rudolf Steiners zum Stärken und Beweglichmachen der eigenen Gedanken sowie zur Vertiefung der eigenen Empfindungsmöglichkeiten. Zudem wird in Ideenform eine Auseinandersetzung mit den zu erkennenden geistigen „Kausalitäten“ erübt.
► Weiter kann man (um nur ein Beispiel von vielen zu nennen), die einzelnen an verschiedenen Tagen gemachten Beobachtungsbilder einer sich öffnenden Blüte oder Knospe innerlich in seiner Vorstellung in Fluss bringen und ineinander überführen.
► Diese Übungen können einen auch dahin führen, für die zu bearbeitenden wissenschaftlichen Projekte einen Sinn fürs Wesentliche oder schöpferische unkonventionelle Lösungsansätze zu entwickeln.
► Eine so verstandene Wissenschaft des Lebendigen wird anstreben, den Bildcharakter der Naturerscheinungen zu verstehen und dann aus ihm zu handeln. Denn letztere sind nicht das Leben, sondern nur dessen Ausdruck im Physischen, das heißt dessen Bild.
► Die Ausbildung dieser Fähigkeiten ist speziell für den Wissenschaftsansatz einer Forschung des ökologischen Landbaus von Bedeutung, insofern erstere sich nicht nur als angewandte Wissenschaft versteht (im Sinne von: „Wie produziert man schneller, billiger und profitabler?“) sondern zuerst als eine Frage nach dem Wesen der Sache, mit der man umgeht (d.h. dem Lebendigen). Denn nur so können letztendlich die vielen Problemfelder im biologisch-dynamischen und ökologischen Landbau (In welche Richtung soll gezüchtet werden? Entspricht der Anbau von Hybriden dem Leitbild dieser Landwirtschaftsmethode? Wie kann die Genetik verstanden werden und welches schöpferische Potential können wir der Gentechnik entgegenstellen? Wie beurteilen und erzeugen wir gute Nahrungsqualitäten?
etc.) fruchtbar bearbeitet werden.


EPrint Type:Book chapter
Keywords:anthroposophischer Forschungsansatz, biologisch-dynamisch, biologisch-dynamische Präparate, anthroposophisch, Steiner, Anthroposophie
Subjects: Knowledge management > Research methodology and philosophy
Research affiliation: Germany > Institute for Biodynamic Research - IBDF > Biodynamic Preparations
Germany > Institute for Biodynamic Research - IBDF > Anthroposophic Research
Related Links:http://orgprints.org/00002122/, http://www.ibdf.de
Deposited By: Hagel, Ingo
ID Code:2311
Deposited On:22 Jul 2005
Last Modified:12 Apr 2010 07:28
Document Language:German/Deutsch
Status:Published
Refereed:Not peer-reviewed
Additional Publishing Information:ISBN 3-928949-16-0

Repository Staff Only: item control page

Downloads

Downloads per month over past year

View more statistics