Walter, Linda (2003) Milchviehzucht für ökologische Betriebe - Kritische Auseinandersetzung zur aktuellen Frage der Notwendigkeit einer eigenen Zucht für die ökologische Landwirtschaft. [Dairy breeding for organic farms - Evaluation of the necessity of an own breed for organic agriculture.] Thesis, Universität Kassel - Witzenhausen , Fachgebiet Ökologische Agrarwissenschaften, Fachgebiet Landwirtschaft und Landschaftsplanung. . [Unpublished]
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Ist eine eigene Milchviehzucht für die ökologische Landwirtschaft notwendig?
Mit dieser Frage beschäftigt sich die im folgenden vorgestellte Diplomarbeit, welche sich hauptsächlich auf die Rasse der Deutschen Holsteins konzentriert. Das aktuelle Zuchtziel der HF liegt bei 10.000 kg Milch, was die Frage aufwirft, wie die Hochleistungstiere gefüttert werden, also unter welchen Bedingungen die Leistungen zustande kommen und demzufolge, ob Bullen mit hohen Zuchtwerten für den Öko-Landbau überhaupt geeignet sind.
Obwohl die Zuchtwertschätzung für Holstein-Friesian seit August 2002 funktionale Merkmale stärker berücksichtigt (z.B. Nutzungsdauer), wird anhand der Auswahlkriterien für die Bullenmütter und -väter deutlich, dass Leistungsmerkmale nach wie vor das entscheidende Kriterium darstellen. Zudem haben Empfehlungen Kühe basierend auf der 1. oder 2. Milchleistungsprüfung für den Betrieb zu selektieren, um den Leistungsfortschritt zu beschleunigen, zu Problemen im Gesundheitsbereich und damit zu Zwangsabgängen geführt. Auch kann vermutet werden, dass jüngere Kühe für die Betriebe attraktiver erscheinen, um zeitaufwendige Behandlungen zu vermeiden. Demgegenüber steht die notwendige Forderung die Remontierungsrate zu senken und die ND zu erhöhen, um den Betriebszweig Milch für die Zukunft erfolgreich zu gestalten, da sich die Kühe erst ab der 3. - 5. Laktation im Leistungsoptimum befinden.
Es gibt sowohl im konventionellen als auch im ökologischen Bereich Milchviehbetriebe, die mit dem ständigen Zuchtfortschritt in der Milchleistung überfordert sind. Dies zeigt sich u.a. an der Zunahme von Krankheiten. Ziel müsste es dahingegen sein, aus einem Bullenangebot mit mäßigen Milchzuchtwerten wählen zu können, damit es möglich ist, innerhalb der Herde eines Betriebes durch Selektion hohe Leistungen aus dem Grundfutter zu unterstützen. Die Herde sollte an den Standort und das betriebseigene Futterangebot angepasst werden und nicht umgekehrt. Ferner sollte durch eine Erhöhung der Nutzungsdauer eine breitere Selekitonsbasis geschaffen werden, um die Zucht basierend auf der weiblichen Seite (Kuhfamilien) nicht zu vernachlässigen. Deswegen sollten auf der einen Seite die bestehenden alternativen Zuchtprogramme der ALL (Arbeitsgemeinschaft Lebenslinien) und der ARGE (Arbeitsgemeinschaft für Rinderzucht auf Lebensleistung) stärker beworben und in Anspruch genommen werden. Auf der anderen Seite muss innerhalb der Verbände eine verstärkte Diskussion um Zuchtziele in der biologischen Tierhaltung stattfinden, sowie eine stärkere Aufklärung und Bewusstmachung der Problematik auf Seiten der Betriebe und Berater.
Zusätzlich zu den angesprochenen Probleme in der heutigen Zuchtausrichtung werden in der Diplomarbeit Grenzen der Milchleistung diskutiert, ein geschichtlicher Überblick der Schwarzbuntzucht in Deutschland gegeben, das Low-Input System und die Zucht auf Lebensleistung vorgestellt, sowie der Ökologische Zuchtwert für u.a. Fleckvieh besprochen. Weiterhin wurde eine (kleine) Befragung von ökologisch wirtschaftenden Landwirten und Beratern für den ökologischen Milchviehbereich durchgeführt, um ein Meinungsbild zu erhalten.
EPrint Type: | Thesis |
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Thesis Type: | Diplomarbeit |
Keywords: | Milchvieh, Hochleistungstiere, HF, Zucht, Lebensleistung, Schwarzbuntzucht, Schwarzbunte, Züchtung |
Subjects: | Animal husbandry > Production systems > Dairy cattle Animal husbandry > Breeding and genetics |
Research affiliation: | Germany > University of Kassel > Department of Animal Breeding |
Deposited By: | Walter, Dipl. Ing. agr. Linda |
ID Code: | 2021 |
Deposited On: | 22 Jan 2004 |
Last Modified: | 18 Aug 2010 12:16 |
Document Language: | German/Deutsch |
Status: | Unpublished |
Refereed: | Not peer-reviewed |
Additional Publishing Information: | 1. Betreuer: Prof. Dr. Onno Poppinga 2. Betreuer: Dr. Günter Postler Wintersemester 2002/2003 |
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