Reps, Antje (1999) Vergleich verschiedener Aufzuchtverfahren bei Milchschaflämmern, insbesondere unter Berücksichtigung der neuen EU-Richtlinie 2092/91 für die ökologische Tierhaltung. [Comparison of different rearing methods of dairy sheep lambs with particular consideration of EC Regulation No. 2092/91 for organic animal husbandry.] Thesis, Universität Kassel, Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften , Fachgebiet Internationale Nutztierzucht und -haltung. . [Unpublished]
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Summary
Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Vergleich verschiedener Aufzuchtverfahren bei Milchschaflämmern unter Berücksichtigung der VO (EWG) 2092/91. Während der Lammzeit 1999 wurde ein begleitender Praxisversuch auf zwei Höfen mit natürlicher und mit künstlicher Aufzucht (Milchaustauscher) durchgeführt. Während dieser Zeit wurden Daten zu den Lämmern und zur Wirtschaftlichkeit der einzelnen Verfahren gesammelt. Für einen Vergleich der täglichen Zunahmen fand eine Wiegung der Lämmer im dreiwöchigen Rhythmus auf beiden Höfen statt. Allerdings erwies sich ein objektiver Vergleich zwischen den Praxisbetrieben als nur bedingt möglich. Um bei der Wirtschaftlichkeit etwaige spezielle Unterschiede zwischen den beiden untersuchten Betrieben auszuschließen, wurden neben den betriebsspezifischen Deckungsbeiträgen auch noch Modelldeckungsbeiträge mit einer minimal und einer maximal Variante für die natürliche und die künstliche Aufzucht erstellt. Dies ermöglichte einen objektiveren Vergleich.
Bei dem Vergleich der Lämmer konnte festgestellt werden, dass bei der natürlichen Aufzucht die Aufzuchtverluste wesentlich höher waren als bei der mutterlosen Aufzucht. Die mit Milchaustauscher aufgezogenen Lämmer nahmen schneller zu, hatten dann aber nach 6 Wochen während des Absetzens große Zunahmeeinbußen, so dass bei einem Alter von 3 Monaten die Gewichte der natürlich und künstlich aufgezogenen Lämmer wieder ähnlich waren.
Als positive Effekte der natürlichen Aufzucht erwiesen sich der Lerneffekt der Lämmer von den Muttertieren, eine gleichmäßige Gewichtszunahme ohne den Stress des Absetzens sowie der stark verringerte Arbeitsaufwand in der Lämmeraufzucht. Die Vorteile der künstlichen Aufzucht waren die volle Ausschöpfung des Wachstumspotentials der Lämmer durch ad libitum Fütterung, geringere Tierverluste durch intensivere Tierbetreuung sowie größere Milchmengen für die Verarbeitung.
Beide Verfahren erwiesen sich als wirtschaftlich sinnvoll. Die künstliche Aufzucht konnte einen höheren Deckungsbeitrag pro Mutterschaf und Nachzucht erzielen. Das Jahreseinkommen pro Arbeitskraft war dagegen durch die Möglichkeit, mehr Tiere durch einen geringeren Arbeitsaufwand pro Tier zu betreuen, bei der natürlichen Aufzucht höher.
Bei der Wirtschaftlichkeitsberechnung zeigte es sich, dass erst die Veredlung der Milch und die richtige Vermarktungsstruktur den Gewinn ausmachen. Für biologisch wirtschaftende Betriebe mit künstlicher Aufzucht wird sich bei der Umstellung auf die natürliche Aufzucht die ökonomische Lage verschlechtern, solange die Schafherde aus finanziellen oder flächenbedingten Beschränkungen nicht aufgestockt werden kann. Durch eine Vergrößerung der Herde sinken die Kosten und der Arbeitsaufwand pro Tier. Dadurch kann der Gewinn pro Einheit und somit pro Arbeitskraft erhöht werden.
Summary translation
This thesis deals with the comparison between different methods of rearing dairy sheep lambs according to the EC Regulation No. 2092/91. During lambing season 1999, an accompanied on-farm test was done on two farms, one with natural rearing and one with artificial rearing (milk replacer). During this time certain data was collected – concerning the lambs and the economical efficiency. On both farms, the weight of all lambs was written down every three weeks to compare the liveweight gain per day.
It turned out that an objective comparison of the farms was only partly possible. To avoid specific differences of the economical efficiency between the farms not only profit margins for the two farms were calculated but also a modell profit margin with a minimum and a maximum version for each rearing type.
It could be found out that the farm with on-ewe rearing had bigger rearing losses than the farm with artificial rearing. The artificially reared lambs had a lot bigger liveweight gain per day due to ad-libitum feeding. After weaning, those lambs had a big drop in gaining weight. With about 3 months the natural reared lambs had reached almost the same total weight as the artifically reared lambs.
Positive effects of natural rearing were: the learning of the lambs from the ewes as examples, the even liveweight gain without the stress of weaning after 6 weeks of age and less work with lamb rearing. Positiv effects of artificial rearing were: the full use of the growing potential, fewer animal losses and more milk yield for processing.
Both systems prooved to be economically interesting. The calculation showed that processing the milk and finding the right ways of marketing makes the profit.
Artificial rearing reached a higher profit margin per ewe. The annual income per person was calculated higher for natural rearing because of the bigger number of ewes one person could care for (less work per ewe and lambs). Farmers who have to transform their rearing system from artificial to natural can expect the same profit as before as long as they can increase the number of ewes (less costs per ewe). Where this is not possible because of restricted land etc. farmers have to try producing more fresh products and extend their marketing system.
EPrint Type: | Thesis |
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Thesis Type: | Diplomarbeit |
Keywords: | Milchschaf, Milchschafe, natürliche Aufzucht, Lämmeraufzucht, Milchaustauscher, Deckungsbeitrag, Wirtschaftlichkeit |
Subjects: | Animal husbandry > Production systems > Sheep and goats Animal husbandry > Health and welfare Animal husbandry > Feeding and growth |
Research affiliation: | Germany > University of Kassel > Department of Farm Animal Behaviour and Husbandry |
Deposited By: | Reps, Dipl.-Ing. (agr.) Antje |
ID Code: | 1977 |
Deposited On: | 08 Dec 2003 |
Last Modified: | 12 Apr 2010 07:28 |
Document Language: | German/Deutsch |
Status: | Unpublished |
Refereed: | Not peer-reviewed |
Additional Publishing Information: | Diese Diplomarbeit wurde betreut von: 1. Betreuer: Dr. Gerold Rahmann 2. Betreuer: Dr. Christian Krutzinna |
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