{Project} Naturschutzleistungen des Ökologischen Landbaus: Wiederansiedlung seltener und gefährdeter Ackerwildpflanzen naturräumlicher Herkünfte auf Ökobetrieben (Verbundvorhaben). [Nature conservation by organic farming: Restoration of local populations of rare and endangered arable field plants on organic farms in Germany.] Runs 2011 - 2014. Project Leader(s): van Elsen, Dr. Thomas and Heß, Prof. Dr. Jürgen, Universität Kassel, D-Witzenhausen .
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Document available online at: http://www.bundesprogramm.de/fkz=06OE254
Summary
Das hier beschriebene Projekt ist Teil eines Verbundvorhabens, das folgende Teilprojekte umfasst: FKZ 06OE254, FKZ 06OE355, FKZ 06OE356.
Alle in Organic Eprints archivierten Projektbeschreibungen und Veröffentlichungen zu diesem Verbundvorhaben finden Sie unter folgendem Link: http://orgprints.org/cgi/saved_search?savedsearchid=1348.
Vorkommen und Diversität von Ackerwildkräutern sind in vielen Regionen Europas stark rückläufig. Hauptfaktoren für den Rückgang der Agrobiodiversität sind Herbizideinsatz, Düngung und weitere Praktiken der modernen Landwirtschaft. Als Reaktion auf den dramatischen Artenschwund wurden verschiedene Programme entwickelt. Zeitweise erfolgreich war das Konzept der ungespritzten Ackerrandstreifen, das aber aufgrund zunehmenden bürokratischen Aufwands und zu kurzer Förderung in den meisten Bundesländern eingestellt wurde. Ackerwildkräuter sind hochgradig abhängig von der Wirtschaftsweise; daher sollten zukünftige Konzepte zum Schutz von Segetalarten innovativ in nachhaltige Bewirtschaftungsformen integriert werden.
Ziel des aktuellen Projektes ist es, wissenschaftliche Grundlagen und neue Methoden zum Erhalt von Ackerwildkräutern auf Betriebsebene zu entwickeln. Eine Vielzahl von Untersuchungen belegt höheren Artenreichtum auf ökologisch bewirtschaftetem Ackerland. Zudem besteht eine höhere Bereitschaft bei Ökobauern, vom Rückgang bedrohte Ackerwildkräuter auf ihren Feldern zu fördern. Oft sind aufgrund der Vorbewirtschaftung diese Arten jedoch verschollen, was eine Übertragung von benachbarten Populationen nahelegt. Dieser Ansatz zur Reetablierung von Biodiversität ist Forschungsgegenstand des aktuellen Projekts, nachdem in einer Umfrage bereits vorab das Interesse und die Bereitschaft von Biobauern an derartigen Maßnahmen erfragt worden war.
Zwei sich ergänzende Forschungsteams in unterschiedlichen Regionen Deutschlands untersuchen verschiedene Übertragungsmethoden auf unterschiedlichen Standorten und bei verschiedenen Voraussetzungen. Das Erfahrungswissen der Landwirte wird in die Versuche einbezogen.
Zwei Dissertationen werden im Rahmen des Projekts angefertigt, die durch studentische Abschlussarbeiten ergänzt werden sollen. Die Ergebnisse werden ökologisch wirtschaftenden Landwirten sowie Naturschutzfachleuten kommuniziert und innerhalb agrarökologischer Netzwerke in Deutschlands diskutiert, sollen aber darüber hinaus in internationalen ökologischen Zeitschriften publiziert werden.
Das von der Universität Kassel, Fachgebiet Ökologischer Land- und Pflanzenbau (Witzenhausen) bearbeitete Projekt 2806OE254 wird in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), Institut für Agrarökologie, Ökologischen Landbau und Bodenschutz (Projekt 2806OE355) sowie der Technischen Universität München, Lehrstuhl für Renaturierungsökologie (Projekt 2806OE356) durchgeführt.
Die Arbeitsgruppe der Universität Kassel führt dabei schwerpunktmäßig Versuche zur Reetablierung der Ackerwildkrautflora auf Praxisbetrieben durch. Zunächst wird auf drei Biobetrieben pflanzensoziologisch der Ist-Zustand der Ackerwildkraut-Vegetation erfasst. Dabei werden artenreiche und artenarme Flächen identifiziert. In enger Absprache mit den Landwirten werden verschiedene Übertragungsmethoden erprobt, um autochthone Diasporen von artenreichen auf artenarme Flächen zu übertragen. Unter anderem werden „Blühfenster“ eingerichtet, um der Segetalflora die Etablierung zu erleichtern, und der Übertragungserfolg bonitiert. Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit koordiniert die Arbeitsgruppe Veranstaltungen zur Vernetzung der Akteure sowie das Erstellen einer Projekt-Website und eines Informationsblattes. Gegen Ende der Projektlaufzeit ist ein Workshop vorgesehen. Alle Aufgaben werden mit den Kooperationspartnern in Freising abgestimmt.
Angaben zur Finanzierung des Projekts finden Sie im Förderkatalog des Bundes unter http://foerderportal.bund.de/foekat/jsp/StartAction.do. Bitte geben Sie in das Suchfeld eine 28 plus das Förderkennzeichen (FKZ) des BÖLN-Projektes ein, z.B. 2808OE212 für das BÖLN-Projekt mit der FKZ 08OE212.
Summary translation
Abundance and diversity of arable weeds have been strongly declining in many European regions. The main factors for reduced agro-biodiversity are herbicides, fertilizer treatments and other practices of modern agricultural management. In response to this biodiversity crisis several programs have been launched. A successful program was the field margins concept, but due to bureaucratic obstacles and short periods of agro-environmental schemes it has been abandoned in most parts of Germany. Arable weeds are highly dependent on the respective type of management, and thus future programs for conservation of rare arable weeds have to establish a close and innovative integration with sustainable farming practice.
It is the aim of the current proposal to develop applied scientific knowledge on new methods for conservation of arable weeds within farming systems. The past decades have shown that species diversity is usually higher on organic farms, and that these farmers are more willing to support endangered arable weeds in their fields. However, remnant populations of the species are often not present on the respective farms, thus calling for transplantation from nearby populations. This type of restoration of agro-biodiversity will be explored by the research project. A survey has already shown the interest and the willingness of organic farmers to adopt such measures.
Two complementary research teams in contrasting regions in Germany will test different approaches to reestablish arable weeds under various management systems and with different preconditions. The farmers’ practical knowledge will be included in a participatory approach. Two PhD theses will result from the project, but it is likely that a number of masters projects will be associated. The results will be communicated to organic farmers and conservation authorities, and they will be discussed within agroecological networks in Germany but also published in international ecological journals.
The project 2806OE254 is carried out by the University of Kassel, Department of Organic Farming and Cropping Systems (Witzenhausen) in cooperation with the Bavarian Agricultural Research Institute (LfL), Institute of Agro-Ecology, Organic Farming and Soil Protection (project 2806OE355), and the Technische Universität München, Chair of Restoration Ecology (project 2806OE356).
The research team in Witzenhausen focusses on different strategies to re-establish arable field plants on farms. The present composition of the weed vegetation will be investigated on three organic farms first. Fields with high and lower species diversity shall be identified. In close agreement with the farmers involved different methods will be tested in order to transfer diaspores from fields with high diversity to fields with lower species diversity. Among others “flowering plots” will be established to support the establishment of arable field plants. The result of the transfer will be investigated. Furthermore the research team is responsible to coordinate events to connect different actors, to set up a project homepage and a leaflet about the project. At its end a workshop shall be carried out. All tasks will be be done in cooperation with the reearch teams in Freising.
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