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14. Fachgespräch: „Pflanzenschutz im Ökologischen Landbau – Probleme und Lösungsansätze“ - Phosphonate

Kühne, Stefan and Friedrich, Britta (Eds.) (2010) 14. Fachgespräch: „Pflanzenschutz im Ökologischen Landbau – Probleme und Lösungsansätze“ - Phosphonate. [14. Expert discussion: "Plant Protection in Organic Farming - Problems and Solutions" - Phosphonates.] Julius-Kühn-Institut (JKI), Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Braunschweig, Deutschland, Berichte aus dem Julius Kühn-Institut, no. 158. Proceedings of 14. Fachgespräch: „Pflanzenschutz im Ökologischen Landbau – Probleme und Lösungsansätze“, Berlin-Dahlem, 09.10.2010.

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PDF - German/Deutsch
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Document available online at: http://www.jki.bund.de/fileadmin/dam_uploads/_veroeff/berichte/158_14FG_Phosphonate.pdf


Summary

Zum Themenkreis „Pflanzenschutz im Ökologischen Landbau – Probleme und Lösungsansätze“ führt das JKI seit 1998 regelmäßig spezielle Fachgespräche durch. Ziel ist es, umfassende Informationen zum Pflanzenschutz anzubieten, geeignete Verfahren des Pflanzenschutzes vorzustellen und die Entwicklung von Mitteln und Methoden für den Ökologischen Landbau zu fördern. Das 14. Fachgespräch wurde vom Institut für Strategien und Folgenabschätzung im Pflanzenschutz organisiert und ging um die Anwendung von Phosphonaten, insbesondere im Ökologischen Landbau.
Phosphonate (Salze der Phosphonsäure) sind in der Natur weit verbreitete Stoffe und kommen in vielen Organismen natürlich vor. In Deutschland und Österreich sind sie in Pflanzenstärkungsmitteln enthalten und können vorbeugend zur Pflanzenstärkung gegen pilzliche Schaderreger wie z. B. Phytophthora spp., Pythium spp., Plasmopara viticola usw. in Kartoffeln, Obst- und Weinbau angewendet werden. Die Bedeutung dieser Präparate wächst im Zusammenhang mit der weiteren Kupferminimierung bzw. mit der Entwicklung einer Kupferersatzstrategie im Pflanzenschutz. Obwohl phosphonathaltige Pflanzenstärkungsmittel Kupferpräparate nicht vollständig ersetzen können, haben sie eine wichtige Bausteinfunktion nicht nur im Ökologischen sondern auch im integrierten Landbau.
Mit der Neufassung des Pflanzenschutzgesetzes im Jahr 2011 werden mit Sicherheit solche Pflanzenstärkungsmittel aus der Liste gestrichen, deren Wirkstoffe in der Verordnung (EG) Nr. 1107/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 21. Oktober 2009 über das Inverkehrbringen von Pflanzenschutzmitteln und zur Aufhebung der Richtlinien 79/117/EWG und 91/414/EWG des Rates enthalten sind. Dazu gehören phosphonathaltige Produkte. Um die Kupferminimierungsstrategie weiterhin erfolgreich in der Praxis fortzuführen, sollten für gegenwärtig auf dem Markt befindliche Pflanzenstärkungsmittel entsprechende Übergangsfristen verankert werden, bis ein entsprechendes Pflanzenschutzmittel mit diesem Wirkstoff zur Verfügung steht.
Die Firma FCS Feinchemie Schwebda GmbH bereitet die Zulassung eines phosphonathaltigen Pflanzenschutzmittels vor und rechnet im Jahr 2013 mit der Zulassung. Prinzipiell würde damit dem Ökologischen Landbau eine Alternative zur Verfügung stehen. Phosphonate sind jedoch bisher nicht als Wirkstoffe im Anhang II der EG-Ökoverordnung Nr. 889/2008 vom 5. September 2008 enthalten und dürfen deshalb nicht als Pflanzenschutzmittel im Ökolandbau angewendet werden.
Im Rahmen des Fachgespräches wurde deutlich, dass insbesondere der ökologische Weinbau in Deutschland die Aufnahme der Phosphonate als Wirkstoff in die EU-Ökoverordnung unterstützt. Für ein erfolgreiches Verfahren muss aber noch in anderen EU-Ländern für Zustimmung geworben werden.
Die synthetische Herstellung der Phosphonate als auch der Verbleib von Rückständen im Erntegut entspricht bisher nicht den Kriterien für Betriebsmittel im Ökologischen Landbau. Obwohl es sich um einen naturidentischen Stoff handelt und die Bewertung der Phosphonat-Rückstände völlig offen ist, muss der Meinungsbildungsprozess innerhalb der ökologischen Anbauverbände weiter fortgeführt werden.
Das Fachgespräch hat zum Verständnis der Wirkungsweise und Rückstandsproblematik beigetragen und die aktuelle Zulassungssituation auf europäischer und nationaler Ebene dargestellt. Als weiteres Ergebnis ist der zukünftige Forschungs- und Handlungsbedarf zum Thema Phosphonate aufgezeigt worden.


EPrint Type:Proceedings
Keywords:Pflanzenschutz, Fachgespräch, Ökologischer Landbau, Phosphonate, Pflanzenstärkungsmittel, pilzliche Schaderreger, Kartoffeln, Obstbau, Weinbau, Kupferminimierung, Kupferersatzstrategie, Pflanzenschutzgesetz, Dünger, Fungizid, Wirkstoff, Schorfkrankheiten, Lagerkrankheiten, Fäulniserreger
Subjects: Crop husbandry > Production systems > Fruit and berries
Crop husbandry > Crop health, quality, protection
Crop husbandry > Production systems > Fruit and berries > Viticulture
Crop husbandry > Production systems > Root crops
Research affiliation: Germany > Federal Research Centre for Cultivated Plants - JKI > Institute for Strategies and Technology Assessment in Plant Protection
Related Links:http://www.jki.bund.de
Deposited By: Kühne, Prof. Dr. habil. Klaus-Stefan
ID Code:18618
Deposited On:07 Apr 2011 12:15
Last Modified:13 Apr 2011 14:03
Document Language:German/Deutsch
Status:Published

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