Technische und wirtschaftliche Effizienz in der Rindviehmast - Analyse und Weiterentwicklung der aktuellen Schweizer Verfahren unter Verwendung eines praxisorientierten Kennzahlensystems

Summary

In dieser Arbeit, sollen mittels eines praxisorientierten Kennzahlensystems, verschiedene in der Schweiz bekannte Rindfleischproduktionssysteme, auf Intensität, Effizienz und Wirtschaftlichkeit, verglichen werden. Es sollen dabei Unterschiede unter graslandbasierten Produktionssystemen aufgezeigt werden, sowie ein Vergleich zu der in der Schweiz herkömmlichen intensiven Rindermast, gemacht werden.
Die zum Vergleich der graslandbasierten Produktionssysteme, Bio-Natura Beef, Bio-Meilibeef und Bio-Weide Beef, benötigten Daten, wurden mittels den Programmen Betvor 8.4 und Voko-Fleisch, auf einem Versuchsbetrieb erhoben. Der Vergleich mit der intensiven Munimast, basiert auf Auswertungen aus der Praxis.
Die mit dem, auf einer Literaturrecherche basierenden Kennzahlensystem, errechneten Resultate, sollen schlussendlich einen Beitrag an eine zukünftig, nachhaltige und effiziente Schweizer Rindviehmast, leisten.
Aufgrund der aus der Arbeit gewonnenen Ergebnisse, kann zum Vergleich der graslandbasierten Produktionssysteme ausgesagt werden, dass man mit dem, in der Schweiz noch nicht verbreiteten, Produktionssystem Meilibeef, eine gute Alternative, zur effizienztechnisch und wirtschaftlich am schlechtesten abschneidenden Natura Beef Produktion, gefunden hat. Das Meilibeef, welches zwar auch auf der Mutterkuhhaltung basiert, vermag, durch die extensive Ausmast der abgesetzten Kälber einerseits, die Effizienz zu verbessern, und mit der damit verbundenen Wertschöpfung andererseits, eine gute Wirtschaftlichkeit zu erzielen.
Die Mutterkuhhaltung, mit der reinen Natura Beef Produktion, ist aufgrund der schlechtesten Effizienz und der mässigen Wirtschaftlichkeit, längerfristig zu hinterfragen.
Das Weidebeef, welches trotz tiefster Intensität, über die beste Effizienz und über eine gute Wirtschaftlichkeit verfügt, bildet eine gute Alternative zur intensiven Rindermast. Da keine vergleichbaren Daten zur intensiven Rindermast gefunden wurden, konnte kein aussagekräftiger Vergleich mit den graslandbasierten Produktionssystemen gemacht werden. Jedoch muss aufgrund von Interviews mit Exponenten aus der Fleischbranche, sowie aufgrund von Resultaten aus einer SWOT-Analyse, festgestellt werden, dass die intensive Rindermast, in Anbetracht der sich künftig öffnenden Märkte, wirtschaftlich gesehen, einen schweren Stand haben wird. Auch ist die Produktion aus Sicht der Nachhaltigkeit, und der Diskussion rund um das Thema „Feed no Food“, längerfristig zu hinterfragen.
Zum geschaffenen Kennzahlensystem kann abschliessend gesagt werden, dass es sich zum Vergleich von verschiedenen Rindfleischproduktionssystemen bewährt hat, jedoch könnte es im Rahmen einer weiteren Arbeit noch verfeinert werden. Um das Kennzahlensystem auch in der Praxis erfolgreich anwenden zu können, müssten in Zukunft umfassende Durchschnittszahlen verschiedener Vergleichsgruppen erhoben werden. Somit könnte der einzelne Betriebsleiter, seine Produktion mit dem Durchschnitt vergleichen, und entsprechend optimieren.