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Die Ökomärkte in Deutschland, Österreich und in der Schweiz - Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Reuter, Katharina (2002) Die Ökomärkte in Deutschland, Österreich und in der Schweiz - Gemeinsamkeiten und Unterschiede. [Organic markets in Germany, Austria and Helvetia - common situations and differences.] Arbeitsbericht. Humboldt-Universität Berlin, Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät , Institut für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften des Landbaus, Fachgebiet Agrarmarketing und Absatzwirtschaft.

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PDF - German/Deutsch
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Document available online at: http://www.agrar.hu-berlin.de/wisola/fg/ama/Reuter.Arbeitsbericht.pdf


Summary in the original language of the document

Der vorliegende Arbeitsbericht beschäftigt sich mit den spezifischen Unterschieden der Ökomärkte in den Ländern Deutschland, Österreich und der Schweiz. Anhand der Erfolgsfaktoren und der Strategien der Marktakteure in der Schweiz und Österreich, die die Länder zu Pionieren in der Vermarktung von Ökoprodukten machten, wird ein aktueller Überblick über die Ökomärkte und ihre Kennzahlen gegeben.
Aufgrund einer Literaturanalyse (schwerpunktmäßig aktuelle Beiträge), ausführlichen Feldstudien vor Ort, Interviews mit Experten im jeweiligen Land und store-checks wurden die Spezifika zusammengestellt und Erklärungsansätze geliefert. Die Unterschiede lassen sich in das indirekte und das direkte Marktumfeld betreffende Faktoren einteilen. Im indirekten Marktumfeld sind es vor allem die Vernetztheit der Akteure am Markt, die Frage Polypol versus Oligopol, die Unterschiede in der Transparenz der Biolabel und das verschieden ausgeprägte Interesse der Konsumenten. Bei einer Betrachtung des direkten Marktumfeldes fällt zum Einen das Engagement des Einzelhandels ins Auge (Investitionsbereitschaft etc.) und die Pflege und der Umfang der Bio-Sortimente. Zum Anderen ist die Anzahl und die Kooperation der Bioverbände untereinander entscheidend für ein erfolgreiches Agieren am Ökomarkt.
Die aus den Untersuchungsergebnissen abgeleiteten Empfehlungen können einen Beitrag für die Weiterentwicklung des Ökomarktes in Deutschland leisten. Im direkten Vergleich mit seinen erfolgreichen Nachbarländern wird deutlich, welche Schwachstellen im deutschen Ökomarkt existieren. Die vorliegende Arbeit versucht, Ansätze aufzuzeigen, wie die Vermarktung von Ökoprodukten erfolgreicher gestaltet werden kann und welche Anforderungen an die einzelnen Akteure im Markt bestehen.
Die Professionalisierung und der Strukturwandel im Naturkostfachhandel muss weitergeführt werden, der Einzelhandel sollte aus BSE & Co Konsequenzen ziehen und eine Vorreiterrolle in der Vermarktung von Bioprodukten einnehmen und auf Erzeuger- und Verarbeiterebene müssen Voraussetzungen geschaffen werden, auch Großabnehmer zu beliefern und eine Modernisierung herbeizuführen.
Weiterer Forschungsbedarf:
Aus dem aktuellen Forschungsstand lassen sich eine Reihe an weiterführenden Fragen ableiten, die den deutschen Ökomarkt betreffen: Bei einer stark ansteigenden Nachfrage nach Ökoprodukten, wie sie zum Beispiel der BNN auch für das Jahr 2002 erwartet (Berliner Zeitung, 15.1.01, S. 15), wird das Wachstum im Angebotsbereich nicht ausreichend sein. Bedeutsam sind hier also Mittel der politischen Anreizgestaltung, die unter anderem in höheren Flächenprämien ihren Ausdruck finden (so erhöhte z.B. das Bundesland Nordrheinwestfalen für das Jahr 2002 die Prämie für Ackerbau- und Dauergrünlandflächen auf 400 Euro/ha und für Gemüseflächen auf 1000 Euro/ha). Es ist daher notwendig, im Bereich der Angebotssteigerung Konzepte zu entwickeln und Forschungsvorhaben zu etablieren, die gewährleisten, dass eine bessere Anpassung der Erzeugung an den Markt realisiert wird.
Laut HAMM (Vortrag DLG-Wintertagung, 9.1.02) werden in den nächsten Jahren die Bereiche Beratung und Kontrolle zur „Achillesferse“ des Ökologischen Landbaus werden. Somit besteht in diesen Feldern ein weiterer Forschungsbedarf. In der Schweiz und in Österreich herrscht die Auffassung vor, dass man sich vor einem „Bio-Skandal“ nur dadurch wirkungsvoll schützen kann, indem man die eigenen Richtlinien verschärft und die Kontrolle noch effektiver organisiert.
Vermarktungsseitig kann aus der derzeitigen Situation des Ökomarktes in Deutschland gefolgert werden, dass die Notwendigkeit zu Kooperationen auf Erzeugerebene weiterhin besteht und dass hier Lösungen entwickelt werden müssen, die von der Praxis angenommen werden. Weiterführende Fragen stellen sich außerdem im Bereich der konventionellen Absatzkanäle, da diesen eine zentrale Funktion bei der Erschließung neuer Kundenkreise zugesprochen wird.


EPrint Type:Report
Subjects: Food systems > Markets and trade
Research affiliation: Germany > University of Berlin - HU > Department of Agricultural Economics - WISOLA
Deposited By: Reuter, Dr. Katharina
ID Code:1770
Deposited On:13 Nov 2003
Last Modified:05 Nov 2010 07:23
Document Language:German/Deutsch
Status:Published
Refereed:Not peer-reviewed

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