home    about    browse    search    latest    help 
Login | Create Account

Schulverpflegung in Hessen unter Berücksichtigung der Integration biologischer Lebensmittel. Diplomarbeit vorgelegt dem Prüfungsausschuss des Studienganges Oecotrophologie für die Fachrichtung Ernährung und Hauswirtschaft an der Fachhochschule Münster

Heidebur, Nicole (2010) Schulverpflegung in Hessen unter Berücksichtigung der Integration biologischer Lebensmittel. Diplomarbeit vorgelegt dem Prüfungsausschuss des Studienganges Oecotrophologie für die Fachrichtung Ernährung und Hauswirtschaft an der Fachhochschule Münster. Diplomarbeit thesis, Fachhochschule Münster, Deutschland . .

[thumbnail of Diplomarbeit_Nicole_Heidebur.pdf]
Preview
PDF - Accepted Version - German/Deutsch
4MB


Summary

This diploma thesis discusses the school system and school catering in the German federal
state Hesse with regard to an integration of organic food. Specifically, the potential as
well as limitations for the integration of organic food in school meals are considered.
The German federal states are responsible for the organisation and administration of the
German school system. Their policy of the recent years induced a rise of all-day schools,
which have to offer warm meals for their pupils. Healthy school meals and the use of organic
food can have a positive influence on the eating behaviour of pupils, which indicates
the high importance of this issue. The organisation of school meals is characterized by
heterogeneous structures with varying responsibilities and different ways of implementation.
The school meals are mostly prepared by externals – only a few schools manage the
preparation by themselves. So far there have been no legal guidelines in Hesse that regulate
the quality of school meals or the implementation of organic food. A political programme
in Hesse called „Schule und Gesundheit“ (S & G) takes steps to ensure the quality
and healthy aspects of the school meals in voluntary schools. However, this programme
affects only a small number of schools so far. But it can be expected that more
and more schools will implement these steps in the future.
The usage of quality standards, health promotion and the integration of organic food primarily
depends on the interests and individual initiatives of the local agents. Therefore the
federal state government and the municipalities should be requested to create mandatory
conditions. In some communities adequate regulations have already been initiated. The
results of this thesis show that many schools are already along their way to regarding
quality standards, healthy aspects and organic food. However, there is still a high need of
support and advice in the new field of school meals. The coordination centre for school
meals in Hesse and a campaign for organic food in the catering of children and young
adults play an important role to achieve this goal. Nevertheless, a higher availability of
personal advice would be helpful to meet the strong need for support. Expanding the capacities
of the responsible agents can be seen as one of the most important steps as an
intelligent planning of the school meals is a necessary basis for a successful integration of
organic food. Strategies for the future should aim at increasing the sensitivity of the responsible
agents when it comes to school meals and reduce common prejudices, especially
those regarding the price of organic food. Municipal school projects for organic food
in school meals and an effective communication would be helpful for a further progress.
Moreover, strategies have to be developed to increase pupils’ acceptance of school meals
and to ensure a discussion about organic food in school lessons.


Summary translation

In der vorliegenden Arbeit werden die Strukturen des hessischen Schulsystems und die
dortige Schulverpflegung mit Hinblick auf die Integration biologischer Lebensmittel beleuchtet.
Hierbei werden Potentiale und Hemmnisse für den Einsatz von Bio-
Lebensmitteln herausgestellt.
Die Organisation und Verwaltung des Schulsystems fallen in Deutschland in die Zuständigkeit
der Länder. Vor dem Hintergrund der bildungspolitischen Entwicklung der letzten
Jahre schreitet auch in Hessen der Ausbau der Ganztagsschulen voran. Dies hat zur Folge,
dass immer mehr SchülerInnen ein warmes Mittagessen angeboten wird. Im Zusammenhang
mit gesellschaftlichen Entwicklungen und einer gesundheitsfördernden Bewegung
bietet eine gesunde, ausgewogene Schulverpflegung und die Verwendung biologischer
Lebensmittel hier eine gute Chance, um das Essverhalten der SchülerInnen positiv
zu prägen und eine nachhaltige Investition in die gesamtgesellschaftliche Zukunft zu tätigen.
Die Schulverpflegung stellt allerdings für viele Akteure ein noch relativ neues Aufgabengebiet
dar und ist von einer sehr heterogenen Struktur gekennzeichnet, sodass die Organisation,
Vergabe und Umsetzung von verschiedensten Zuständigkeiten auf unterschiedliche
Art und Weise geregelt werden. In Hessen zeigt sich hierbei die Tendenz, dass die
Schulverpflegung überwiegend durch Fremdbewirtschaftung stattfindet und die Bewirtschaftung
in Eigenregie einen eher geringeren Anteil ausmacht. Das Land Hessen ergreift
mit seinem Programm „Schule und Gesundheit“ (S & G) bildungspolitische Maßnahmen
für freiwillige Schulen auch im Bereich der Ernährung, welche unter anderem die Berücksichtigung
ökologischer Aspekte fordern. Diese betreffen bisher eine noch eher geringe
Anzahl aller Schulen. In Anbetracht der Zielsetzung des Landes Hessen, in allen Schulen
Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention zu etablieren, ist zu hoffen, dass
künftig noch mehr Schulen erreicht werden. Konkrete verbindliche Vorgaben zu der inhaltlichen
Gestaltung des Essens auf Landesebene bestehen aktuell nicht. Vor diesem Hintergrund
sind die Gesundheitsorientierung, die Berücksichtigung von Qualitätsstandards
und die Integration biologischer Lebensmittel in einem hohen Maß von dem Interesse und
Engagement der lokalen Akteure abhängig. Besonders förderlich sind hier Maßnahmen
und Regelungen auf kommunaler Ebene, wie sie bereits in einigen Bezirken in die Wege
geleitet wurden. Insgesamt konnten die Ergebnisse dieser Arbeit ebenfalls zeigen, dass
sowohl ein bedeutender Anteil an Schulen als auch einige Kommunen bereits auf einem
guten Weg sind, Gesundheitsaspekte, Qualitätsstandards und auch die Berücksichtigung
3
biologischer Lebensmittel zu veranlassen. Dennoch ist die Gestaltung einer gesunden
Schulverpflegung sehr anspruchsvoll und stellt die Schulen vor vielfältige neue Herausforderungen,
sodass ein hoher Unterstützungs- und Beratungsbedarf besteht. Diesem
Problem wird durch verschiedene Einrichtungen und Empfehlungen für die Schulverpflegung
entgegengewirkt. Eine bedeutende Rolle nehmen hier die Schulvernetzungsstelle
Hessen und im Bereich der Bio-Lebensmittel die Beratung im Rahmen der Kampagne
„Bio kann jeder“ ein.
Die heterogenen Strukturen in der Schulverpflegung und der hohe Grad an erforderlicher
Eigeninitiative der lokalen Akteure erschweren es, Ansatzpunkte für Strategien auszumachen,
um die Integration biologischer Lebensmittel weiter voranzutreiben. Folgende Aspekte
können dennoch als wichtige Ansatzpunkte zusammengefasst werden:
Forderungen sollten sich besonders an das Land Hessen und die Kommunen richten,
konkrete verbindliche Rahmenbedingungen für die Schulverpflegung zu schaffen. Zudem
sollte auf eine Durchführung von Ausschreibungen auf der Grundlage von Leistungskatalogen
hingewirkt werden. Darüber hinaus muss das Land Hessen den Schulen Möglichkeiten
bieten, die Umsetzung ihrer Vorhaben von offizieller Seite kontrollieren zu lassen.
Zudem ist ein weiterer Ausbau der Kapazitäten unterstützender Einrichtungen notwendig,
um Kompetenzen zu steigern, intelligente Speiseplanungen häufiger zu ermöglichen und
so auch eine bessere Ausgangslage für biologische Lebensmittel zu schaffen. Künftigen
Strategien sollten die Steigerung der Sensibilität gegenüber biologischen Lebensmitteln
und der Abbau der Hemmschwellen der lokalen Akteure zugrunde liegen. Besonders das
Hemmnis der höheren Preise der Bio-Lebensmittel muss abgebaut werden und mehr Akteuren
muss klar werden, dass sich durch intelligente Planungen mit Bio-Anteilen sozialverträgliche
Lösungen gestalten lassen. Die weitere Durchführung regionaler Schulprojekte
und eine öffentlichkeitswirksame Kommunikation des Themas „Bio“ können hier weiterhelfen.
Des Weiteren müssen Strategien entwickelt werden, welche die generelle Akzeptanz
der SchülerInnen für das Mittagessen in Schulen steigern. Um eine hohe Sensibilität
und Annahme der SchülerInnen für Bio-Lebensmittel zu erreichen, sollte auf eine flächendeckende
Behandlung dieser Thematik im Unterricht hingewirkt werden.
Insgesamt sollten aktuelle Bestrebungen in der Schulverpflegung auf eine ganzheitliche
Verbesserung der Strukturen, der Qualität und der Nachhaltigkeit ausgerichtet sein.

EPrint Type:Thesis
Thesis Type:Other
Other Type:Diplomarbeit
Keywords:iPOPY, school meals, youth, public food procurement, Schulessen, Germany, Hessen,
Subjects: Food systems
Research affiliation: European Union > CORE Organic > iPOPY
Deposited By: Løes, Anne-Kristin
ID Code:17414
Deposited On:25 Aug 2010 11:21
Last Modified:25 Aug 2010 11:21
Document Language:German/Deutsch
Status:Published

Repository Staff Only: item control page

Downloads

Downloads per month over past year

View more statistics