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Anbauwürdigkeit von Wintererbsen - Ein Vergleich zu Sommererbsen in Rein- und Gemengesaat unter den Bedingungen des Ökologischen Landbaus

Urbatzka, Peer (2010) Anbauwürdigkeit von Wintererbsen - Ein Vergleich zu Sommererbsen in Rein- und Gemengesaat unter den Bedingungen des Ökologischen Landbaus. PhD thesis, Universität Kassel , Fachgebiet Ökologischer Land- und Pflanzenbau. Dr. Kovac, Hamburg.

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Summary

Der Anbau von Sommerkörnererbsen ist im Ökologischen Landbau häufig aufgrund einer geringen Beikrautunterdrückung und daraus resultierender Druschprobleme sowie spezifischen Pilzkrankheiten schwierig. Zusätzlich wird dieser Kultur oft eine mangelnde Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Produktionsverfahren attestiert. Als Folge wurde in den letzten Jahren der An-bauumfang in der landwirtschaftlichen Praxis deutlich reduziert. Einerseits ist im ökologischen Pflanzenbau neben einer schwierigen Beikrautregulierung die Stickstoffversorgung der Fruchtfolge einer der größten Problembereiche. An-dererseits besteht in der ökologischen Tierhaltung ein großer Bedarf an ei-weißreichen Futtermitteln. Daher wurde in Rein- und Gemengesaat mit Getreide die Anbauwürdigkeit verschiedener Wintererbsengenotypen als Alternative zu Sommerkörnererbsen in mehreren Versuchen über vier Wachstumsperioden auf insgesamt drei Standorten geprüft.
Im Rahmen der Untersuchungen wurden mehrere winterharte Wintererbsen identifiziert. Hierbei handelte es sich um normalblättrige und buntblühende Genotypen der Convarietät speciosum (cvs. EFB 33, Griechische, Nischkes Riesengebirgs, Unrra, Württembergische). Dagegen war der Anbau der fran-zösischen Wintererbsen (cvs. Assas und Cheyenne) mit einem hohen Auswin-terungsrisiko wegen einer mangelnden Winterfestigkeit für die Klimaverhältnisse in Deutschland einzuschätzen.
Aufgrund der hohen und frühzeitigen Lagerneigung der Wintererbsen in Reinsaat war nur der Mischanbau für eine Nutzung als Druschfrucht geeignet. Hierbei wurden von den winterharten Genotypen im Gemenge mit Roggen gegenüber der Sommererbse (cv. Santana) in Reinsaat auf einem Standort ein vergleichbarer und auf einem anderen Standort ein höherer Erbsenkornertrag bei einem zusätzlichen Roggenkornertrag bestimmt. Hinsichtlich der Qualität wurden für die wertbestimmenden Inhaltsstoffe bei diesen Wintererbsen min-destens tendenziell höhere Aminosäuregehalte bei vergleichbaren Rohpro-teingehalten analysiert. Der Gehalt an wertmindernden Inhaltsstoffen (konden-sierte Tannine, Trypsininhibitoren) fiel dagegen bei der Sommererbse signifikant geringer aus. Als weiterer positiver Aspekt wurde bei den Winterungen eine gute Beikrautunterdrückung beobachtet, die im Vergleich zur Sommererbse einen vernachlässigbaren Aufwand für die Beikrautregulierung erforderte. Die hieraus resultierende geringere Arbeitsbelastung und die höheren Kornerträge führten zu einer höheren Entlohnung der eigenen Arbeitskraft sowie einer Steigerung des Deckungsbeitrags bei den Wintererbsen-Roggen-Gemengen.
Darüber hinaus besteht in der Sickerwasserperiode vor und v.a. nach dem Anbau von Sommerkörnererbsen in Reinsaat die Gefahr der Stickstoffauswa-schung. Diese Umweltgefährdung wurde durch den Gemengeanbau ohne zu-sätzliche Kosten minimiert. Auch durch den zeitnahen Anbau einer Zwischenf-rucht nach dem Korndrusch konnten sehr hohe Nmin-N-Gehalte im Boden nach Erbsenreinsaat auf aus Umweltsicht unbedenkliche Werte im Herbst reduziert werden. Hierdurch fallen aber Kosten an, die die Wettbewerbsfähigkeit von Sommererbsen gegenüber Wintererbsen noch weiter reduziert hat. Ferner lagen die N-Vorfruchtwirkung und die N2-Fixierleistung der normalblättrigen Win-tererbsen gewöhnlich höher als bei Sommererbsen.
Insgesamt zeigte sich, dass der Anbau von Wintererbsen-Roggen-Gemengen eine Alternative zum Anbau von Sommerkörnererbsen in Reinsaat darstellt.


Summary translation

Growing spring peas is often tricky in organic farming because of low weed suppression, resulting in grain harvest problems and specific fungal diseases. Additionally spring peas often show poor competitiveness compared with other cultivated plants. Consequently cropping of spring peas was reduced in the last years in agricultural practice. On the one hand, alongside difficult weed suppression, the nitrogen supply of the crop rotation is one of the biggest prob-lem areas in ecological cropping. On the other hand there is great demand for protein-rich feedstuff in the organic animal husbandry. For this reason several trials have been performed in four consecutive growing seasons at all in all three experimental sites to check the suitability of different genotypes of winter peas in pure and mixed stands with rye in order to use these as an alternative for spring peas.
In these examinations several cold-resistant winter peas were identified. These turned out to be regular leaf genotypes with colourful flowers (cvs. EFB 33, Griechische, Nischkes Riesengebirgs, Unrra, Württembergische). In contrast cropping French winter peas (cvs. Assas, Cheyenne) was estimated to have a high risk of winter kill due to poor winter hardiness for the climatic conditions in Germany.
Because of high and early lodging of winter peas in pure stands only mixtures were suitable for grain harvest. On one location a comparable and on another location a higher grain yield of peas was determined for the winter hardy geno-types with an additional grain yield of rye when relating to spring peas in pure stands (cv. Santana). Concerning the quality, the content of all amino acids was analysed to be at least tendentially higher for these winter peas while crude protein content levels remained the same. On a downside the contents of secondary compounds (condensed tannin, trypsininhibitors) was significantly lower for spring peas. In another positive aspect high weed suppression was observed for the regular leaf winter peas, which required a negligible effort for weed controlling in comparison with spring peas. Both the resulting lower work load and the higher grain yields led to a higher profit regarding one’s own manpower and an increase of the gross margin for the winter peas-rye-mixture.
Moreover one must consider the danger of nitrogen leaching during the perco-lation period before and above all after cropping of spring peas in pure stands. This environmental hazard was decreased by cultivating the winter peas-rye-mixture without additional costs. Very high contents of mineralised nitrogen in the soil after cropping peas in pure stands could be reduced to harmless values in autumn from an environmentally relevant point of view by contemporary cropping of a catch crop after grain harvest. However this leads to additional costs, which furthermore depreciated the competitiveness of spring peas in comparison to winter peas. Besides the N preceding crop effect and the N fixa-tion was usually higher for regular leaf winter peas than for spring peas.
All in all cultivating of regular leaf winter peas rye mixture turned out to be an alternative for cropping spring peas in pure stands.

EPrint Type:Thesis
Thesis Type:PhD
Keywords:Wintererbse, Körnerleguminose, Mischanbau, Gemenge, N-Fixierung, Vorfruchtwirkung, Winterhärte, Biomasse
Subjects: Crop husbandry > Crop combinations and interactions
Crop husbandry > Production systems > Cereals, pulses and oilseeds
Crop husbandry > Weed management
Research affiliation: Germany > University of Kassel > Department of Organic Farming and Cropping
Deposited By: Urbatzka, Dr. Peer
ID Code:17367
Deposited On:24 Aug 2010 11:28
Last Modified:25 Aug 2010 08:59
Document Language:German/Deutsch
Status:Published

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