{Project} Fairness - Zentraler Baustein des Ökologischen Landbaus oder Marketingstrategie einzelner Initiativen? [Fairness - main principle of organic agriculture or marketing strategie of individual initiatives?] Runs 2007 - 2007. Project Leader(s): Thomas, Dr. Frieder, Kasseler Institut für ländliche Entwicklung e.V., D-Konstanz .
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Angesichts der differenzierten Entwicklung auf den Märkten häufen sich die Stimmen, die darauf hinweisen, dass mit der Ausweitung des Ökologischen Landbaus eine ganze Reihe von Akteuren hinzu stößt, die sich nicht tiefer mit der ganzheitlichen Sichtweise des Ökologischen Landbaus auseinander gesetzt haben sowohl unter den Erzeugern selbst als auch unter den Marktpartnern. Zwar haben soziale Aspekte und Fairness in den Richtlinien des Ökologischen Landbaus immer eine Rolle gespielt. In der Realität hatten die entsprechenden Passagen bisher jedoch wenig konkrete normierende Bedeutung. Diese Tendenz wird dadurch verstärkt, dass die maßgebliche Richtlinienkompetenz von den Verbänden auf staatliche Institutionen übergegangen ist. Zwar gibt es einige Arbeiten, die darauf hinweisen, dass neu einsteigende Landwirte ähnliche Motive haben wie diejenigen in den früheren Jahren. Nicht von der Hand zu weisen ist jedoch die Tatsache, dass die Kooperation mit solchen Marktpartnern zunimmt, die nicht zur zertifizierten Gemeinschaft des Ökologischen Landbaus gehören insbesondere im Lebensmitteleinzelhandel. Die Institutionen des Ökologischen Landbaus reagieren unterschiedlich auf diese Entwicklung. Die Verbände stellen ihre eigenen Richtlinien offensiv dar und betreiben damit so etwas wie Markenpolitik. Die IFOAM dokumentiert in der aktuellen Version ihrer Website vier Prinzipien als Grundlagen des Ökologischen Landbaus: eines davon ist Fairness. Die Richtlinien und Prinzipien, mit denen der Ökologische Landbau seinen sozialen Anspruch gewährleisten will, scheinen im (Produktions)Alltag nicht auszureichen. Sie demonstrieren das Anliegen, haben aber nur sehr begrenzt Auswirkungen auf die reale Gestaltung der Verhältnisse auf den Betrieben und im Markt. Allerdings gibt es aufgrund der Differenzierung des Biomarktes wiederum zahlreiche Initiativen, die mit besonderen Kriterien der Fairness werben, um damit ihren Produkten einen Zusatznutzen zu verschaffen. Dabei ist es eine bislang ungeklärte Frage, ob Fairness ein zentraler Baustein des Ökologischen Landbaus ist, der durch die Grundregeln des Ökologischen Landbaus normiert wird oder ob Fairness nur oder vor allem Teil von Marketingstrategien unterschiedlichster Initiativen sein wird. Ziel des Projektes ist es, mit einer zweitägigen Tagung die Diskussionen zum Thema Fairness im Ökologischen Landbau zu bündeln und die Ergebnisse für die Akteure im Ökolandbau verfügbar zu machen. Als Leitfragen zur Diskussion sollen dienen: Ganzheitlicher Anspruch bzw. gesellschaftlicher Auftrag Was bedeutet Fairness im Ökologischen Landbau? Fairness als Legitimation für besondere staatlichen Transferleistungen oder als Chance zur besseren Positionierung im Markt. Wer übernimmt die Initiative? Mit der Tagung und der Dokumentation der aktuellen Debatte soll ein Rahmen für Information und Austausch für möglichst viele gesellschaftliche Gruppierungen und Institutionen geboten werden.
Angaben zur Finanzierung des Projekts finden Sie im Förderkatalog des Bundes unter http://foerderportal.bund.de/foekat/jsp/StartAction.do. Bitte geben Sie in das Suchfeld eine 28 plus das Förderkennzeichen (FKZ) des BÖL-Projektes ein, z.B. 2808OE212 für das BÖL-Projekt mit der FKZ 08OE212.
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