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Wertprüfungen für den ökologischen Landbau

Steinberger, Josef; Rentel, Dirk and Trautwein, Friedhilde (2007) Wertprüfungen für den ökologischen Landbau. [VCU testing under organic conditions.] Bundessortenamt Hannover , Abteilung 2: Wertprüfungen.

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Summary in the original language of the document

Einleitung
In den letzten Jahren ist die Bedeutung des ökologischen Landbaus in Deutschland leicht angestiegen. In dem Zusammenhang ist die Frage entstanden, ob die Notwendigkeit besteht, Sorten für den ökologischen Landbau im Verfahren zur Eintragung in die Sortenliste regelmäßig unter den Bedingungen des ökologischen Landbaus zu prüfen. Weiterhin war die Frage zu klären, ob die derzeit geltenden Richtlinien für die Durchführung von Wertprüfungen auch für die Zwecke des ökologischen Landbaus ausreichend sind.
Um diese Frage zu klären hat das Bundessortenamt im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau ein Forschungsprojekt initiiert.
Umfang und Ausgestaltung des Forschungsprojekts
Das Forschungsprojekt „Wertprüfungen für den ökologischen Landbau“ wurde im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau für die Arten Winterweichweizen, Sommergerste und Kartoffel in den Jahren 2005 und 2006 durchgeführt. Der Umfang und die inhaltliche Ausgestaltung der Öko-Wertprüfung wurden gemeinsam mit einem beratenden Ausschuss aus Ökoverbänden, Pflanzenzüchtern und Länderdienststellen festgelegt.
Die Prüfsortimente umfassten neben den bundesweit festgelegten Standardsorten bei Weizen weitere Sorten, die im ökologischen Landbau eine gewisse Bedeutung haben. Bei Gerste wurden Futter- und Brautypen geprüft und bei Kartoffel Speisesorten der frühen und mittelfrühen Reifegruppe.
Die konventionelle Wertprüfung wurde bei Weizen und Gerste zweifaktoriell mit einer Anbaustufe ohne Einsatz von Fungiziden und Wachstumsreglern (für die Anbau- und Resistenz- und Ertragseigenschaften) und einer Anbaustufe mit ortsüblicher chemischer Behandlung (für die Back- bzw. Brauqualität und den Ertrag) durchgeführt. Bei Kartoffel war die Prüfung einfaktoriell mit Einsatz von Fungiziden und Insektiziden.
Die Öko-Wertprüfungen wurden auf Feldern mit langjähriger ökologischer Bewirtschaftung angelegt. Das Prüfungssaatgut wurde nicht gebeizt. Es wurden keine chemischen Behandlungsmittel oder mineralischen Dünger eingesetzt. Bei Kartoffel durfte lediglich Neem gegen den Kartoffelkäfer eingesetzt werden, Fungizide (auch auf Kupferbasis) waren untersagt.
In den Öko-Wertprüfungen wurden noch folgende zusätzliche Feststellungen getroffen:
Bei Weizen und Gerste die Massenbildung nach Vegetationsbeginn bzw. nach Aufgang, die Schätzung des Bodendeckungsgrades und Haltung des Fahnenblattes (alle Feststellungen zur Einschätzung des Beikrautunterdrückungsvermögens einer Sorte) sowie bei Weizen an den Ernteproben neben den üblichen Mahl- und Backeigenschaften der Feuchtklebergehalt und der Glutenindex.
Bei Kartoffel erfolgte zusätzlich eine Untersuchung zu Sortenunterschieden im Zeitpunkt des Knollenansatzes.
Ergebnisse
Die Ergebnisse zeigen, dass die Wertprüfung im ökologischen Landbau im Wesentlichen zu identischen Sortenbeschreibungen wie die Wertprüfung im konventionellen Landbau führt. Damit werden ältere Erkenntnisse eines Vergleichsanbaus bestätigt, den das Bundessortenamt von 1985 – 1988 gemeinsam mit dem Fachbereich ökologischer Landbau der Fachhochschule Witzenhausen durchgeführt hat.
Natürlich kann sich bei der Sortenwahl im ökologischen Landbau hinsichtlich der Bedeutung der einzelnen Sorteneigenschaften eine andere Gewichtung ergeben. Zum Beispiel sind im ökologischen Landbau Eigenschaften wie die Beikrautunterdrückung oder bei Kartoffel der Knollenansatzzeitpunkt von Bedeutung. Diese Eigenschaften könnten aber auch in der regulären Wertprüfung erfasst werden.
Aufgrund der Ergebnisse erscheint eine regelmäßige eigenständige Öko-Wertprüfung nicht gerechtfertigt. Lediglich bei Winterweichweizensorten ergibt sich bei unterschiedlicher Stickstoffversorgung im Öko- und konventionellem Anbau je nach Klebereigenschaft und dem Vermögen, limitierten Stickstoff in Ertrag oder Protein umzusetzen, in der Backqualität eine spezielle Eignung von bestimmten Sorten. Die Backqualität muss deswegen an entsprechend erzeugtem Erntematerial bestimmt werden.
Das Bundessortenamt wird auch weiterhin alle zur Zulassung angemeldeten Sorten (auch die für den ökologischen Landbau) in der konventionellen Wertprüfung prüfen. Auf Antrag soll die reguläre Wertprüfung um Eigenschaften ergänzt werden, die im ökologischen Landbau von Bedeutung sind. Auch eine zusätzliche Prüfung unter ökologischen Bedingungen kann auf Antrag in Zukunft durchgeführt werden, allerdings wird diese Prüfung nicht Bestandteil des regelmäßigen Prüfungsrahmens.
Ökoprüfung in anderen europäischen Mitgliedstaaten
Innerhalb des europäischen Netzwerks der COST ACTION 860 – SUSVAR, in dem das Bundessortenamt Mitglied ist, wurden Informationen über die Prüfung zur Sortenzulassung in anderen Mitgliedstaaten zusammengetragen. Danach liegen Erfahrungen mit Sortenprüfungen im ökologischen Landbau in einigen europäischen Ländern vor.
Lediglich in Österreich wurde bislang eine eigene Wertprüfung für Sorten im ökologischen Landbau – hier allerdings nur für Winterweizen und Sommergerste – eingeführt. Die Sorten werden bei diesen Arten je nach Antragstellung nur in einer der beiden Nutzungsweisen – ökologisch oder konventionell – oder in beiden Nutzungsweisen geprüft. In der regulären Wertprüfung der anderen landwirtschaftlichen Arten repräsentiert ein Standort im Prüfnetz den ökologischen Landbau.
In der Schweiz wurde (ähnlich wie in Deutschland) in den letzten Jahren ein Modellvorhaben mit Winterweizen durchgeführt, in dem jeweils eine Prüfungsserie im ökologischen und im konventionellen Landbau angelegt wurde. Die Sorten verhielten sich in ihren Eigenschaften in beiden Nutzungsweisen gleichgerichtet. Deswegen wurde in der Schweiz keine eigene Wertprüfung für den ökologischen Landbau eingeführt. Vielmehr wurde ein Standort unter ökologischer Bewirtschaftung in die Regelprüfung von insgesamt 10 Standorten aufgenommen. Erst nach der Eintragung in die Sortenliste werden in der Schweiz erweiterte Prüfungen unter ökologischen Bedingungen für die empfehlende Sortenliste durchgeführt.


Summary translation

Introduction
Over the last years the importance of organic production in Germany has slightly increased. In this context the question arose whether it is necessary to test varieties which might be interesting for organic production in course of the procedure for listing in the national list under organic conditions.
In order to find this out the Bundessortenamt carried out a research project on winter wheat, spring barley and potato in the years 2005 and 2006.
Description of the Research Project
The technical protocol of the research project was set up together with a council representing the associations for organic production, plant breeders and the federal states.
The trial series consisted of standard varieties and varieties of some importance in organic production. The varieties represented different baking qualities in wheat, in barley brewing and feeding types and ware potato varieties of the early and mid-early maturity group.
All varieties in the project were tested under conventional and under organic conditions. The conventional value test in wheat and barley is a two-factorial trial with an intensity level without fungicides and growth regulator (for the characteristics of cultivation, resistance and yield) and an intensity level with chemical treatment (for the baking and brewing quality and yield). In potato the trial was one-factorial with fungicides and insecticides.
The trials under organic conditions were carried out on organic fields. The seed was not treated before sowing. No chemical treatment or mineral fertilization was allowed. Only in potato Neem could be used against the Colorado beetle, fungicides (even on copper basis) were not allowed.
In the organic trials additionally to the usual observations the following measures were taken: In wheat and barley the mass in the beginning, ground cover, plant height and inclination of the flag leaf as indication for weed competitiveness were observed. In wheat in addition to the usual characteristics for baking quality the gluten content and gluten index were assessed. In potato differences in the time of tuber formation were observed.
Results and Conclusions
The comparison of the results from the conventional and organic value trial series show that the relation of the varieties in their characteristics for cultivation, susceptibility to diseases, yield and quality remains the same in both production systems. This confirms older results which were won in the 1980’s on wheat, rye and potato.
Of course the importance of the characteristics of a variety can be different in organic production. For example characters like weed competitiveness or in potato the time of tuber formation are important. Nevertheless these characteristics can also be assessed in the conventional value trials.
On basis of these results there is no necessity to test varieties for organic production in extra value trials in course of variety listing.
Only the results from the quality examinations in winter wheat show that the baking quality expresses differently under conventional and organic conditions. Depending on the gluten quality and the ability to produce either yield or protein from limited nitrogen the varieties are more or less suitable for utilization in organic production. This means that baking quality of winter wheat varieties for organic production should be assessed on the basis of harvested material from organic production.
The Bundessortenamt will continue to test all varieties for national listing in conventional value trial series. If necessary the technical protocol can be extended to additional observations which are of importance in organic production. An extra value trial under organic conditions can also be carried out on demand, but this will not be part of the regular testing frame.
Testing under organic conditions in other EU member states
Within the European network of COST ACTION 860 – SUSVAR information concerning the variety testing for national listing in the European member states was collected. According to this some of the member states have gained experience with variety testing under organic conditions.
Austria is the only country where a special trial series under organic conditions has been installed regularly. In winter wheat and spring barley the applicant may choose whether the variety shall be tested under conventional and/or organic conditions in course of the test of the agricultural value. In all other agricultural species one organic location is included in the regular (conventional) trial series.
In Switzerland a research project on winter wheat (similar to the German project) was carried out. The results from the conventional and organic value trial series showed that the relation of the varieties in their characteristics remains the same in both systems. Thus Switzerland did not install an own trial series under organic conditions. Instead one organic location was included in the regular trial series of ten locations. After the listing of a variety in the national list special trials under organic conditions are carried out for the recommended list.
In the Netherlands a research project on spring wheat led to the conclusion that special trials under organic conditions should be carried out but no application for listing was made.
In Denmark in case of an application for the national list and organic production the variety would be tested in the regular trial series and additionally in an extra series under organic conditions.
In Belgium, France and Poland the regular value tests are carried out with a reduced intensity level. Up to now value tests under organic conditions were not installed since it is expected that the results from the regular tests are a basis also for organic production.

EPrint Type:Report
Keywords:BÖL, BOEL, FKZ 03OE671, Sorten, Öko-Wertprüfung, Prüfungssaatgut, Sortenwahl, Winterweizen, Sommergerste, Kartoffeln, Fungizide, Insektizide
Subjects: Crop husbandry > Production systems > Cereals, pulses and oilseeds
Crop husbandry > Breeding, genetics and propagation
Crop husbandry > Production systems > Root crops
Research affiliation: Germany > Federal Organic Farming Scheme - BOEL > Plants > Pflanzenzüchtung
Related Links:http://www.bundesprogramm-oekolandbau.de, http://www.bundesprogramm.de/fkz=03OE671, http://orgprints.org/perl/search/advanced?addtitle%2Ftitle=&keywords=03OE671&projects=BOEL&_order=bypublication&_action_search=Suchen
Deposited By: Steinberger, Dr. Josef
ID Code:15858
Deposited On:03 Jul 2009
Last Modified:12 Apr 2010 07:39
Document Language:German/Deutsch
Status:Unpublished
Refereed:Not peer-reviewed
Additional Publishing Information:Gefördert vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau.
Projektleitung: Dr. Josef Steinberger, Bundessortenamt Hannover, Abteilung 2: Wertprüfungen

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