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Untersuchungen zur Regulierung von Apfelsägewespe und Blutlaus im ökologischen Obstbau

Kienzle, J.; Zimmer, J.; Klopp, K.; Maxin, P.; Yamada, K.; Bathon, H.; Zebitz, C.P.W.; Ternes, P. and Vogt, H. (2003) Untersuchungen zur Regulierung von Apfelsägewespe und Blutlaus im ökologischen Obstbau. [Control of the apple sawfly Hoplocampa testudinea Klug, side effects and some studies on the biology of Aphelinus mali Haldeman in organic fruit growing.] Julius Kühn-Institut (JKI), Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, D-Darmstadt , Institut für Biologischen Pflanzenschutz.

[thumbnail of 15735-02OE084-ble-jki-2003-apfelsaegewespe_blutlaus.pdf] PDF - German/Deutsch
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Summary in the original language of the document

Ziel des Projekts war es, die bestehenden großen Unsicherheiten bezüglich Qualität und Terminierung, Kombinationsmöglichkeit mit anderen Präparaten sowie Nebenwirkungen auf die Blutlauszehrwespe und andere Nützlinge des traditionell zur Regulierung der Sägewespe eingesetzten Quassiaholzauszuges auszuräumen.
Des weiteren sollten mögliche Managementstrategien für eine Förderung der Blutlauszehrwespe auf ihre Praxistauglichkeit überprüft und gegebenenfalls optimiert werden.
Folgende Erkenntnisse wurden aus dem Projekt gewonnen und sind für die Praxis relevant:
- Quassia wirkt vor allem auf die Larven der Apfelsägewespe. Wichtig ist daher, dass Quassia ausgebracht wird, bevor die ersten Larven schlüpfen. Das Eistadium zum Ausbringtermin ist nicht von Bedeutung, die Eier müssen auch nicht direkt getroffen werden (d.h. eine Ausbringung kann, wenn die Blüte offen ist, auch vor Ende der Eiablage erfolgen).
- Die wichtigsten aktiven Inhaltsstoffe Quassin und Neoquassin wirken unterschiedlich stark: Besonders bei älteren Larven ist die Wirkung von Neoquassin schlechter. Sie lässt sich auch durch eine höhere Aufwandmenge nicht verbessern.
- In verschiedenen Hölzern waren Quassin und Neoquassin in unterschiedlichem Verhältnis vorhanden.
- Zur Beurteilung der Qualität von Quassiaholz müssen Quassin und Neoquassin daher getrennt bewertet werden (Sekundärbefall!).
- Eine Empfehlung für die Selbstherstellung von Quassia mit möglichst hoher Ausbeute wurde erarbeitet.
- Eine Behandlung mit Quassia-Extrakt vor starkem Regen ist wirksam.
- Es gibt einerseits Hinweise, dass auch geringe Aufwandmengen schon sehr gut wirken, andererseits gibt es auch Fälle, wo erst sehr hohe Aufwandmengen (18 g/ha) eine ausreichende Wirkung zeigten. Hier sind noch weiterführende Untersuchungen notwendig, um der Praxis gesicherte Empfehlungen für den Einsatz niedrigerer Aufwandmengen geben zu können (Spritztechnik!).
- Zwei Behandlungen sind wohl in den meisten Fällen nicht notwendig, es muss aber noch untersucht werden, inwieweit zweimal behandelt werden muss, wenn bei der ersten Spritzung ein Teil der Blüten noch geschlossen ist.
- Die Kombination von Quassia mit NeemAzal-T/S scheint wenig sinnvoll, da Quassia auch den Sekundärbefall reduziert
- Bei Quassia-Behandlungen sind im Freiland keine Nebenwirkungen auf die Blutlaus zehrwespe sowie den Gemeinen Ohrwurm, den Siebenpunkt-Marienkäfer und die Flor-fliege zu erwarten.
- Die Strategie, Blutlauszehrwespen bereits im Sommer in den Anlagen zu sammeln und ins Kühllager zu bringen, ist nicht praxistauglich, da diese Tiere im Kühllager die Zeit bis zum Frühling nicht überdauern können.
- Eine Induktion der Diapause und darauffolgende Lagerung früher Stadien, die im Freiland gesammelt wurden, ist auch unter den Bedingungen eines professionellen Nützlingszüchters nicht möglich, da die Temperatur bei der Eiablage bereits die Induktion der Diapause massgeblich beeinflusst, so dass mit Freilandmaterial aus dem Spätsommer fast nie eine Diapauseinduktion erreicht werden kann.
- Die Nebenwirkungen weiterer im Ökologischen Obstbau verwendeter Präparate auf Blutlauszehrwespen wurden in einem ersten Versuch abgeschätzt. Bei Netzschwefel- und Kupferpräparaten kann eine starke Nebenwirkung im Freiland weitgehend ausgeschlossen werden. Bei Schwefel-Kalk-Brühe sind weitere Untersuchungen notwendig, um eine Aussage über eine mögliche Schädigung der Zehrwespen im Freiland zu ermöglichen.
- Die Populationen der Blutlauszehrwespe aus verschiedenen Regionen in Deutschland, Holland und Kanada sind genetisch weitgehend homogen. Nur die holländische Population unterschied sich etwas von den anderen Herkünften. Es gibt bisher keine Hinweise auf stark unterschiedliche regionale Biotypen.


EPrint Type:Report
Keywords:BÖL, BOEL, FKZ 02OE084, biologischer Pflanzenschutz, Blutlauszehrwespe, Nützlinge, Apfelsägewespe, Larven, Regulierungsmaßnahmen, Quassia, Neoquassin, NeemAzal-T/S, Hoplocampa testudinea, Quassia, Quassin, Neoquassin, Aphelinus mali
Subjects: Crop husbandry > Crop health, quality, protection
Crop husbandry > Production systems > Fruit and berries
Research affiliation: Germany > Federal Organic Farming Scheme - BOEL > Plants > Pflanzenschutz
Germany > Federal Research Centre for Cultivated Plants - JKI > Institute for Biological Control
Related Links:http://www.bundesprogramm-oekolandbau.de, http://www.bundesprogramm.de/fkz=02OE084, http://orgprints.org/perl/search/advanced?addtitle%2Ftitle=&keywords=02OE084&projects=BOEL&_order=bypublication&_action_search=Suchen
Deposited By: Geschäftsstelle Bundesprogramm Ökologischer Landbau, Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)
ID Code:15735
Deposited On:08 Jul 2009
Last Modified:12 Apr 2010 07:39
Document Language:German/Deutsch
Status:Unpublished
Refereed:Not peer-reviewed
Additional Publishing Information:Finanziert vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau.
Auftragnehmer: Julius Kühn-Institut (JKI), Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen,Institut für Biologischen Pflanzenschutz; Universität Hohenheim, Insitut für Phytomedizin, Julius Kühn-Institut (JKI), Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Pflanzenschutz in Obst- und Weinbau, Öko-Obstbaugruppe Norddeutschland (ÖON), Versuchs- und Beratungsring e.V. Obstbau Versuchs- und Beratungszentrum
Projektleitung: Dr. Horst Bathon, Julius Kühn-Institut (JKI), Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Biologischen Pflanzenschutz
Projektbearbeitung: Kienzle, J.; Zimmer, J.; Klopp, K.; Maxin, P.; Yamada, K.; Bathon, H.; Zebitz, C.P.W.; Ternes, P.; Vogt, H.

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