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Vergleich Konventioneller und Organischer Landbau - Teil II: Klimarele¬vante Kohlendioxid-Senken von Pflanzen und Boden

Haas, Guido; Geier, Uwe; Schulz, Dirk and Köpke, Ulrich (1995) Vergleich Konventioneller und Organischer Landbau - Teil II: Klimarele¬vante Kohlendioxid-Senken von Pflanzen und Boden. [A comparision of conventional and organic agriculture - Part 2: Climate-relevant carbon dioxide through plant and soil.] Berichte über Landwirtschaft, 73, pp. 416-434.

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Summary in the original language of the document

Gegenüber der anthropogenen CO2 Freisetzung, die im nichtlandwirtschaftlichen Be¬reich durch Nutzung fossiler Brennstoffe und bezogen auf die Weltlandwirtschaft durch Landnutzungsänderung verursacht werden, sind die Rückbindungsmöglichkeiten der Landwirtschaft gegenüber der globalen Freisetzung gering. Die pflanzliche Senke für CO2 ist umso größer, je höher der produzierte Gesamtertrag, je geringer der zur Synthese der Inhaltsstoffe dissimilierte CO2 Anteil und je höher die Dauer des Erhaltes der synthetisierten organischen Substanz als Erntegut und dem Boden zugeführte Erntereste ist.
Berechnungen eines Vergleichs von Betrieben des Organischen und Konventionellen Landbaus ergaben eine etwa 1,3fach höhere CO2 Bindung im Sproß und Erntegut des konventionellen im Vergleich zum organisch wirtschaftenden Betrieb. Dagegen ist die CO2 Bindung der Wurzelmasse im Organischen Landbau etwa 1,6fach höher als im Konventionellen Land¬bau. Bei zusätzlicher Berücksichtigung des Anbaus von Zwischenfrüchten und Untersaaten sowie einer höheren C Senke der Ackerbegleitflora ist bei Ausschluß des in tierischer und mikrobieller Biomasse gebundenen Kohlenstoffs die CO2 Bindung bei organischer Landbewirtschaftung höher. Bezogen auf den CO2 Einsatz (Emissionen) ist die CO2 Bindung des Organischen Landbaus mit 42,8 Einheiten je eingesetzter Einheit CO2 im Vergleich zu 21,6 Einheiten je eingesetzter Einheit CO2 um den Faktor 2 höher.
Bei Einbeziehung der Viehhaltung und Berücksichtigung des hohen Anteils von Futtergetreide im konventionellen Landbau mit geringer Halbwertszeit des verfütterten Kohlenstoffs, von dem etwa 68 % veratmet werden, ist der grundfutterdominierte Organische Landbau deutlich günstiger zu bewerten als der kraftfutterdominierte konventionelle Landbau. Generell wird in organisch bewirtschafteten Böden, bedingt durch die hohen Futterbauanteile mit längerwährender Bodenruhe und der Zufuhr von Stallmist, mehr CO2 in Form von organischer Bodensubstanz rückgebunden als bei konventioneller Bewirtschaftung. Verschiedene Dauerversuche zeigten, daß langjährige organische Bewirtschaftung offensichtlich zu Veränderungen der Zusammensetzung der Bodenmikroflora und nachweislich zu einer verstärkten anteilsmäßigen Assimilation von CO2 durch die höhere mikrobielle Biomasse im Bodens führt. Hingegen wird in intensiver konventionell bewirtschafteten Böden eine höhere biomassebezogene CO2 Veratmung festgestellt. Organisch bewirtschaftete Böden kennzeichnen dementsprechend "inhalations " oder "assimilationsorientierte", konventionell bewirtschaftete Böden verstärkt "dissimilations " oder "exhalationsorientierte" Agrarökosysteme.


EPrint Type:Journal paper
Keywords:Klima, Klimawandel, Treibhauseffekt, CO2-Rückbindung, Kohlenstoff, Humus, Wurzeln, CO2-Festlegung, Systemvergleich
Subjects: Environmental aspects
Soil
Research affiliation: Germany > University of Bonn > Institute of Organic Agriculture > Environment
Related Links:http://www.agrarhaas.de/4.html, http://www.iol.uni-bonn.de
Deposited By: Haas, Dr. Guido
ID Code:13931
Deposited On:08 Sep 2008
Last Modified:12 Apr 2010 07:37
Document Language:German/Deutsch
Status:Published
Refereed:Peer-reviewed and accepted

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