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Ökologischer Sojaanbau in kälteren Gebieten Deutschlands?

Paffrath, Andreas; Henneberger, Matthias and Mayer, Jochen (2002) Ökologischer Sojaanbau in kälteren Gebieten Deutschlands? [Organic soybean cultivation in colder climatic regions of Germany?] SÖL-Berater-Rundbrief (2/2002), pp. 21-23.

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Summary in the original language of the document

Bisher können Sojabohnen in Deutschland nur in klimatisch begünstigten Gebieten wie z.B. im Raum Freiburg, der Oberrheinebene und in Südbayern einigermaßen erfolgreich angebaut werden. Aufgrund ihrer hohen Temperaturansprüche sind für Soja nur Lagen geeignet, in denen auch Körnermais angebaut werden kann. Die Aussaat erfolgt von Ende April bis Anfang Mai. Neuere Sorten könnten jedoch auch für den Sojaanbau in etwas kälteren Gebiete Deutschlands interessant sein.
Zur Klärung dieser Frage wurden im Jahr 2001 am Gartenbau-Zentrum Köln-Auweiler der Landwirtschaftskammer Rheinland(Jahresmitteltemperatur: 9,5 °C) sechs Soja-Sorten, und auf dem Versuchsgut der Universität Kassel-Witzenhausen, der Domäne Frankenhausen (nördlich von Kassel; Jahresmitteltemperatur: 8,5 °C) zehn Soja-Sorten unter ökologischen Bedingungen angebaut.
Fazit
Für die Beurteilung, ob der ökologische Anbau von Soja auch in etwas kälteren Gebieten Deutschlands in Zukunft möglich und interessant sein könnte, ist der Versuchszeitraum von einem Jahr sicherlich zu kurz. Die Ergebnisse zeigen aber deutlich geringere Erträge auf dem kühleren der beiden Prüfstandorte.
Vogelfraß, Unkrautregulierung, Wasserversorgung und die Abreife im Herbst sind die Hauptprobleme, die beim Anbau von Soja auftreten können. Die Erträge in Auweiler waren z.T. nicht schlecht, trotzdem ist die Rentabilität fraglich. Laut der Firma Viana, einem Verarbeiter von Öko-Soja, werden zur Zeit Preise von ca. 72 €/ dt bei einem Proteingehalt von 44 % bezahlt. Geringere Eiweißgehalte führen zu Abzügen. Auch muss die Ware praktisch unkrautfrei sein. Bei Trockensubstanzgehalten unter 86% fallen zusätzliche Trocknungskosten an. Dies alles sind Risiken, die beachtet werden müssen. Ein Vorteil ist die Ölsaatenprämie, die zusätzlich 366,03 €/ ha einbringt. Da der Eiweißgehalt besonders hoch ist, könnte die Nutzung von selbst angebautem Soja als eigenes Futter zum Schließen der Eiweißlücke für viehhaltende Betriebe interessant sein. Es sollte jedoch beachtet werden, dass Sojakörner vor der Verfütterung an Schweine, Geflügel und andere Nicht- Wiederkäuer getoastet werden müssen, was in aller Regel nicht im eigenen Betrieb, sondern nur in einer Großanlage möglich ist. Einfacher als die Nutzung im eigenen Betrieb ist der kontrollierte Vertragsanbau von Soja für einen Tofu- oder Futtermittelhersteller, was derzeit schon vielfach praktiziert wird. Da es sich um eine neue Kultur handelt, müssen jedoch weitere Erfahrungen gesammelt werden.


EPrint Type:Journal paper
Keywords:Soja, Eiweißpflanzen, Sorten, Futterpflanze, Eiweißfutter, Sortenversuch, Sortenversuche, Sortenprüfung
Subjects: Crop husbandry > Breeding, genetics and propagation
Crop husbandry > Production systems > Cereals, pulses and oilseeds
Research affiliation: Germany > Federal States > Nordrhein-Westfalen > LK Rheinland
Germany > Landwirtschaftskammern > LK Rheinland
Germany > University of Kassel > Department of Organic Farming and Cropping
Related Links:http://www.leitbetriebe.uni-bonn.de/pdf/Sojabohnen%20Sortenpr%FCfung%202001.pdf, http://www.soel.de/publikationen/BR/br.html
Deposited By: Paffrath, Andreas
ID Code:1358
Deposited On:07 Oct 2003
Last Modified:01 Jul 2010 11:38
Document Language:German/Deutsch
Status:Published
Refereed:Not peer-reviewed
Additional Publishing Information:Weitere Informationen zum "SÖL-Berater-Rundbrief" unter http://www.soel.de/publikationen/BR/br.html

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