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Untersuchung zur Agrobiodiversität auf der Ebene der Gemüsesorten der EU unter besonderer Berücksichtigung der Züchtungsmethoden sowie Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Gemüsesorten für den biologischen Anbau

Stadtlander, Carsten (2005) Untersuchung zur Agrobiodiversität auf der Ebene der Gemüsesorten der EU unter besonderer Berücksichtigung der Züchtungsmethoden sowie Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Gemüsesorten für den biologischen Anbau. Verein Kultursaat und Bingenheimer Saatgut AG .

[thumbnail of stadtlander_2005.pdf] PDF - German/Deutsch
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Summary in the original language of the document

Trotz zunehmender Konzentrationsprozesse am Saatgutmarkt hat in den letzten 20 Jahren die Zahl der zugelassenen Gemüsesorten in der EU erheblich zugenommen. Dies gilt insbesondere für bedeutende Gemüsearten wie Tomaten, Paprika, Blumenkohl und Zwiebeln. Zusätzlich ist ein schneller Wechsel im Sortenangebot zu beobachten. Die Zunahme der zugelassenen Sorten beruht nahezu ausschließlich auf Hybridsorten, welche bei fast allen Gemüsearten deutlich an Bedeutung gewonnen haben, während die Anzahl samenfester Sorten bei fast allen Arten beständig abnimmt.
Die Zunahme der zugelassenen Sorten insgesamt bedeutet nicht automatisch auch eine Zunahme der genetischen Vielfalt bei den Kulturarten. In der Hybridzüchtung werden oft nur einige wenige bewährte Inzuchtlinien für eine große Anzahl von Hybriden verwendet, bei der Verwendung von CMS enthalten praktisch alle Hybridsorten einer Art das gleiche Plasma. Da die genetisch uniformen Hybridsorten immer wieder neu für eine Generation erstellt werden und sich als Sorte nicht weiterentwickeln bzw. an veränderte Umweltbedingungen anpassen können, kann in Frage gestellt werden, ob sie einen Beitrag zur Agrobiodiversität leisten können.
Betrachtet man die Entwicklung der Züchtungsmethoden, so ist festzustellen, dass hier zunehmend Methoden eingesetzt werden, welche von Teilen der ökologischen Landwirtschaft als gentechniknah eingestuft werden. Dies ist insbesondere die Protoplastenfusion. Die Methode gilt für die bisher entwickelten Gemüsesorten vom Gesetz her nicht als Gentechnik.
Aufgrund der Nähe zur Gentechnik wurden Sorten, welche mit Hilfe von Protoplastenfusion erzeugt wurden, jedoch europaweit von bisher zwei Anbauverbänden für den biologischen Anbau ausgeschlossen.
Im Hinblick auf die Verfügbarkeit von Sorten für den ökologischen Anbau bedeutet dieses Verbot, dass sich insbesondere bei den Kohlarten die Anzahl der verfügbaren Sorten in Zukunft deutlich verringern wird. Da sich die Züchtung deutlich auf die Methode der CMS konzentriert, ist zu erwarten, dass die vorhandenen herkömmlichen Hybridsorten nach und nach durch CMS-Sorten ersetzt werden. Gleichzeitig wird sich der Rückgang bei den samenfesten Sorten (welche im Bioanbau uneingeschränkt einsetzbar sind) weiter fortsetzen, da kaum noch Neuzüchtung in diesem Bereich betrieben wird.


EPrint Type:Other
Keywords:Gemüse, Züchtungsmethoden, Hybriden, CMS, Protoplastenfusion
Subjects: Crop husbandry > Breeding, genetics and propagation
Environmental aspects > Biodiversity and ecosystem services
Values, standards and certification > Assessment of impacts and risks
Research affiliation: Germany > Kultursaat e.V.
Related Links:http://www.kultursaat.org/, http://www.oekoseeds.de/
Deposited By: Fleck, MSc Michael
ID Code:13263
Deposited On:27 Mar 2008
Last Modified:12 Aug 2010 10:25
Document Language:German/Deutsch
Status:Published
Refereed:Not peer-reviewed
Additional Publishing Information:Studie zur Sortenvielfalt im Gemüsebau

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