Niggli, Urs (2007) Klimaerwärmung: Der Biolandbau ist gefragt. [Global Warming: The role of Organic Agriculture.] Bioterra.
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Im IPCC-Report vom Mai 2007 wird die Landwirtschaft als einer der sieben wichtigen Sektoren genannt, wo mit angepassten Massnahmen Kohlendioxid zurückgebunden und Lachgas- und Methanemissionen reduziert werden können.
Die biologische Landwirtschaft ist eine interessante Alternative, um zur Abschwächung des Klimawandels beizutragen. Gleichzeitig sind Biobetriebe vermutlich besser in der Lage, sich an unberechenbare Wetterschwankungen anzupassen. Zu dieser Schlussfolgerung kam auch die FAO-Konferenz über «Ökologische Landwirtschaft und Ernährungssicherheit», die am 3. bis 5. Mai 2007 in Rom stattfand (http://www.fao.org/organicag/ofs/index_en.htm).
Die Biolandwirtschaft erzeugt hohe Pflanzenerträge durch effiziente Nutzung von organischen Reststoffen: Zur Düngung setzt sie kompostierte Ernterückstände und tierische Dünger ein. Gleichzeitig wird Stickstoff durch Leguminosen auf dem Landwirtschaftsbetrieb produziert. Stickstoff ist der einzige Pflanzendünger, den die Landwirte mithilfe der Knöllchenbakterien, welche die Wurzeln der Leguminosen symbiotisch besiedeln, selber produzieren können. Leguminosen werden als Gras-Kleegemische in die Fruchtfolge eingebaut, sie können auch als Untersaaten, als Zwischenfrucht oder als Hauptkulturen (Ackerbohnen, Erbsen, Bohnen und andere) angebaut werden. Auf Biobetrieben werden durch Nährstoffrecycling und durch Leguminosen pro Hektare, je nach Kultur, 50 bis 300 kg synthetische Stickstoffdünger eingespart. Für alle Kulturen haben Biobetriebe deshalb pro Fläche und Ernteeinheit eine günstigere Energiebilanz (ausser bei Kartoffeln) als die konventionelle und integrierte Produktion.
Wegweisend ist am Biolandbau, dass das Verbot synthetischer Stickstoffquellen die Aufteilung der Landwirtschaft in rein pflanzliche und rein tierische Produktion verhindert wird. Dies hat sich in den USA bereits weitgehend durchgesetzt, aber auch in der EU-Landwirtschaft geht diese Entwicklung rapide vorwärts. Eine effiziente Verwertung der tierischen Dünger ist nur in gemischten Betrieben möglich oder wenn die Kreisläufe überbetrieblich gut organisiert sind. Tierische Dünger, wenn sie nicht über den Ackerbau genutzt werden, belasten Böden und Grundwasser und tragen massiv zur globalen Erwärmung bei.
Konkrete Zahlen über die Treibhausgas-Emissionen von guten biologischen Anbaussystemen fehlen. Trotzdem kann erwartet werden, dass verschiedene Charakteristika des Biolandbaus auch die beiden anderen Gase Methan und Lachgas günstig beeinflussen.
EPrint Type: | Journal paper |
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Keywords: | Klimawandel, biologischer Landbau |
Subjects: | Environmental aspects Environmental aspects > Air and water emissions |
Research affiliation: | Switzerland > FiBL - Research Institute of Organic Agriculture Switzerland > Sustainability > Climate |
Related Links: | http://www.fibl.org/, http://orgprints.org/10752/ |
Deposited By: | Niggli, Prof. Dr. Urs |
ID Code: | 10868 |
Deposited On: | 25 May 2007 |
Last Modified: | 12 Apr 2010 07:35 |
Document Language: | German/Deutsch |
Status: | Published |
Refereed: | Not peer-reviewed |
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