%0 Generic %A Gehr, Eva %A Zerger, Uli %A Eder, Joachim %D 2010 %F orgprints:17320 %K BÖL, BOEL, FKZ 06OE228, ökologischer Weinbau, Ökorebpflanzgut, Pflanzenschutz, Pfropfreben, Veredlungsmaterial %T Ökologisches Rebpflanzgut – Wege zur Erzeugung und Verbreitung %U https://orgprints.org/id/eprint/17320/ %X Im ökologischen Weinbau war es jahrelang üblich, konventionelles Rebpflanzgut zu verwenden. Der Grund für die Nichtverfügbarkeit von Ökoreben war die Einschätzung, dass die ökologische Rebpflanzguterzeugung sehr risikoreich ist und notwendige Voraussetzungen nicht erfüllt sind. Die zentrale Frage des auf Feldforschung basierenden Vorhabens lautete daher: Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit ökologisches Rebpflanzgut erfolgreich hergestellt werden kann und die gleiche Qualität aufweist wie der konventionelle Standard? In Feld- und Laborversuchen wurde schwerpunktmäßig nach geeigneten Behandlungsmitteln zur Desinfektion von Veredlungsmaterial gesucht und der biologische Pflanzenschutz in der Rebschule erprobt. Außerdem wurde daran gearbeitet, die Transparenz des verfügbaren Rebpflanzguts zu gewährleisten und im Bereich der Ökoedelreiser und Ökounterlagen zu verbessern. Zur Qualitätsprüfung der ökologisch erzeugten Reben wurde in Bioweingütern unter Praxisbedingungen ein Vergleichsanbau von ökologischem und konventionellem Rebpflanzgut durchgeführt. Die Ergebnisse aus den drei Versuchsjahren sind zufrieden stellend: Die Anwuchsraten der Pfropfreben lagen durchschnittlich bei ca. 60 % bezogen auf die Anzahl der Veredlungen. In der visuellen Beurteilung der Junganlagen des Vergleichsanbaus bei den Biowinzern waren keine Qualitätsunterschiede zwischen ökologischen und konventionellen Reben festzustellen. Zur Behandlung des Veredlungsmaterials haben folgende Mittel eine zufrieden stellende Desinfektionswirkung erzielt: Kaliumhydrogencarbonat, Wasserstoffperoxid (zurzeit nur mit Ausnahmegenehmigung), Mikroorganismen. Beim Pflanzenschutz in der Rebschule kamen hauptsächlich Frutogard, Kupfer und Schwefel zum Einsatz. Damit konnten während der drei Versuchsjahre die Bestände ausreichend gesund gehalten werden. Die Einführung von Ökorebpflanzgut in die Praxis ist gelungen.