%X Im ökologischen Obstanbau verursachen unterschiedlichste Schaderreger Probleme (z.B. Apfelrostmilbe, Spinnmilbe, Apfelsägewespe, Obstbaumkrebs). Durch die an der Nachfrage orientierte enge Ausrichtung von Sorten und Unterlagen bzw. eine aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten effiziente Gestaltung der Obstanlagen finden die Schaderreger optimale Bedingungen zur Massenvermehrung. Folge ist der Zwang der Praxis, immer neue wirtschaftlich effiziente Regulierungsmaßnahmen zu finden. Insgesamt kommt es so kontinuierlich zu einer Intensivierung des ökologischen Obstanbaus. Mit dem beantragten Projekt soll ein früher üblicher unspezifischer Lösungsweg aufgegriffen und an die heutigen Rahmenbedingungen angepasst werden. Mit der Etablierung von Mischkultursystemen am Beispiel des Apfels soll dem Schaderregerdruck durch den Anbau unterschiedlicher Sorten in einer Anlage entgegengewirkt werden. Konkret soll untersucht werden, inwieweit Mischkultursysteme Veränderungen in der Abundanz wichtiger Schädlinge wie zum Beispiel Apfelrostmilbe, Spinnmilbe, Apfelsägewespe und dem Befall mit dem Obstbaumkrebs beitragen können. Außerdem soll der Einfluss auf den Verlauf des Inokulumaufbaus beim Apfelschorf beurteilt werden. Eine ökonomische Bewertung der Arbeitsabläufe im Praxisbetrieb soll abklären, inwieweit dieses Verfahren praktikabel ist bzw. die ökonomischen Nachteile durch die ökologischen Vorteile ausgeglichen werden können. Die Ergebnisse sollen am Ende des Projektzeitraumes durch Beratungsinstitutionen des ökologischen Kernobstanbaus in die Praxis einfließen. Die Untersuchungen sollen auf dem Praxisbetrieb Quast unter Federführung des Kompetenzzentrums Ökolandbau Niedersachsen durchgeführt werden. Auf einer neu anzulegenden Apfelplantage (Größe ca. 1 ha) werden insgesamt 5 Varianten angelegt: Vier sortenreine Blockpflanzen mit je 120 Bäumen (Elstar Elshoff, Red Topaz, Fuji, Holsteiner Cox) sollen einer Mischpflanzung mit den Sorten aus der sortenreinen Varianten (ca. 1.800 Bäume) gegenübergestellt werden. In jeder sortenreinen Variante werden 40 Boniturbäume, in der Mischkultur drei Einheiten mit jeweils 40 Bäumen, ausgewählt, an denen u.a. das Apfelschorfinokulum im Jahresverlauf (Primärschorf, Schorf am Langtrieb, Frucht- und Lagerschorf), die Sägewespe, die Apfelrostmilbe, die Spinnmilbe und der Obstbaumkrebs erfasst werden. Zusätzlich werden Daten zu Ergonomie und zur Arbeitswirtschaft erfasst, die eine Beurteilung der Praxisrelevanz zulassen sollen (z.B. Ergonomie der Anlage, Ernteleistung, Ertrag, Aufwand bei Kulturmaßnahmen). Die Fläche wird praxisüblich bewirtschaftet (extensive Pflanzenschutzstrategie), wobei auf unbehandelte Bereiche aus Rücksicht auf den Praxisbetrieb bewusst verzichtet wird. Eine Dokumentation allgemeiner Kenndaten (z.B. Arbeitszeit, Mittelaufwand, Techniktransport) wird durch den Betriebsleiter sichergestellt. Angaben zur Finanzierung des Projekts finden Sie im Förderkatalog des Bundes unter http://foerderportal.bund.de/foekat/jsp/StartAction.do. Bitte geben Sie in das Suchfeld eine 28 plus das Förderkennzeichen (FKZ) des BÖL-Projektes ein, z.B. 2808OE212 für das BÖL-Projekt mit der FKZ 08OE212. %I Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen GmbH, D-Jork %K BÖL, BOEL, FKZ 06OE194, Obstbau, Mischkultur, Apfelsorten, Pflanzenschutz, Apfelschorf, Schädlinge, fruit-growing, mixed plantation, apple cultivars, plant protection, apple scab, pests %T Untersuchungen der Abundanz von Schadorganismen und der Entwicklung des Inokulums des Schorfpilzes in einer Mischkultur aus vier genetisch wenig verwandten Apfelsorten %L orgprints16697