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Versuchsbericht Raps 2010

Daniel, Claudia (2010) Versuchsbericht Raps 2010. Bericht FiBL. Forschungsinstitut für biologischen Landbau .

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PDF - German/Deutsch
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Summary

Versuche mit Gesteinsmehl
Der Rapsglanzkäfer gilt als einer der wichtigsten Schadorganismen im Schweizerischen Rapsanbau. Gesteinsmehl, eingesetzt zur Pflanzenstärkung, könnte durch seine repellente, frasshemmende Wirkung den Schädlingsbefall vermindern.
Die Applikation von 30 kg Klinospray mit dem Zusatz von 2 l Heliosol und 600 l Was-ser pro Hektar war problemlos mit einer normalen Feldspritze möglich. Unter den tro-ckenen Witterungsbedingungen im Jahr 2010 konnte der Besatz mit Rapsglanzkäfern durch die Applikationen um 45-50% reduziert werden, wobei der Wirkungsgrad mit fortschreitender Pflanzenentwicklung abnahm. Die Versuche wurden an 6 Standorten mit unterschiedlichen Witterungs-und Bodenbedingungen, sowie mit verschiedenen Rapsorten durchgeführt. Neben der Auswirkung auf die Käferanzahl pro Pflanze wurden an allen Standorten auch Auswirkungen auf die Mobilität der Käfer beobachtet. Die Käfer in den behandelten Parzellen waren deutlich träger und weniger flugaktiv als die Käfer in den Kontrollparzellen. An drei von sechs Versuchsstandorten wurde der Schotenansatz und der Ertrag erfasst: Die reduzierte Anzahl Käfer und die reduzierte Mobilität der verbleibenden Tiere resultierte offensichtlich in einer geringeren Frassleistung: der Schotenansatz an den Haupttrieben in den behandelten Parzellen war signifikant höher als in den Kontrollparzellen. Durch die Kompensation an den Seitentrieben liess sich dieser Effekt beim Schotenansatz an der Gesamtpflanze jedoch nicht mehr nachweisen. Der Ertrag konnte durch die Behandlungen signifikant um 23% erhöht werden. Auf den stark befallenen Parzellen in Zuzgen (15-25 Rapsglanzkäfer / Pflanze) war jedoch das Ertragsniveau insgesamt so niedrig (Kontrolle: 6.8 dt / ha; Klinospray: 9.1 dt / ha; +34%), dass trotz des Ertragszuwachses nicht von einem agronomischen Erfolg ge-sprochen werden kann. Auf der schwach befallenen Parzelle in Mont-sur-Rolle (2-6 Rapsglanzkäfer pro Pflanze) war das Ertragsniveau in der Kontrolle sehr hoch (31.7 dt / ha) und konnte aber dennoch durch die Klinospray-Behandlungen um 3.5 dt / ha auf insgesamt 35.2 dt / ha erhöht werden.
Wechselwirkung von Düngung und Rapsglanzkäferbefall
Ziel der Versuche war es, die Wechselwirkung zwischen Düngerniveau und Schäd-lingsbefall zu beschreiben. Dafür wurden im Frühjahr auf vier Rapsfeldern zuerst zwei Düngerstufen (Betriebsüblich und betriebsüblich + 50kg N / ha) eingestellt. Die einzel-nen Düngerparzellen wurden dann bei Flugbeginn der Rapsglanzkäfer nochmals geteilt: mit Netzabdeckung zum Ausschluss der Rapsglanzkäfer und ohne Netzabdeckung mit natürlichen Rapsglanzkäferbefall.
Im Jahr 2010 war die Düngerausbringung wegen der Schneedecke erst verhältnismässig spät möglich. Daher waren keine signifikanten Auswirkungen des Düngereinsatzes messbar. Die Versuche werden im Jahr 2011 wiederholt. Bei dem moderaten Käferbefall (4.1 Käfer / Pflanze im Stadium 52 BBCH; 12.5 Käfer / Pflanze im Stadium 58 BBCH) auf der Bioparzelle in Leibstadt war der Schotenansatz am Haupttrieb in den abgedeckten Parzellen signifikant höher als an den Haupttrieben der unabgedeckten Parzellen. Die Anzahl Seitentriebe war jedoch in den abgedeckten Parzellen signifikant niedriger, sodass sich bezogen auf den Schotenansatz der Gesamtpflanze keine Unterschiede mehr nachweisen liessen. Dies deutet darauf hin, dass die Pflanzen die Rapsglanzkäferschäden kompensierten. Die Assimilate, die die Pflanzen zur Kompensation des Rapsglanzkäferschadens aufwenden mussten, fehlten jedoch im Moment der Samenbildung. In den unabgedeckten Parzellen wurden nur halb so viele Samen pro Schote angesetzt, wie in den abgedeckten Parzellen. Ein Teil dieses Ausfalls konnten die Pflanzen in den unabgedeckten Parzellen durch ein signifikant höheres Tausendkorngewicht wiederum kompensieren. Insgesamt ergab sich in den abgedeckten Parzellen ein signifikant höherer Ertrag. Bedingt durch das Versuchsdesign war es unter der Netzabdeckung etwas wärmer und feuchter als ohne Abdeckung. Zudem war auch der Stängelrüsslerbefall reduziert. Die beobachteten Unterschiede können also nicht ausschliesslich auf den unterschiedlichen Besatz mit Rapsglanzkäfern zurückgeführt werden. Bei dem starken, frühen Käferbefall (19.1 Käfer / Pflanze im Stadium 52 BBCH; 8.7 Käfer / Pflanze im Stadium 59 BBCH) auf den IP-SUISSE Feldern in Hellikon und Zuzgen wurde in den unabgedeckten Parzellen praktisch Totalschaden verursacht, sodass die Auswertung des Ertrages nicht mehr möglich war. Der Düngereinfluss war unter diesen Bedingungen nicht signifikant, wohingegen der Einfluss der Netzabdeckung hochsignifikant war.
Gelbfallen gegen den grossen Rapsstängelrüssler
Der grosse Rapsstängelrüssler überwintert im Boden der Rapsfelder von wo aus er im nächsten Frühjahr die neuen Rapsfelder besiedelt. Bei einem Nachbau von Raps bzw. wenn der neue Rapsschlag unmittelbar an das Vorjahresfeld grenzt, ist ein erhöhter Befall zu erwarten. Ziel des Versuches war es, die Frage zu klären, ob sich der grosse Rapsstängelrüssler bei der Einwanderung in die Rapsfelder mit Gelbfallen am Feldrand abfangen lässt.
Der Flug des Stängelrüsslers, wie auch die Frassganglänge in Stängelinneren waren in den Bereichen hinter den Fallen etwas geringer als in der Kontrolle. Insgesamt waren die Effekte jedoch marginal, sodass die Erstellung einer Barriere von gelben Leimfallen am Feldrand in der Praxis nicht sinnvoll ist.


EPrint Type:Report
Keywords:Meligethes aeneus
Agrovoc keywords:
Language
Value
URI
German - Deutsch
Raps -> Brassica napus
http://aims.fao.org/aos/agrovoc/c_1066
Subjects: Crop husbandry > Production systems > Cereals, pulses and oilseeds
Crop husbandry
Crop husbandry > Crop health, quality, protection
Research affiliation: Switzerland > FiBL - Research Institute of Organic Agriculture Switzerland > Crops > Arable crops > Oilseeds
Deposited By: Daniel, Dr. Claudia
ID Code:22343
Deposited On:21 Feb 2013 12:24
Last Modified:04 Aug 2021 14:35
Document Language:German/Deutsch
Status:Unpublished
Refereed:Not peer-reviewed

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