%K BÖL, BOEL, BÖLN, BOELN, FKZ 10OE054, Futtermittel, Verbraucher, Futtermittelherkunft, Regionalität, Zahlungsbereitschaft %L orgprints19275 %T Schaffung von Marktanreizen für den heimischen Futterbau über bessere Absatzmöglichkeiten für tierische Öko-Produkte aus regionaler Erzeugung %I Universität Kassel, D-Witzenhausen %X Durch das Wachstum im Bereich der tierischen Öko-Produktion wird der Bedarf an ökologischen Futtermitteln fortlaufend gesteigert. Dem gegenüber steht eine EU-weite Unterversorgung an ökologischen Eiweißfuttermitteln, welche derzeit maßgeblich mit Importprodukten gedeckt wird. Da die EG-Verordnung (Nr. 834/2007 Art. 14) ab dem Januar 2012 eine 100%-Öko-Fütterung im ökologischen Landbau verlangt, wird sich der Bedarf an Öko-Futtermitteln in Deutschland vermehrt erhöhen. Um den damit zu erwartenden weiteren Anstieg an Importen von Öko-Futtermitteln zu vermeiden, muss der heimische Anbau gestärkt werden. Dafür benötigen die deutschen Öko-Landwirte jedoch stärkere Marktanreize, da sie mit Billigimporten konkurrieren müssen. Das Ziel des Projektes ist die Verbraucherwahrnehmung und -akzeptanz für tierische Öko-Produkte aus regionaler Erzeugung unter Einbezug von regionalen Futtermitteln zu analysieren und Empfehlungen für das Marketing von tierischen Öko-Produkten, die mit Futtermitteln aus einheimischer Produktion erzeugt wurden, abzuleiten. Letzendlich soll ein neuer Markt für tierische Öko-Produkte generiert werden, mit dem verstärkte Marktanreize für die heimische Erzeugung von Futtermitteln gegeben werden. Um die gesetzten Ziele zu erreichen, wird die Zahlungsbereitschaft eines tierischen Öko-Produktes, produziert aus regionalen Futtermitteln, ermittelt. Die Zahlungsbereitschaft gilt als Indikator für die Präferenzen wie auch für die Wahrnehmung der Konsumenten. Nach einem Pretest mit 25 Konsumenten sollen 600 weitere Öko-Konsumenten, welche tierische Lebensmittel in Öko-Qualität einkaufen und konsumieren, befragt werden. Die Verbaucherbefragung besteht aus einem Discrete-Choice-Test und einer computergestützten Befragung. Beim Choice-Test müssen die Probanden eine Auswahlentscheidung zwischen verschiedenen Produktalternativen treffen, welche unterschiedliche Merkmalsbündel (Bsp. unterschiedlicher Preis) beinhalten. Um Hintergründe über die in den Choice-Tests getroffenen Kaufentscheidungen aufdecken zu können, werden die Konsumenten anschließend mithilfe eines computergestützten Fragebogens befragt. Die Ergebnisse der Studie werden im Rahmen eines Workshops Vertretern von Anbauverbänden und Erzeugergemeinschaften sowie Beratern und Futtermittelherstellern vorgestellt und mit ihnen diskutiert. Damit soll der Austausch der Informationen auf beiden Seiten erfolgen und die Praxisanwendbarkeit der Ergebnisse wird innerhalb der Diskussion direkt überprüft. Angaben zur Finanzierung des Projekts finden Sie im Förderkatalog des Bundes unter http://foerderportal.bund.de/foekat/jsp/StartAction.do. Bitte geben Sie in das Suchfeld eine 28 plus das Förderkennzeichen (FKZ) des BÖLN-Projektes ein, z.B. 2808OE212 für das BÖLN-Projekt mit der FKZ 08OE212. %X In Deutschland stieg in den letzten Jahren die Nachfrage nach tierischen Öko-Lebensmitteln fortlaufend an. Die deutschen Öko-Landwirte konnten zwar ihre tierische Erzeugung stark steigern, doch mussten hierfür zunehmend Futtermittel, vorwiegend Eiweißträger, aus dem Ausland zugekauft werden. Das Ziel des Projektes war es, die Verbraucherpräferenzen für tierische Öko-Produkte aus regionaler Erzeugung unter Einbezug von heimischen Öko-Futtermitteln zu analysieren. Die Generierung eines Markts für tierische Öko-Lebensmittel hergestellt aus heimischen Futtermitteln würde neue Marktanreize für die heimische Erzeugung von Öko-Futtermitteln schaffen. Eine Literaturrecherche und Telefoninterviews mit dreizehn Experten lieferten Informationen, um an den Stand der Wissenschaft und der Praxis anzuknüpfen. Ein Kaufexperiment und eine computergestützte Befragung wurden mit 597 Öko-Konsumenten durchgeführt und mithilfe von Mixed-Logit Modellen ausgewertet. Im Kaufexperiment wurden jeweils drei Wahlentscheidungen für Öko-Milch, Öko-Eier und Öko-Schweineschnitzel getroffen. Am Ende wurden die Ergebnisse in einem Experten-Workshop diskutiert und weiterentwickelt. Eine Kennzeichnung der Futtermittelherkunft führte zu einer höheren Kaufwahrscheinlichkeit der jeweiligen Öko-Produkte. Eine regionale Futtermittelherkunft wurde deutlich einer deutschen Futtermittelherkunft bevorzugt. Die Bereitstellung von zusätzlichen Informationen über den Öko-Futtermittelimport nach Deutschland hatte bei allen drei Produkten einen signifikant positiven Einfluss auf die Präferenz für eine regionale Futtermittelherkunft. Dementsprechend bestand auch eine Mehrzahlungsbereitschaft von Öko-Konsumenten für Öko-Lebensmittel hergestellt aus regionalen Futtermitteln. Dies eröffnet eine neue Marktnische für Öko-Produkte hergestellt aus regionalen Öko-Futtermitteln im Premiumpreissegment, durch deren Besetzung der Selbstversorgungsgrad an Öko-Futtermitteln gesteigert werden kann. Für ein entsprechendes Marketingkonzept für Öko-Lebensmittel hergestellt aus heimischen Futtermitteln werden abschließend Empfehlungen gegeben. %I Universität Kassel, Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften, D-Witzenhausen %A Salome Wägeli %A Ulrich Hamm %L orgprints21638 %T Schaffung von Marktanreizen für den heimischen Futterbau über bessere Absatzmöglichkeiten für tierische Öko-Produkte aus regionaler Erzeugung %D 2012 %K BÖLN, BOELN, BÖL, BOEL, FKZ 10OE054, Futtermittelherkunft, Verbraucher, Regionalität, Zahlungsbereitschaft, tierische Öko-Lebensmittel