@misc{orgprints19418, title = {Reduzierung kupferhaltiger Pflanzenschutzmittel im {\"o}kologischen Weinbau: Untersuchungen zu innovativen Kupferformulierungen mit hohem Reduktionspotential und Entwicklung von Strategien zu deren gezielter Anwendung gegen die Rebenperonospora}, keywords = {B{\"O}L, BOEL, B{\"O}LN, BOELN, FKZ 09OE057, Kupfer, Kupferreduzierung, Peronospora, Plasmopara, Weinbau copper, copper reduction, downy mildew, Plasmopara, viticulture}, url = {https://orgprints.org/id/eprint/19418/}, abstract = {Kupferpr{\"a}parate sind im {\"o}kologischen Weinbau derzeit unverzichtbar, um die Weinrebe vor Sch{\"a}den durch die Rebenperonospora zu sch{\"u}tzen. und Ertrag und Qualit{\"a}t zu sichern. Aufgrund der {\"o}kotoxikologisch Wirkung des sich schnell im Boden anreichernden Kupfers muss der Eintrag von Kupfer auf ein umweltvertr{\"a}gliches Niveau reduziert werden. Als Kontaktmittel besitzen kupferhaltige Pflanzenschutzmittel gegen die Rebenperonospora nur ein sehr begrenztes Wirkungsfenster, das sehr wahrscheinlich zwischen dem Anheften der Sporangien und dem Auskeimen der Penetrationshyphe liegt. Eine M{\"o}glichkeit, den Eintrag von Kupfer auf ein umweltvertr{\"a}gliches Ma{\ss} zu minimieren, ist die Entwicklung neuer Formulierungen mit gezielter Freisetzung der Cu-Ionen etwa durch hydrophile Netzwerke biologischer Polymere. Weitere Minimierung wird durch die Entwicklung effektive Mischpartner wie etwa Phosphonat (phosphorige S{\"a}ure), Aminos{\"a}ure- und Algenpr{\"a}paraten sowie Lipide und Liposomen erm{\"o}glicht. In mehreren Pr{\"u}fstufen werden Wirksamkeit und chemisch-physikalische Eigenschaften untersucht und es wird das Reduktionspotential ermittelt. Formulierungen, die im Freilandversuch mit reduzierter Kupfermenge eine effektive Bek{\"a}mpfung der Rebenperonospora gew{\"a}hrleisten, werden f{\"u}r die Anwendung im {\"o}kologischen Weinbau unter Praxisbedingungen gepr{\"u}ft. Strategien und Prognoseverfahren zur gezielten Anwendung dieser Pr{\"a}parate und der Zusatz von Mischpartnern sollen den Aufwand an Kupfer noch weiter vermindern. Pr{\"a}parate, Strategien und Prognoseverfahren mit entsprechendem Reduktionspotential werden nach erfolgreicher Pr{\"u}fung in den {\"o}kologischen Weinbaus eingef{\"u}hrt. Angaben zur Finanzierung des Projekts finden Sie im F{\"o}rderkatalog des Bundes unter http://foerderportal.bund.de/foekat/jsp/StartAction.do. Bitte geben Sie in das Suchfeld eine 28 plus das F{\"o}rderkennzeichen (FKZ) des B{\"O}LN-Projektes ein, z.B. 2808OE212 f{\"u}r das B{\"O}LN-Projekt mit der FKZ 08OE212.} } @unpublished{orgprints27036, title = {Reduzierung kupferhaltiger Pflanzenschutzmittel im {\"o}kologischen Weinbau: Untersuchungen zu innovativen Kupferformulierungen mit hohem Reduktionspotential und Entwicklung von Strategien zu deren gezielter Anwendung gegen die Rebenperonospora}, author = {Karin Weitbrecht and Carsten Schmidt and Hanns-Heinz Kassemeyer}, year = {2014}, keywords = {B{\"O}LN, BOELN, B{\"O}L, BOEL, FKZ 09OE057, Kupfer, Kupferminimierung, {\"o}kologischer Weinbau, Falscher Mehltau}, url = {https://orgprints.org/id/eprint/27036/}, abstract = {Kupfer ist ein vor allem in der {\"o}kologischen Landwirtschaft und dort viel in Sonderkulturen eingesetztes Pflanzenschutzmittel. Gerade in gro{\ss}fl{\"a}chigen Sonderkulturen wie Wein, Apfel oder Hopfen wird Kupfer im {\"o}kologischen Anbau gegen spezifische Krankheitsbilder erfolgreich eingesetzt: z.B. den Falschen Mehltau des Weins bzw. des Hopfens und den Erreger des Apfelschorfs (Venturia inequalis). Der Einsatz von Kupfer als Pflanzenschutzmittel f{\"u}hrt zu einer Anreicherung dieses Schwermetalls in den B{\"o}den. In Weinbergsb{\"o}den wurde gezeigt, dass die Belastung Auswirkungen auf alle im Boden lebenden Organismen (Bodenz{\"o}nose) und auch Kleins{\"a}uger und V{\"o}gel haben kann. Gro{\ss}e Kupfermengen f{\"u}hren zu einer reduzierten Biodiversit{\"a}t, was dem {\"o}kologischen Gedanken direkt entgegensteht. Das Problem wird dadurch verst{\"a}rkt, dass es im {\"o}kologischen Bereich kaum eine Alternative zum Einsatz von Kupfer gibt. In unserem Projekt wurden im Laufe von drei Jahren mehrere unterschiedliche Kupfersalze und auch etliche formulierte Kupferpr{\"a}parate (mikroverkapseltes Kupfer) an Weinreben getestet um ihr Kupferminimierungspotential zu erforschen. Unsere Versuche haben gezeigt, dass man um eine optimale Wirksamkeit von Kupfer gegen den Falschen Mehltau (Plasmopara viticola) der Weinrebe zu erreichen, eine hohe Verf{\"u}gbarkeit von Kupferionen, durch beispielsweise leicht l{\"o}sliche Stoffe wie Kupfersulfat, mit einer guten Blatthaftung kombinieren muss. Eine Mikroverkapselung ist ein Weg dies zu erreichen. F{\"u}r unsere Versuche hat die Firma Agrolytix GmbH, Erlangen, ein mikroverkapseltes Pr{\"a}parat auf Kupfersulfatbasis hergestellt, die sogenannten CuCaps. Hierbei wurde das Kupfersulfat in Fett verkapselt. Im Jahr 2012 hatte das Pr{\"a}parat alle Voraussetzungen erf{\"u}llt, in die n{\"a}chste Testphase zu gehen. Anfang 2013 hat die Firma Agrolytix GmbH die Freisetzungskinetik des Kupfersulfats aus den Kapseln optimiert, so dass eine langanhaltende Wirkung auf den Bl{\"a}ttern erreicht wurde. Entsprechend wurde dieses Pr{\"a}parat unter Praxisbedingungen im Staatsweingut Freiburg am Standort Blankenhornsberg getestet. Hierbei konnte nachgewiesen werden, dass das Pr{\"a}parat CuCaps an Weinbl{\"a}ttern eine {\"a}quivalente Wirkung zum verwendeten Referenzprodukt (Cuprozin progress) hatte und selbst in einer geringeren Aufwandmenge von etwa 1.2 kg Kupfer pro Hektar und Jahr noch gute Wirksamkeit zeigte. Zus{\"a}tzlich erwies sich, dass das mikroverkapselte Pr{\"a}parat signifikant besseren Schutz vor Neuinfektionen an Gescheinen und Trauben bot, als das kommerziell erh{\"a}ltliche Vergleichsprodukt. In Laborexperimenten zeigte das Pr{\"u}fpr{\"a}parat sehr gute Haftungseigenschaften und Abwaschstabilit{\"a}t. W{\"a}hrend des B{\"O}LN-Projekts wurden weitere Anwendungspartner aus unterschiedlichen landwirtschaftlichen Bereichen geworben: einerseits Dr. Christian Scheer vom Kompetenzzentrum Bodensee, andererseits Dr. Florian Weihrauch von der Landesanstalt f{\"u}r Landwirtschaft (LfL). Beide setzten die CuCaps im Rahmen von Kupferminimierungsversuchen im Apfel- respektive Hopfenanbau ein und stellten ihre positiven Ergebnisse unter anderem auf dem Kupferfachgespr{\"a}ch in Berlin vor (2012/2013). Dies zeigt, dass wir mit den CuCaps dazu beitragen k{\"o}nnten im gesamten {\"o}kologischen Landbau die ausgebrachten Kupfermengen weiter zu minimieren. Zus{\"a}tzlich wurden w{\"a}hrend der Projektlaufzeit unterschiedliche Misch- und Ersatzstoffe f{\"u}r Kupfer getestet. Bei diesen Experimenten wurde festgestellt, dass die Ausbringung von Kupfer zusammen mit Netzschwefel eine verbesserte Wirkung gegen P. viticola mit sich bringt. Au{\ss}erdem fanden wir eine transiente Wirkung von Hopfenextrakt auf den Falschen Mehltau der Weinrebe. Auch das in Kooperation mit der Tumorbiologie Freiburg entwickelte Hexadecylphosphocholin wurde im Rahmen des Projektes untersucht und unter Freilandbedingungen gepr{\"u}ft und es zeigte dort sehr gute Wirksamkeit gegen den P. viticola. Wir betrachteten im Projektverlauf auch etliche andere Naturstoffe, die in Voruntersuchungen mit Essigs{\"a}urebakterien Wirksamkeit zeigten, von denen aber keines eine gut reproduzierbare Wirkeffizienz in Blattscheibenessays hatte. Folglich wurden diese nach der ersten Pr{\"u}fung nicht weiter im Projektverlauf untersucht. Alles in allem stehen am Ende dieses Projekts mit den CuCaps ein Pr{\"a}parat, das, weiter entwickelt, den Eintrag von Kupfer in den Boden von Sonderkulturen verringern k{\"o}nnte, und drei potentielle Kupfermisch- oder Ersatzstoffe (Netzschwefel, Hopfenextrakt, HePC), deren Wirkungsweise und generelle Wirksamkeit weiter untersucht werden sollten.} }