%I NABU, Institut Bergenhusen, Institut für Landschaftsökologie und Naturschutz Singen %X Der Ökolandbau wirtschaftet in der Regel deutlich naturnäher als der konventionelle und integrierte Landbau und kommt somit auch den Naturschutzzielen am nächsten. Dies ist mehrfach durch Untersuchungen belegt, jedoch oftmals nur für einzelne Artengruppen (Pflanzen, Insekten) und Einzelflächen, nicht aber für ganze Landschaften und die Avifauna der Landschaften. Mit dem derzeitigen starken Wachstum der Biobetriebe ist auch eine starke Zunahme der Intensiv-Biobetriebe verknüpft, die z.B. im Grünland oftmals genauso intensiv bzw. wenig naturnah wirtschaften wie konventionelle Vergleichsbetriebe. Dies hat Auswirkungen auf die Ökosysteme und die Fauna der Landschaften. In dem Vorhaben sollen nun zum einen mit Literaturrecherchen und Expertenbefragungen die Habitatpräferenzen von Tierarten der Agrarlandschaft (insbesondere der Avifauna) zusammengetragen und im Hinblick auf die Landbewirtschaftung ausgewertet werden und zum anderen die Möglichkeiten von Naturschutzmaßnahmen durch Ökolandbau-Betriebe aus gesamtlandschaftlicher Perspektive geklärt werden. Dies erfolgt durch Befragungen von und Erhebungen bei Biobetrieben in ganz Deutschland. Aus den gewonnenen Informationen werden Szenarien der landschaftsökologischen Perspektive (z.B. Entwicklung von Populationen von Feldvogelarten) unter verschiedenen Ökolandbau-Entwicklungen (Intensivbetriebe – Betriebe mit integrierten Naturschutzmaßnahmen) erarbeitet und so ein Prognosemodell für den Ökolandbau entwickelt. Für die Umsetzung von Maßnahmen werden anhand der Befragungen und der Betriebsbesuche Vorschläge erarbeitet, wie vermehrt Naturschutz in Biobetrieben umgesetzt werden kann, und dabei sowohl den landschaftsökologischen Belangen (z.B. Stärkung von Populationen der Feldvögel) als auch den betrieblichen Belangen (Realisierbarkeit der Maßnahmen ohne größere betriebliche Einbußen) Rechnung getragen werden kann. Diese Ergebnisse sollen in Form einer anwenderorientierten Broschüre zusammengetragen und in Zusammenarbeit mit den Ökoanbauverbänden herausgegeben werden. %A Rainer Oppermann %A Hermann Hoetker %A Florian Schoene %K BÖL, BOEL, FKZ 02OE577, Naturschutz, Naturschutzziele, Avifauna, Feldvogel, Feldvögel, Habitate, Grünland, Landschaftsökologie, Befragung, Betriebsbesuch, Betriebsbesuche %L orgprints817 %T Zielvorstellungen und Entwicklungsperspektiven für den Ökolandbau aus Naturschutzsicht %D 2003 %T Zielvorstellungen und Entwicklungsperspektiven für den Ökolandbau aus Naturschutzsicht %D 2004 %L orgprints5077 %X Vor dem Hintergrund einer weiteren Ausweitung des Ökologischen Landbaus (ÖL) und seiner möglichen Intensivierung wurde in einer Literaturstudie und mit Expertenbefragungen ermittelt, mit welchen Maßnahmen auf einzelnen Betrieben eine Erhaltung und Steigerung der Biodiversität in dem Maße erreicht werden kann, dass die Populationen typischer Agrararten gesichert werden können. Als Beispielarten wurden Vögel der Agrarlandschaft und der Feldhase gewählt. Die Ergebnisse der Literaturrecherche ergab eine Maßnahmenmatrix für 47 Feldvogelarten, die zum Teil auch mit quantitativen Angaben unterlegt werden konnte. In einer bundesweiten, repräsentativen Umfrage unter 238 ÖL-Betrieben wurde ermittelt, welche Naturschutzleistungen von den Betrieben bereits erbracht werden, und zu welchen weiteren Maßnahmen die Betriebe ggf. bereit sind. Die Rücklaufquote war sehr hoch, durch 50 Betriebsbesuche vor Ort konnten die Ergebnisse validiert und die Verallgemeinerbarkeit festgestellt werden. Die Umfrage zeigte, dass im ÖL bereits viele Betriebe neben den systemgebundenen allgemeinen Leistungen zum Umweltschutz wesentliche zusätzliche Beiträge zum Naturschutz leisten; hoch sind diese Leistungen insbesondere im Bereich der Nutzungsvielfalt und der Artenvielfalt auf Ackerflächen sowie beim Anteil von Landschaftselementen an der Betriebsfläche. Bedarf an Umsetzung von speziellen Naturschutz-Maßnahmen besteht im Bereich der Artenvielfalt von Grünlandflächen und beim Einsatz spezieller naturschonender Techniken. Die Bereitschaft zu zusätzlichen Naturschutzmaßnahmen auf den Betrieben ist hoch. Sie wird jedoch oft durch Zeitmangel und fehlende finanzielle Förderung begrenzt. Entscheidend für eine weitere Entwicklung des Naturschutzes im ÖL sind Naturschutz-Beratung und Weiterbildung mit der Perspektive der Erarbeitung ökologischer Betriebsentwicklungspläne. %K BÖL, BOEL, FKZ 02OE577, FKZ 02OE577/1, FKZ 02OE577/2, FKZ 02OE577_1, FKZ 02OE577_2, Naturschutz, Biodiversität, biologische Vielfalt, Fauna, Vögel der Agrarlandschaft, Feldhase, Feldhasen %A Rainer Oppermann %A Alfons Krismann %A Hermann Hötker %A Jan Blew %I Institut für Landschaftsökologie und Naturschutz (ILN) Singen, NABU-Institut für Vogelschutz Bergenhusen