%X Blattoberflächen-modifizierende Salzapplikationen sollten als Bekämpfungsmittel gegen Echten Mehltau an Tomaten und Gurken getestet werden hinsichtlich folgender Eigenschaften: - Wirkung verschiedener Salze - Blattverträglichkeit - Untersuchung der unterschiedlichen Wirkungsmechanismen mittels REM - Übertragbarkeit in praxisnahe Versuche. Die verschiedenen Salzlösungen und Kombinationen aus diesen Salzen unterschieden sich deutlich in ihrer Wirkung auf Gurkenmehltau. Die beste Wirkung ergab sich mit allenfalls geringer Schädigung des Blattes mit 0,1% MnCl2, 1 % Patentkali (K2SO4/MgSO4) und 1% Knöterichextrakt. MnCl2 liegt auf Grund seines niedrigen Deliqueszenzpunktes ständig gelöst auf der Blattoberfläche vor, wogegen sich Knöterichextrakt und Patentkali auf der Blattoberfläche in einer Art „Salzkriechen“ verteilen durch häufigen Wechsel zwischen Trocknen und Wiederverflüssigung. Salzschäden ließen sich verringern durch Zusatz von Netzmitteln zur Sprühlösung. Rasterelektronische Visualisierung zeigte für alle untersuchten Lösungen einen direkt toxischen Effekt auf die Mehltausporen und ihre Hyphen in jeder Entwicklungsphase des Pilzes. Eine Verbesserung des Nährstoffstatus der Pflanzen scheidet als Wirkungsmechanismus aus, da alle Pflanzen optimal ernährt waren und die Behandlungen zu keinen signifikanten Veränderungen der Nährstoffgehalte in den Blättern führten. Besonders chloridische Salze führten z.T. zu erheblicher Nekrotisierung der Blätter. Da diese Salzlösungen jedoch auch in geringer Konzentration in der Lage waren, die Ausbreitung des Echten Mehltau effektiv zu verhindern, sollten Möglichkeiten zur Mikrodosierung dieser Salze geprüft werden. Extreme Witterungsbedingungen im Sommer 2003 führten dazu, dass Praxistests nicht ausgeführt oder normal beendet werden konnten. Es gilt jedoch als sicher, dass einige der untersuchten Salzmischungen in geringen Konzentrationen (zw. 0,1 und 1%) den Befall mit Echten Mehltaupilzen effektiv reduzieren können, ohne Blattoberflächen zu schädigen. %I Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn %K BÖL, BOEL, FKZ 02OE251, echter Mehltau, Tomaten, Tomate, Gurken, Gurke, blattoberflächen-modifizierende Salzapplikationen, Patentkali, Knöterichextrakt , Pflanzenschutz, Gemüsebau, Fungizide, mildew, tomato, tomatoes, cucumbers, cucumber, Edifferent salt solutions, leaf-surface modifying salt applications, kalimagnesia, extract of R. sachalinensis, plant protection, vegetable cultivation, fungicides %L orgprints5629 %T Neue Methoden zur Bekämpfung des Echten Mehltaus im Ökologischen Landbau %L orgprints4127 %A Heiner E. Goldbach %A E. Steinke %A J. Burkhardt %A A. Ulbrich %A S. Meyer %A G. Noga %T Neue Methoden zur Bekämpfung des Echten Mehltaus im Ökologischen Landbau %D 2003 %K BÖL, BOEL, FKZ 02OE251, echter Mehltau, Tomaten Tomate, Gurken, Gurke, blattoberflächen-modifizierende Salzapplikationen, Patentkali, Knöterichextrakt , Pflanzenschutz, Gemüsebau, Fungizide %I Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), Bonn %X Blattoberflächen-modifizierende Salzapplikationen sollten als Bekämpfungsmittel gegen Echten Mehltau an Tomaten und Gurken getestet werden hinsichtlich folgender Eigenschaften: - Wirkung verschiedener Salze - Blattverträglichkeit - Untersuchung der unterschiedlichen Wirkungsmechanismen mittels REM - Übertragbarkeit in praxisnahe Versuche. Die verschiedenen Salzlösungen und Kombinationen aus diesen Salzen unterschieden sich deutlich in ihrer Wirkung auf Gurkenmehltau. Die beste Wirkung ergab sich mit allenfalls geringer Schädigung des Blattes mit 0,1% MnCl2, 1 % Patentkali (K2SO4/MgSO4) und 1% Knöterichextrakt. MnCl2 liegt auf Grund seines niedrigen Deliqueszenzpunktes ständig gelöst auf der Blattoberfläche vor, wogegen sich Knöterichextrakt und Patentkali auf der Blattoberfläche in einer Art „Salzkriechen“ verteilen durch häufigen Wechsel zwischen Trocknen und Wiederverflüssigung. Salzschäden ließen sich verringern durch Zusatz von Netzmitteln zur Sprühlösung. Rasterelektronische Visualisierung zeigte für alle untersuchten Lösungen einen direkt toxischen Effekt auf die Mehltausporen und ihre Hyphen in jeder Entwicklungsphase des Pilzes. Eine Verbesserung des Nährstoffstatus der Pflanzen scheidet als Wirkungsmechanismus aus, da alle Pflanzen optimal ernährt waren und die Behandlungen zu keinen signifikanten Veränderungen der Nährstoffgehalte in den Blättern führten. Besonders chloridische Salze führten z.T. zu erheblicher Nekrotisierung der Blätter. Da diese Salzlösungen jedoch auch in geringer Konzentration in der Lage waren, die Ausbreitung des Echten Mehltau effektiv zu verhindern, sollten Möglichkeiten zur Mikrodosierung dieser Salze geprüft werden. Extreme Witterungsbedingungen im Sommer 2003 führten dazu, dass Praxistests nicht ausgeführt oder normal beendet werden konnten. Es gilt jedoch als sicher, dass einige der untersuchten Salzmischungen in geringen Konzentrationen (zw. 0,1 und 1%) den Befall mit Echten Mehltaupilzen effektiv reduzieren können, ohne Blattoberflächen zu schädigen.