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Bauer,Power, Bioregion: Das Potenzial des Biologischen Landbaues für die ländliche Regionalentwicklung in Österreich

Schermer, Dr Markus (2003) Bauer,Power, Bioregion: Das Potenzial des Biologischen Landbaues für die ländliche Regionalentwicklung in Österreich. [Farmer, Power, Ecoregion: the potential of organic farming for rural development in Austria.] Thesis, Institute of Sociology, University of Innsbruck , Institute of Sociology,. . [Unpublished]

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Summary in the original language of the document

Die Dissertation gliedert sich in drei Teile:
- Der erste Teil beschäftigt sich mit dem theoretischen und methodischen Zugang zum Thema und seinem inhaltlichen Hintergrund. Die theoretischen Zugänge beinhalten sowohl die Theorie der Neoendogenen Entwicklung wie auch die Sozialkapitaltheorie und die Actor-Network Theorie. Methodisch wurde die Fallstudie mit den Instrumenten: Interview, Inhaltsanalyse schriftlicher Dokumente und teilnehmende Beobachtung gewählt.
- Der zweite Teil widmet sich der Darstellung und Analyse der empirischen Erhebungen. Dabei erfolgte die Annäherung an die Fragestellung in drei Schritten:
• Zunächst wurde versucht, die unterschiedlichen Ausprägungen und Verwendungen des Begriffes „Bioregion“ an Hand eines gesamtösterreichischen Surveys darzustellen und in einer Typologie zu klassifizieren.
• Über vergleichende Fallstudien in drei verschiedenen Regionen wurden die Bedingungen zum Entstehen der Idee einer Bioregion und ihrer Ausbreitung beleuchtet.
• Schließlich wurden der dabei tatsächlich ablaufende Prozess und seine Rückwirkung auf die beteiligten Bauern in zwei konkreten Bioregionsprojekten analysiert.
- Der dritte Teil der Arbeit zieht die Schlussfolgerungen daraus. Neben den Antworten auf die gestellten Forschungsfragen sowie daraus abgeleitete Konsequenzen, standen dabei die Aspekte der Theoriebildung und handlungsorientierte Empfehlungen auf verschiedenen Ebenen im Mittelpunkt.
Die Analyse zeigt, dass die Entstehung von Bioregionen wohl meist von ökonomischen Interessenslagen ausgeht, aber der Prozess nicht rein von ökonomischen Bedingungen determiniert ist. Wesentliche Determinanten liegen in den sozialen Werthaltungen, Prozessen und Strukturen. Dabei treffen die Werthaltungen des Biologischen Landbaues mit jenen der konventionellen Landwirtschaft zusammen. Die Biobewegung läuft dabei Gefahr, sich entweder den globalen Entwicklungen zu widersetzen und marginalisiert zu werden oder sich diesen Strömungen zu öffnen und instrumentalisiert zu werden. War ursprünglich die zentrale Frage der Untersuchung darauf ausgerichtet, ob das Konzept der Bioregion dem einzelnen Bauern ermöglicht sich wieder aktiver in die Entwicklung seiner Region einzubringen, so hat sich im Laufe der Arbeit gezeigt, dass es viel mehr um die Stellung der Biobewegung insgesamt geht. Die Entwicklung der Biobewegung zwischen Marginalisierung und Instrumentalisierung ähnelt der Irrfahrt des Odysseus zwischen dem Meerungeheuer Scylla und dem Strudel der Charybdis. Das Konzept der Bioregion hat ein wesentliches Potenzial eine Navigationshilfe zu geben, um zwischen den beiden Gefahren durchzusteuern.
Gerade das Konzept der Bioregion, das auch nichtlandwirtschaftliche Interessen einzuschließen vermag, kann damit beitragen, dass die Landwirtschaft aus der Isolationsgefahr der „Subkultur“ herausfindet und eine engere Verbindung mit den Wertsystemen der Gesellschaft in der Region herstellt. Es können auch neue Allianzen mit nichtlandwirtschaftlichen Interessensgruppen gefunden werden. Damit besteht die Möglichkeit Verbündete gegen die Instrumentalisierung durch Institutionen und Marktstrukturen zu finden. Wenn es also der Biobewegung gelingt, ihre Werthaltungen aktiv über Bioregionen zu transportieren, dann kann sie innovativ für die gesamtgesellschaftliche Entwicklung sein und ihre Werthaltungen auf die gesamte regionale Landwirtschaft, ja darüber hinaus auf die regionale Kultur übertragen.
Die daraus abgeleitete zentrale These lautet:
Bioregionen haben ein Potenzial die zentralen Werte des Biologischen Landbaues, zu erhalten und auf einer territorialen Ebene umzusetzen, um sie für eine nachhaltige Entwicklung der gesamten Gesellschaft zu nützen.


Summary translation

The publication is a PhD thesis at the Institute of Sociology, University of Innsbruck
The concept of “Eco-regions” (or “Bioregionen” in German) entered the discussion on rural development in Austria several years ago. Broadly, this expression means the combination of organic farming practices, and the marketing of their produce with the aim of encouraging regional development. The very idea comes from two directions: the organic movement on one hand and regional development on the other.
The thesis is formed out of three major parts:
- The first part deals with the theoretical and methodological approach and the contextual background of organic farming and endogenous rural development. The theoretical approach combines neo-endogenous rural development. Social capital theory and actor network theory. Methodological approach are comparative case studies with interviews, documentary analysis and participant observation.
- The second part consists of the description and analysis of the empirical data
- the different modes the eco-region approach can take are described using a national survey and providing a preliminary typology of modes.
- Comparative case studies in three regions clarify the preconditions for the formation of eco-regions
- The process of formation and its impact on the farmers concerned as well as on regional development is described and analysed two concrete eco-region projects.
- The third part draws conclusions fort he major research questions and resulting consequences.
The analysis shows that while the starting points for eco-regions are mainly economic considerations; the process itself is not only determined by economic conditions.
Social values, processes and structures are crucial determinants. The confrontation of values of organic faming with those of conventional farmers is most important for the further development of the organic movement. The development of organic farming has to find its way between tendencies of marginalisation and instrumentalisation by conventional actors. Eco regions have the potential to show a third way of development by providing links to wider parts of a regional non agricultural rural society which can in turn assist against these dangers. If it is possible to transfer the organic values on a territorial level via the eco-region concept it can be innovative for the societal development of the entire rural and regional society.
The central thesis derived from this analysis is:
Eco-regions have a potential to sustain the central values of organic farming and to apply them on a territorial scale to make them useful for the further development of the entire regional society.

EPrint Type:Thesis
Thesis Type:Phd thesis
Keywords:eco-region, rural development Austria
Subjects: Food systems > Policy environments and social economy
"Organics" in general > Countries and regions > Austria
Knowledge management > Research methodology and philosophy > Systems research and participatory research
Farming Systems > Social aspects
Research affiliation:Austria > Univ. Innsbruck > Mountain Agriculture
Deposited By: Schermer, Dr Markus
ID Code:7074
Deposited On:20 Mar 2006
Last Modified:12 Apr 2010 07:32
Document Language:German/Deutsch
Status:Unpublished
Refereed:Not peer-reviewed

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