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Zur Bedeutung einer stark gegliederten Feldflur für die Entwicklung von Ackerwildkraut-Gesellschaften. Beispiele aus Thüringen und Nordhessen.

van Elsen, Thomas and Scheller, Ute (1994) Zur Bedeutung einer stark gegliederten Feldflur für die Entwicklung von Ackerwildkraut-Gesellschaften. Beispiele aus Thüringen und Nordhessen. [The importance of a diverse pattern of fields for the development of weed-communities. Examples from Thuringia and Northern Hesse.] Naturschutz und Landschaftspflege in Brandenburg, Sonderheft 1, Naturschutz in der Agrarlandschaft, pp. 17-31.

[thumbnail of vE_Scheller_1994.pdf] PDF - German/Deutsch
665kB

Document available online at: http://www.luis-bb.de/n/nundl/1994/heft1Ss/S17_31.pdf


Summary

Die regionale Gliederung der Feldflur unterscheidet sich je nach Nutzungsgeschichte der Agrarlandschaft erheblich. Die Bedeutung einer stark gegliederten Feldflur für artenreiche Ackerwildkraut-Gesekkschaften wird anhand floristischer und vegetationskundlicher Untersuchungen in zwei benachbarten Gebieten beiderseits der hessisch-thüringischen Grenze dargestellt. Teile des nordhessischen Werra-Meißner-Kreises sind noch heute durch eine infolge Realteilungs-Erbrechts zersplitterte Feldflur und das Vorherrschen von Nebenerwerbs-Landwirtschaft geprägt, während im thüringischen Obereichsfeld die großflächige Bewirtschaftung durch LPG-Nachfolgeorganisationen dominiert. Die erfolgte Ausräumung der Agrarlandschaft und der damit verbundene Verlust an Feldrand-Strukturen wird an Beispieen dargestellt.
Beiderseits der Landesgrenze findet sich als charakteristische Pflanzengesellschaft der Kalkäcker die Haftdolden-Adonisröschen-Gesellschaft (Caucalido-Adonidetum flammeae R.Tx.1950), die oft nur fragmentarisch ausgebildet ist. Die Häufigkeit floristisch bemerkenswerter Arten und ihre Gefährdungsgrade werden auf der Grundlage der Auswertung von 658 pflanzensoziologischen Aufnahmen für beide Untersuchungsgebiete vorgestellt. Die getrennte Erfassung des Arteninventars der Feldränder und des Bestandesinnern zeigt die Konzentration fast aller seltener Arten auf die schmale Randzone der Ackerschläge; im hessischen Untersuchungsgebiet konnten 14, auf den thüringischen Feldern 24 der vorgestellten Arten im Bestandesinnern überhaupt nicht mehr nachgewiesen werden. Anhand von Transektuntersuchungen werden Artenzusammensetzung und Deckungsgrade vom Ackerrand durch das Bestandesinnere zum gegenüberliegenden Ackerrand dreier großflächig bewirtschafteter Ackerschläge dokumentiert.
Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung von Feldrand-Strukturen für den Erhalt selten gewordener Ackerwildkräuter: urch die Zusammenlegung von Flurstücken und die Vereinheitlichung ihrer Nutzung nimmt die Vielfalt von Bewirtschaftungsunterschieden ab, was zu Verlusten des faunistischen und floristischen Arteninvenars der Kulturlandschaft führt. Die Förderung einer vielfältig gegliederten Feldflur durch eine Fortentwicklung der Ackerrandstreifen-Programme wird als Alternative zu Flächenstillegungs-Programmen angeregt, die zu einer weiteren Polarisierung der Landschaft in intensiv und in nicht mehr bewirtschaftete Flächen beitragen.


EPrint Type:Journal paper
Keywords:Ackerwildkräuter, Struktur der Feldflur, Flächengröße, Artenrückgang, Unkräuter, Biotopverbund, Feldrand
Subjects: Crop husbandry > Weed management
Environmental aspects > Biodiversity and ecosystem services
Research affiliation: Germany > University of Kassel > Department of Organic Farming and Cropping
Deposited By: van Elsen, Dr. Thomas
ID Code:4801
Deposited On:17 May 2005
Last Modified:08 Jul 2010 10:21
Document Language:German/Deutsch
Status:Published
Refereed:Not peer-reviewed
Commentary on Outside Item:Der Aufsatz wurde - leicht gekürzt - ebenfalls publiziert in: Natur und Landschaft 70 (2): 62-72, Bonn. 1995.

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