Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft, Institut für Nematologie und Wirbeltierkunde (2003) Resistenter Ölrettich zur Regulierung von Wurzelgallennematoden im ökologischen Landbau. [Use of resistant fodder radish to control root-knot nematodes in organic farming.] Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), Bonn , Geschäftsstelle Bundesprogramm Ökologischer Landbau.
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Summary
Der Wurzelgallennematode Meloidogyne hapla ist einer der bedeutenden Schaderreger im ökologischen Anbau von Feldgemüse und Kartoffeln. Untersuchungen innerhalb dieses Forschungsvorhabens bestätigten die teils hohen Besatzdichten mit M. hapla auf ökologisch bewirtschafteten Betrieben. Faktoren wie weite Fruchtfolge, hoher Anteil an Leguminosen, Gemüse und Hackfrüchte (Wirtspflanzen) bei gleichzeitig geringem Anteil an Getreide (schlechte Wirtspflanzen) in der Fruchtfolge, kurze Brachezeiten sowie oftmals unzureichende Unkrautregulierung bedeuten ein fast kontinuierliches Vorhandensein an Wirtspflanzen für bestimmte pflanzenparasitäre Nematoden, insbesondere für M. hapla. Mit Ausnahme der im ökologischen Landbau unerwünschten Schwarzbrache sind derzeit keine Verfahren zur gezielten Bekämpfung von M. hapla im ökologischen Landbau praktisch anwendbar.
Zur Information der Landwirte und Anbauberater über diesen Schaderreger wurde zu Beginn des Forschungsvorhabens ein Faltblatt zu M. hapla erstellt und verteilt. In dem Forschungsvorhaben wurde dann untersucht, inwieweit durch Anbau gering anfälliger Zwischenfrüchte eine Befallsreduzierung von M. hapla erzielt werden kann. Die Untersuchungen konzentrierten sich auf Ölrettich, da bekannt war, dass Einzelpflanzen einiger Sorten hoch resistent gegenüber diesem Schaderreger sind. Die in der beschreibenden Sortenliste 2002 aufgeführten Ölrettichsorten wurden hinsichtlich ihrer Anfälligkeit für M. hapla charakterisiert.
Die geringste Anfälligkeit gegenüber M. hapla zeigte die Sorte 'Commodore' mit einem Pf/Pi = 0,14. Die befallsreduzierende Wirkung dieser Sorte bezüglich M. hapla konnte in Kleinparzellenversuchen bestätigt werden. Bei hohem Ausgangsbesatz wurde die Besatzdichte von M. hapla um 96 % reduziert. Durch Einarbeitung des Pflanzenaufwuchses konnte die befallsreduzierende Wirkung von Ölrettich sogar noch gesteigert werden. Feldversuche auf zwei ökologisch wirtschaftenden Betrieben in Niedersachsen im Jahr 2003 bestätigten die geringe Anfälligkeit von Ölrettich 'Commodore' gegenüber M. hapla.
In dem Forschungsvorhaben wurden wichtige Ansätze und Möglichkeiten zur Abwehr von Wurzelgallennematoden im ökologischen Landbau erarbeitet, die durch das BMVEL weiter verfolgt werden sollten. Eine fachliche Information der Landwirte sowie eine intensive Förderung der Resistenzforschung stehen dabei an erster Stelle.
Summary translation
The root-knot nematode Meloidogyne hapla is a major pathogen in organic grown vegetables and potatoes. Field studies within this project confirmed that this nematode is wide spread and reaches high densities on several organic grown crops. Parameters such as wide crop rotation, high percentage of legumes and vegetables within the rotation (host plants), low percentage of cereals (non-hosts) within the rotation, short fallows and often unsatisfactory weed control results in the continuous presence of host plants for various plant parasitic nematodes, especially M. hapla. With the exception of the less favourable black fallow, no control measures for M. hapla in organic agriculture are yet available in practise.
To inform growers and extension specialists about M. hapla a flyer was prepared and spread covering the biology and host spectrum of this devastating nematode species. The goal of the project was to investigate the control potential of resistant or less susceptible trap crops. The study focused on oil radish since it was known that individual plants within cultivars are highly resistant towards M. hapla.
All oil radish cultivars listed in Germany in 2002 were characterized based on their reproductive index (Pf/Pi) for M. hapla. The lowest reproduction index was measured for the cultivar 'Commodore' with Pf/Pi = 0,14. Growing this cultivar significantly reduced the population density M. hapla as shown in microplot experiments. The reducing effect was most pronounced at high initial densities and under this conditions reached up to 96 % control. Incorporation of oil radish as green manure resulted in an additional reduction of the nematode population density. Field studies on two organic farms in 2003 confirmed the low susceptibility of the oil radish 'Commodore' for M. hapla.
Overall, the project indicated promising measures and strategies for the control of root-knot nematodes in organic agriculture which now need to be further followed by BMVEL. This includes consultancy of the growers and research support for resistance breeding and the development of integrated control measures as primary goals.
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