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Sind ökologisch angebaute Lebensmittel gesünder?

Harms, Wiebke (2004) Sind ökologisch angebaute Lebensmittel gesünder? [The quality of organic food.] Gentechnik-Nachrichten Spezial (16).

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Document available online at: http://www.oeko.de/gen/s016_de.pdf


Summary

Einleitung
Die Spezial-Ausgaben der Gentechnik-Nachrichten vertiefen mehrmals im Jahr einen speziellen Aspekt der Gentechnik in der Landwirtschaft. Diese Ausgabe widmet sich der Betrachtung einer Alternative zur Agro-Gentechnik: dem ökologischen Landbau.
Der ökologische Landbau erfüllt zahlreiche, von VerbraucherInnen für die Lebensmittelherstellung gewünschte Attribute, z. B. landschafts-, ressourcen- und naturschonende Erzeugungsprozesse und tiergerechte Haltungsformen. Ein Großteil der VerbraucherInnen hält Bio-Lebensmittel deshalb heute für wohlschmeckender, gesünder und sicherer als die Erzeugnisse der konventionellen Landwirtschaft. Dieses Spezial befasst sich mit der Frage, ob aus der höheren Prozessqualität im Ökolandbau tatsächlich auch eine höhere Produktqualität resultiert. Da gerade auf dem Gebiet der Qualitätsforschung im Nahrungsmittelbereich erst wenige gesicherte Ergebnisse vorliegen, beschränkt sich diese Ausgabe auf Qualitätsuntersuchungen im Bereich der pflanzlichen Nahrungsmittel, speziell Obst und Gemüse.
Fazit
Bislang kann die Produktqualität von Lebensmitteln aus unterschiedlichen Produktionsverfahren insgesamt nicht abschließend vergleichend bewertet werden. Es fehlen Studien, die gezielt mögliche Unterschiede im gesundheitlichen Wert von ökologisch und konventionell hergestellten Produkten, untersucht am Zielorganismus Mensch, darstellen können. Dennoch gibt es einige signifikante Unterschiede zwischen den Produkten der beiden Anbaumethoden.
Biogemüse und -obst ist nur in sehr geringem Umfang mit Pestizidrückständen belastet. Zwar werden in konventionell angebauten Produkten die Rückstandshöchstmengen für Pestizide nur selten überschritten – womit sie dem Gesetz nach gesundheitlich unbedenklich sind –, vor immer wieder auftretenden Verstößen gegen die Rückstands-Höchstmengenverordnung ist der Biolandbau jedoch besser geschützt. Außerdem enthält Obst und Gemüse aus ökologischem Anbau deutlich weniger Nitrat. Der erhöhte Anteil sekundärere Pflanzenstoffe in Bioprodukten kann zur Zeit noch nicht eindeutig beurteilt werden, da unter anderem Untersuchungen zur Bioverfügbarkeit fehlen. Die gesundheitsfördernde Wirkung der SPS ist jedoch unbestritten, so dass vergleichende Untersuchungen auf diesem Gebiet nützlich wären. Bisher können landwirtschaftliche Erzeugnisse nur unzureichend mit chemisch-analytischen Methoden nach ihren Anbaumethoden unterschieden werden.
Komplementäre Analysemethoden scheinen jedoch eine solche Unterscheidung treffen zu können; sie sind allerdings gegenwärtig naturwissenschaftlich nicht anerkannt. Auch wenn eine Qualitätsaussage aufgrund günstiger „innerer Struktur und Ordnung“ fraglich scheint, so könnten die komplementären Methoden doch entscheidend dazu beitragen, dass in Zukunft landwirtschaftliche Produkte nach ihrer Anbauart unterschieden werden können. Eine umfassende Validierung der Methoden hinsichtlich Präzision, Robustheit etc. ist jedoch nötig. Zum Schluss bleibt anzumerken, dass jedes Produkt aus ökologischem Landbau aufgrund der Anbauform zur Ressourcen- und Umweltschonung beiträgt und damit der gesamten Gesellschaft zugute kommt. Dieser Effekt trägt zum individuellen Wohlbefinden beim Lebensmittelkonsum bei und kann somit indirekt Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit haben.
INHALT
Einleitung
Begriffe
Qualitätsuntersuchungen in Lebensmitteln
Gesetzlich vorgeschriebene Qualität
Ernährungsphysiologische Qualität
Sensorische Qualität
Komplementäre Ansätze zur Erfassung der Lebensmittelqualität
Kupferchloridkristallisation
Ultraschwache Photonenemission
Nachernteverhalten
Futterwahltests und Fütterungsversuche
Stichwort Gentechnik
Fazit
Quellen


Summary translation

Preface
The Special Issues of the Genetic Engineering Newsletter published several times per year normally deal with specific aspects of genetic engineering in agriculture. This issue is concerned with an alternative to agricultural genetic engineering, namely organic farming. Organic farming fulfils numerous attributes that consumers desire in food fabrication. The process of food production in organic farming preserves the environment, landscape and resources. Animals are kept in their natural environment. Hence many consumers regard organic food as tastier, healthier and safer than conventionally grown products. This Special Issue is concerned with the question whether the higher process quality in organic farming results in a higher product quality. So far there are only few reliable results on the field of quality research in food from different production systems. This issue is therefore limited to fruits and vegetables.
Conclusion
So far, it is not possible to compare and finally evaluate the product quality of foods from different production methods. There is a lack of studies, which are able to prove the differences between organic and conventional products in their nutritional values for humans. However, significant differences between the products of both types of cultivation have in some cases been shown.
Organic vegetables and fruits contain only to a small amount residues of pesticides. Though the pesticide residues in conventionally grown products are seldom above the legal maximum level – rendering them harmless by law – organically grown products are much better protected from violations of the Maximum Residue Regulation. Moreover, organically-grown fruits and vegetables contain much lesser nitrate. The increased level of secondary plant compounds in organic products cannot be finally assessed, as there is, amongst other things, a lack of research in the field of the bioavailability. However, the constitutional effects of the secondary plant compounds are undisputed, so that comparative research would be useful. So far, chemical-analytical methods are only insufficiently able to discriminate between agricultural products, which were cultivated differently.
Complementary analytical methods seem to be able to make such a distinction, but they are currently not scientifically accredited. In future, complementary methods could contribute to the distinction of agricultural products from different cultivation methods, although quality assessment on the basis of “good inner structure and organisation” appears questionable. However, a broad validation of the methods concerning precision, robustness, etc is therefore necessary. In conclusion, it is important to stress that each product from organic farming contributes to saving resources and protecting the environment due to the way of cultivating and therefore benefits society as a whole. This effect contributes to an individual well-being during food consumption and accordingly can have indirect effects on human health.

EPrint Type:Journal paper
Keywords:Lebensmittelqualität, Qualität, Vergleich, Produktqualität, Gesundheit, Qualitätsanalyse, Analysemethoden
Subjects: Food systems > Food security, food quality and human health
Research affiliation: Germany > Oeko-Institut
Related Links:http://www.oeko.de/gennews.htm
Deposited By: Bereich Biodiversität, Ernährung & Landwirtschaft
ID Code:2476
Deposited On:30 Apr 2004
Last Modified:12 Apr 2010 07:29
Document Language:German/Deutsch
Status:Published
Refereed:Not peer-reviewed
Additional Publishing Information:English version at http://www.oeko.de/gen/s016_en.pdf
Die Gentechnik-Nachrichten sind im Internet zu finden unter: http://www.oeko.de/gennews.htm. Sie können auch per e-mail abonniert werden: E-mail senden an listserver@oeko.de, OHNE Betreff, Text: subscribe gen-news@oeko.de

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